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Landeshauptstadt: Pilotprojekt am Schlaatz Sozialraumorientierung der Potsdamer Jugendhilfe soll ab 2006 funktionieren

Schlaatz/Waldstadt – Das Potsdamer Jugendamt wird im April oder spätestens im Mai mit einem so genannten „Pilot-Sozialraumteam“ in den Schlaatz und die Waldstadt gehen. Insgesamt sollen dort acht Mitarbeiter des Jugendamtes, unter ihnen sechs Sozialarbeiter des jetzigen „allgemeinen sozialen Dienstes“, das „Sozialraumkonzept“ erstmals in Potsdam in einem Probelauf praktisch umsetzen.

Schlaatz/Waldstadt – Das Potsdamer Jugendamt wird im April oder spätestens im Mai mit einem so genannten „Pilot-Sozialraumteam“ in den Schlaatz und die Waldstadt gehen. Insgesamt sollen dort acht Mitarbeiter des Jugendamtes, unter ihnen sechs Sozialarbeiter des jetzigen „allgemeinen sozialen Dienstes“, das „Sozialraumkonzept“ erstmals in Potsdam in einem Probelauf praktisch umsetzen. Das sagte Jugendamtsleiter Norbert Schweers gestern anlässlich einer Fachtagung im Dorint Hotel. Damit nimmt die Umstrukturierung der Potsdamer Jugendhilfe auf Basis der so genannten „Sozialraumorientierung“ konkrete Züge an. „Wir werden die anderen Räume aufgrund der Erfahrungen im Brennpunkt Schlaatz später nachziehen“, sagte Schweers. Im nächsten Jahr sollen dann auch die Strukturen in Verwaltung und Jugendamt auf die neue Herangehensweise umgestellt sein. Hierbei seien vor allem Fragen des Budgets und der Bedarfsermittlung von Bedeutung, „das Ganze ist ein langer Prozess, den wir aber bereits 2003 begonnen haben“, so Schweers weiter. Für Oberbürgermeister Jann Jakobs liegen in dem Konzept „große Chancen für die Zukunft der Jugendhilfe“ in Zeiten leerer Kassen. „Die Budgets werden, wenn es wirklich gut läuft, bestenfalls so bleiben wie sie sind. Aber die Anforderungen werden wachsen“, stellte Jakobs die Gemengelage klar. Sowohl die Träger als auch die Verwaltungen erhoffen sich durch das Konzept generelle Einsparungen und die Vermeidung von Doppelungen in der Jugendhilfe. Die Sozialraumorientierung stellt, laut Wolfgang Hinte von der Universität Duisburg/Essen, die Ressourcen eines Raumes in den Mittelpunkt der Hilfe. „Wir müssen danach fragen, was die Leute wollen, nicht danach, was sie brauchen“, sagte Hinte. Auf diese Weise solle sich die Jugendhilfe mehr auf die Eigeninitiative der Betroffenen stützen und bedarfsorientierter werden, erklärte der Professor den Ansatz. Die Fachtagung fand auf Einladung der Potsdamer Betreuungshilfe e.V. statt. Der Träger „spendiere“ die Veranstaltung anlässlich seines zehnjährigen Bestehens, sagte Vorstand Georgios Papadopoulos. Rund 170 Fachleute aus Politik, Verwaltung und Trägerschaft in der Stadt und Potsdam-Mittelmark nahmen an der Tagung teil. Jörg Isenhardt

Jörg Isenhardt

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