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Kultur: Melodien auf Wunsch

Umjubeltes Neujahrskonzert des Brandenburgischen Staatsorchesters im Nikolaisaal

Umjubeltes Neujahrskonzert des Brandenburgischen Staatsorchesters im Nikolaisaal Wünsche wurden wahr, wenigstens am ersten Tag des Jahres: zu Neujahr. Der Nikolaisaal bat seine Konzertbesucher bereits Anfang der Saison, das Konzert mit ihren Musikwünschen zu gestalten. Rund 300 Gäste des Konzerthauses fühlten sich von den 30 Vorgaben angesprochen und wählten 15 Stücke aus, Werke, die man bestens kennt, die man fast täglich im Rundfunk hören kann. Man kennt sie aus dem Effeff. Im Nikolaisaal hatte das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt (Oder) unter der Leitung des Londoner Dirigenten Mark Fitz-Gerald die Aufgabe, die Wünsche zu erfüllen. Und fast jeder Musikwunsch hatte den Charakter, als ob das Konzert-Finale eingeläutet werde. Bizets Vorspiel zu „Carmen“, Rimski-Korsakows „Hummelflug“, natürlich Verdis Triumphmarsch aus „Aida“ gehörten genauso dazu wie Aram Chatschaturjans Säbeltanz (absoluter Sieger in der Wunschliste), die Polowetzer Tänze von Alexander Borodin, der Ungarische Tanz Nr. 1 von Johannes Brahms oder der CanCan von Jacques Offenbach. Das Staatsorchester nahm sich dieser so populären Musik mit großem Furor an und „haute mächtig in die Tasten“. Die etwas gemächlich klingenden Piecen taten den Ohren zwischendurch recht wohl, bei der Morgendämmerung aus der „Peer Gynt“-Suite von Grieg oder beim Intermezzo sinfonico aus der Oper „Cavalleria rusticana“ von Pietro Mascagni. Die verschiedensten Stilrichtungen und Musikformen waren bei Fitz-Gerald und dem Orchester in guten Händen. Insgesamt wurde frisch und voller Schwung musiziert. Man spürte, dass den Instrumentalisten das Musizieren Spaß machte, dass sie ihren Gästen mal das präsentieren durften, was diese auch ausnehmend gern hören. Dazu zählen auch die virtuosen Zigeunerweisen von Pablo de Sarasate. Konzertmeisterin Klaudyna Schulze-Broniewska, dritte Preisträgerin des Sarasate-Wettbewerbs 1993 in Spanien, erfüllte mit ihrem beseelt-leidenschaftlichem Spiel die Wünsche, die das Werk für den Geigensolisten bereit hält. Das Publikum war von dem Konzert Feuer und Flamme und erklatschte sich noch drei Zugaben. Durch das Programm führte recht locker Staatsorchester-Intendant Christoph Cäsar, der für das Publikum Quiz-Fragen mitbrachte. Die richtigen Antworten wurden mit Eintrittskarten im Nikolaisaal belohnt.Klaus Büstrin

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