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Potsdam-Mittelmark: Demografischer Wandel fordert Wohnungsbau Studie in Teltow über altergrechtes Wohnen

Teltow – Auf bundesdeutsche Wohnungsbaugesellschaften wird eine neue Herausforderung zukommen: die altersgerechte Anpassung der Wohnungen. Das ist das Fazit einer Bedarfserhebung, die der Geschäftsführer der Sozialagentur der Arbeiterwohlfahrt (AWOSA) Wolf Stein gestern in einem Pressegespräch in Teltow vorstellte.

Teltow – Auf bundesdeutsche Wohnungsbaugesellschaften wird eine neue Herausforderung zukommen: die altersgerechte Anpassung der Wohnungen. Das ist das Fazit einer Bedarfserhebung, die der Geschäftsführer der Sozialagentur der Arbeiterwohlfahrt (AWOSA) Wolf Stein gestern in einem Pressegespräch in Teltow vorstellte. Grundlage der Analyse ist eine Fragebogenaktion an Mieter der Wohnungsbaugesellschaft Teltow (WGT) im Mai dieses Jahres. 1340 Fragebögen wurden mit der Mieterzeitung der WGT versandt, die anonym beantwortet werden konnten. Fünf Prozent der Mieter beteiligten sich an der Befragung, was Wolf Stein als gutes Ergebnis wertete im Vergleich zu Umfragen anderer Institutionen. „Wir erheben damit zwar nicht den Anspruch, dass die Ergebnisse repräsentativ sind, aber wir meinen damit Tendenzen beschreiben zu können“, sagte er und verwies dabei auch auf neue demografische Erkenntnisse. Die sagen für die Region Teltow eine Zunahme der über 65-Jährigen um 6000 Einwohner in den kommenden zehn Jahren voraus. Auch der Altersdurchschnitt der Befragten liegt bei 65 Jahren, von denen mehr als 50 Prozent allein leben. Ein Drittel davon macht sich bereits Gedanken über altersgerechte Wohnformen wie betreutes Wohnen, Wohngemeinschaft, aber auch Heim. Ein erheblicher Bedarf besteht bei 30 Prozent vor allem in der Wohnraumanpassung, ergab die Analyse. Das betreffe vorrangig Bad, Küche, Hauseingang und die Schwellenfreiheit, so Stein. Auch WGT-Chef Wilhelm Prögel bestätigte, dass dazu die Nachfrage wachse und auch die Bereitschaft, diese Änderungen selbst zu finanzieren. Eigenbeteiligung sei noch vor einigen Jahren eher die Ausnahme gewesen. Der meist geäußerte Wunsch sei, in den Bädern mehr Platz zu haben, weswegen Duschen statt Wannen nun gefragter seien. Seit einem Jahr unterstützt die WGT solche und andere Umbaumaßnahmen. „Diese Anpassungen werden zunehmend gewünscht", erklärte Prögel gestern im Pressegespräch. Deshalb reagiere die WGT lieber vorher, statt abzuwarten bis es der Markt regelt. Das Engagement der Wohnungsbaugesellschaft spiegelt sich auch in der Befragung wider. So geben 55 Prozent an, mit der aktuellen Wohnsituation ausreichend zufrieden zu sein, knapp 40 Prozent sind sehr zufrieden. Mit seiner Kompetenz hat sich auch das von der AWOSA gegründete „Fachgeschäft für die Zweite Lebenshälfte“ einen Namen gemacht, das sich in der Potsdamer Straße gegenüber dem Kaufhaus befindet. Es bietet neben Artikeln, die der Generation „50 plus“ den Alltag erleichtern können, auch Beratungen an. Jeweils donnerstags berät hier Maria Dzialas von der Arbeiterwohlfahrt. Vor allem zu Pflegestufen und den dazu nötigen Antragsverfahren ist das Fachwissen der Diplom-Sozialarbeiterin gefragt. Ebenso ihr Rat, welche Möglichkeiten es gibt, um Zuzahlungen von Kassen für altersgerechte Umbauten in den eigenen vier Wänden zu bekommen. Zusätzlich zu den Informationen wird auch eine Projektbegleitung angeboten, die bis zur Vermittlung entsprechender Handwerker reicht. Alle Dienstleistungen sind Teil eines sozialen Netzwerkes, das sich entsprechend des Bedarfs entwickelt. Deshalb will AWOSA-Chef Stein demnächst eine weitere Fragebogenaktion in den Siedlungen Sigridshorst, Blumensiedlung und Seehof starten, die bis zum Jahresende 2005 abgeschlossen sein soll. PNN

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