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Landeshauptstadt: Vor dem Arbeitsbesuch

Katherina Reiche sprach mit der Vorsitzenden der Kulturhauptstadtjury Isabell Pfeiffer-Poensgen

Katherina Reiche sprach mit der Vorsitzenden der Kulturhauptstadtjury Isabell Pfeiffer-Poensgen Am Freitag werden Moritz van Dülmen, Projektleiter der Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH, und Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) auch mit unangenehmen Fragen rechnen müssen. Wenn am Nachmittag die siebenköpfige Auswahljury, von der Kultusministerkonferenz (KMK) beauftragt, Potsdam hinsichtlich der Tauglichkeit als Bewerber zur europäischen Kulturhauptstadt 2010 genauer unter die Lupe nimmt, dann ist kein Schmusekurs zu erwarten. Die drei Stunden in der Landeshauptstadt werden sich als harter „Arbeitsbesuch“ gestalten, wie Isabell Pfeiffer-Poensgen, Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder und Juryvorsitzende erklärte. Zu einem Informationsgespräch über die Arbeit der Kulturstiftung, die Pfeiffer-Poensgen seit November leitet, hatte die Bundestagsabgeordnete und Potsdamerin Katherina Reiche (CDU) gestern in ihr Berliner Büro geladen. Und in dieser Runde befragte sie Pfeiffer-Poensgen auch über den bevorstehenden Besuch der Jury in Potsdam. Doch in Anbetracht des Verfahrens und der Absprache, „strikte Neutralität“ gegenüber allen zehn deutschen Bewerberstädten zu wahren, wollte die Vorsitzende nur mit begrenzten Informationen auf die Fragen antworten. Nach den Kriterien der EU soll das Auswahlverfahren ablaufen, um so die zwei bis vier „richtigen Kandidaten“ für die endgültige Entscheidung im kommenden Jahr in Brüssel, welche Stadt in Deutschland 2010 Kulturhauptstadt wird, zu finden. In dieser Woche, an welchem Tag wollte Pfeiffer-Poensgen nicht verraten, werden die ersten Städte besucht. Im Februar soll dann eine zweite Rundreise zu den übrigen Kandidaten führen. Alle Städte haben sich an einen Ablaufplan zu halten, der den Verantwortlichen kurz vor Weihnachten zugeschickt wurde. Neben den sieben Jurymitgliedern, unter anderem die Schriftsteller György Konrad und Adolf Muschg, soll eine Gruppe von drei Mitarbeitern der Kulturstiftung die Reisen in die einzelnen Städte beratend begleiten. „Die Fahrtzeit im Bus soll dann schon für Diskussionen genutzt werden“, erklärte Pfeiffer-Poensgen. Trotzdem geht sie davon aus, dass auch nach den Besuchen noch Treffen notwendig sein werden. „Es handelt sich hier schließlich um ein verantwortungsvolle Aufgabe.“ Mit Johanna Wanka, der derzeitigen Vorsitzenden der KMK, werde sie sich dann absprechen, in welcher Form die Entscheidung der Jury bekannt gegeben werden soll. Wann diese feststeht, da ließ sich Pfeiffer-Poensgen auf kein Datum festlegen. „Wir wollen unsere Arbeit gut machen.“ Dazu gehöre auch ein Bericht über jede Stadt, um so die gewünschte Transparenz und Nachvollziehbarkeit gewährleisten zu können. Denn nach der Entscheidung wird es große Enttäuschungen geben. Und natürlich werden auch Fragen gestellt, womit die Jury ihre Entscheidungen begründet. Dirk Becker

Dirk Becker

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