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Sport: Nahziel Halbfinale erreicht

Turbine Potsdam schlug im UEFA Women“s Cup daheim Woronesh 4:1 und freut sich nun auf Trondheim

Turbine Potsdam schlug im UEFA Women“s Cup daheim Woronesh 4:1 und freut sich nun auf Trondheim Der 1. FFC Turbine Potsdam gehört zu den vier besten Frauenfußballteams Europas. Gestern zog der Deutsche Meister durch einen 4:1 (1:0)-Heimsieg gegen den FC Engery Woronesh ins Halbfinale des UEFA Women“s Cup ein. 2868 Zuschauer sahen ein eine Stunde lang auf des Messers Schneide stehendes Spiel, das Turbine dank spielerischer Klasse letztlich aber sicher nach Hause brachte. Zunächst klärte hüben Ariane Hingst gegen Sabrina Rastetter und drüben Vera Strukova bei einem Schuss Anja Mittags (jeweils 9.), ehe Conny Pohlers freistehend an Woroneshs Torfrau Iryna Zvarych scheiterte und Natalja Zinchenko ihren Nachschuss noch auf der Torlinie parierte (12.). Besser machte es Anja Mittag, deren Einsatz am Freitag wegen einer Muskelverhärtung im linken Oberschenkel noch fraglich war. Ihr Solo von der Mittellinie aus vorbei an vier Energy-Spielerinnen und der Schuss halbhoch in die rechte Ecke zum 1:0 (15.) war ein fußballerischer Leckerbissen! Conny Pohlers verpasste es danach bis zum Pausenpfiff noch zweimal, diese Führung auszubauen, als sie weitere Riesenchancen versiebte (28., 41.). Der russische Meister, der nie aufgab, sah sich zwischenzeitlich belohnt, als Nadeshda Bosikova einen Freistoß aus 18 Metern halbhoch über Potsdams Abwehrmauer zum 1:1 in die Turbine-Maschen zirkelte (51.) – und witterte Morgenluft, zumal die Gastgeberinnen plötzlich schwächelten. Zum Glück nur kurz. Mittag tankte sich rechts bis zur Grundlinie durch, passte clever zurück, und Petra Wimbersky jagte den Ball aus vollem Lauf flach ins lange linke Eck – 2:1 (64.). Als Rastetter vorm eigenen Tor Pohlers zu Fall brachte, verwandelte Wimbersky auch den Elfmeter sicher (72.), und die Fans wussten bei ihren Standing Ovations: Das war“s. Viola Odebrechts gefühlvoller Heber über Zvarych nach Mittag-Vorarbeit zum 4:1 war das i-Tüpfelchen eines „putzmunteren Spiels“, wie Ministerpräsident Matthias Platzeck als Augenzeuge die Partie sah. Energy-Präsident Eduard Saenko gratulierte später artig und wünschte Turbine den Einzug ins Finale und dort einen Sieg gegen die Schwedinnen. Turbine-Coach Bernd Schröder sprach währenddessen von einem verdienten Sieg. „Wir haben unser Nahziel Halbfinale erreicht und damit alles richtig gemacht. Ein Kompliment meiner Mannschaft, die nach dem 1:1 Charakter zeigte.“ Ein Extralob hatte er für seine Doppeltorschützin parat: „Sie war bei uns heute wieder die Frau für die wichtigen Tore.“ Petra Wimbersky selbst, der nach vierwöchiger Verletzungspause ein tolles Comeback gelang, blieb gewohnt bescheiden: „Die anderen haben meine Tore gut vorbereitet.“ Eigentlich sei Pohlers als Elfmeterschützin vorgesehen, „aber sie wollte diesmal nicht, deshalb habe ich es versucht“, erzählte die 21-Jährige, die am Donnerstag erstmals wieder schmerzfrei mit der Mannschaft trainiert hatte. Anja Mittag meinte: „Beim 2:1 wusste ich: Nun packen wir es.“ Und Britta Carlson demonstrierte Selbstbewusstsein: „Jetzt wollen wir auch ins Finale!“ Im Halbfinale tritt Turbine zuerst daheim wahrscheinlich gegen den SK Trondheims-Ørn an. „Vielleicht chartern wir fürs Rückspiel wieder einen Flieger, damit uns viele Fans begleiten können“, so Schröder. Der gleich spekulierte: „Norwegische Mannschaften liegen uns eigentlich “ Turbine: Angerer; Carlson, Hingst, Becher; Omilade, Schiewe (62. Thomas), Odebrecht, Zietz; Wimbersky (75. Schadrack), Pohlers, Mittag.

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