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Landeshauptstadt: Villa Grenzenlos steht zumVerkauf

Stadtteil-Volkshochschule zieht Gesamteinrichtung „betriebswirtschaftlich runter“

Stadtteil-Volkshochschule zieht Gesamteinrichtung „betriebswirtschaftlich runter“ Von Nicola Klusemann Die Stadt plant, die Villa Grenzenlos zu verkaufen und damit die Stadtteil-Volkshochschule Babelsberg aufzulösen. Diese Pläne hätten nichts mit der geleisteten Arbeit in der Villa zu tun, es hinge einzig und allein am Geld, erklärte die Leiterin der Gesamteinrichtung Volkshochschule (VHS) „Albert Einstein“, Roswitha Voigtländer. Aufgrund der geringen Raumkapazitäten in Babelsberg ziehe die Stadtteil-VHS das Gesamtunternehmen „betriebswirtschaftlich runter“, so Voigtländer. Des weiteren verzeichne die Weiterbildung insgesamt einen Rückgang. Das Land Brandenburg habe außerdem bereits in diesem Jahr 25 Prozent der Zuweisung gestrichen, weitere Kürzungen würden befürchtet. Von den Verkaufsplänen erfahren hatte die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Birgit Müller (PDS) bei einem Rundgang durch ihren Wahlbezirk. In einer Erklärung an die Presse hatte sie betont, dass sie sich für einen Nichtverkauf der Villa Grenzenlos stark machen werde. Eine Veräußerung und Schließung der Einrichtung sei nicht nur ein Verlust für die Babelsberger, sondern auch für die Menschen in den angrenzenden Berliner Bezirken, die das Bildungsangebot mitnutzten, so Müller. Sollte die Villa verkauft werden, wolle man Personal und Angebot ins Haupthaus der Volkshochschule in der Dortustraße verlegen, sagte Voigtländer. Zumindest sei dies eine Variante. Indes erarbeitet man in Babelsberg eine neue Konzeption zur Weiterführung der Stadtteil-VHS. Dabei nehme ja die Villa über ihren Bildungsauftrag hinaus mit ihrer Sommerakademie städtepartnerschaftliche Aufgaben wahr und leiste Integrationsarbeit für jüdische Zuwanderer, warb Anne Paulick, Leiterin in Babelsberg, für ihre Einrichtung. Die letzt genannten Angebote würden über Sponsorengelder und Projektförderung des Landes bezahlt und kosteten die Stadt keinen Cent. Man habe stets versucht wirtschaftlich zu arbeiten. Eine Sponsorentafel an der Hauswand der Villa zeuge vom vielseitigen Engagement der Bürger für die Bildungsstätte. Um die Stadtteil-Volkshochschule zu halten, werde man Ende des Jahres einen Freundes- und Förderkreis gründen. Unter den Mitgliedern seien namhafte und prominente Leute, so dass man zumindest die Nebenkosten für das Haus künftig selbst aufbringen könne, hofft Paulick. Das Haus in der Sauerbruchstraße 14 ist seit 1999 in städtischem Besitz. Im Kaufvertrag mit den jüdischen Erben wurde damals die Weiterführung als Integrationsstätte für jüdische Zuwanderer verankert. Eine Klausel aber erlaubt der Stadt die Veräußerung des Objekts, wenn die schlechte Haushaltslage es nötig macht. Eine Bewertung der Immobilie Villa Grenzenlos hat bereits stattgefunden. Einen Käufer gibt es bisher nicht.

Nicola Klusemann

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