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Achter Streich. Ronnie O’Sullivan mit dem Masters-Trophäe.

© Imago/Xinhua

Achter Sieg beim Snooker-Masters : Ronnie O’Sullivan spielt weiter mit der Konkurrenz

23 Titel bei den drei größten Turnieren der Welt: Ronnie O’Sullivan baut in London seine Rekordserie aus. Seine Aussagen nach dem Finalsieg gegen Ali Carter sind wie üblich kontrovers.

Ronnie O’Sullivan hat sich einen weiteren Rekord gesichert. Am Sonntag gewann der bisher beste Snookerspieler der Geschichte das traditionsreiche Masters im Alexandra Palace zu London durch einen 10:7-Finalsieg gegen German-Masters-Champion Ali Carter. Der 48 Jahre alte Engländer ist damit nun sowohl der jüngste als auch der älteste Sieger des Einladungsturniers.

Das gleiche Kunststück hatte er schon zuvor bei der UK Championship im Dezember hingelegt, nachdem er sich seinerzeit im Endspiel gegen den Chinesen Ding Junhui durchgesetzt hatte. Durch den Masterssieg hat O’Sullivan die Chance auf die „Triple Crown“ in einer Saison – vergleichbar mit dem Grand Slam im Tennis oder Golf. Dafür muss er im Mai auch den WM-Titel zum achten Mal gewinnen.

Es wäre tatsächlich etwas, was O’Sullivan bisher noch nicht geschafft hat. Trotz 23 Erfolgen bei den drei wichtigsten Snooker-Turnieren konnte er diese noch nie nacheinander in einer Saison für sich entscheiden. Gelungen ist das bisher nur drei Spielern überhaupt: Steve Davis (1988), Stephen Hendry (1995 und 1996) und Mark Williams (2003).

Vor dem Masters hatte O’Sullivan in einem Eurosport-Feature erzählt, dass er es schön finden würde, nach sieben Titeln bei den drei Topevents nun alle drei Turniere auch ein achtes Mal für sich entscheiden zu können: „Ich denke, dass mich das motivieren würde.“ Ronnie wäre aber nicht Ronnie, wenn er solche Aussagen nicht auch wieder relativiert.

„Ich hätte dieses dämliche ‘acht, acht, acht’ nicht sagen sollen“, meinte er nach dem Erfolg gegen Carter und ergänzte: „Es interessiert mich überhaupt nicht, aber manchmal muss man eben einfach irgendetwas sagen. Dabei sind mir solche Zahlen überhaupt nicht wichtig.“

Sprach es und sorgte gleich für die nächsten durchaus kontroversen Aussagen in Bezug auf seinen Finalgegner am Sonntag. Carter ging mit einem 5:3 in die Abendsession, erhöhte dann sogar auf 6:3 und lag auch noch mit 7:6 vorn. „Ich wollte einfach sehen, ob er es draufhaut und den Sieg ins Ziel bringt. Mit diesem Mindset bin ich in die Abendsession gegangen.“

Ich will eine Pause. Zu viel intensives Snooker ist für mich nicht gut.

Ronnie O’Sullivan nach dem Masterssieg bei Eurosport

Wirklich überragend spielte O’Sullivan in diesem Finale nicht, aber er schaffte es tatsächlich, Carter nervös zu machen. Vielleicht bekam der 44-Jährige auch deshalb Nervenflattern, weil er zuvor von 18 offiziellen Turniermatches gegen seinen Landsmann nur eines hatte gewinnen können. Die Vorentscheidung am Sonntag fiel schließlich beim Stand von 7:7 in einem umkämpften 15. Frame, als Carter Pink auf die Mitteltasche verschoss.

Angesprochen auf die WM erklärte O’Sullivan, dass er im Moment nicht die Form habe, um auch in Sheffield zu triumphieren. „Klar, kann ich trotzdem gewinnen, aber ich würde gern mit etwas mehr Selbstvertrauen in mein Spiel dort hinfahren.“ Angesichts von schon drei Titeln in dieser Saison klingt das wie typisches Ronnie-Understatement. Fakt ist: Er wird sich jetzt eine zweimonatige Auszeit nehmen, wie er bei Eurosport ankündigte. „Ich will eine Pause. Zu viel intensives Snooker ist für mich nicht gut.“

Die deutschen Snooker-Fans schauen damit wieder einmal in die Röhre, denn beim German Masters in zwei Wochen im Berliner Tempodrom wird O’Sullivan auch in diesem Jahr fehlen – zumindest als Spieler. Dabei war sein letztes Qualifikationsmatch extra aufgespart worden und sollte in Berlin stattfinden.

Doch daraus wird nun nichts, dabei wurde das wichtigste deutsche Snooker-Turnier für diese Saison auf 64 Teilnehmer aufgestockt und von fünf auf sieben Tage verlängert. Damit sollten idealerweise mehr Stars vor Ort sein, im Falle von Ronnie O’Sullivan hat das allerdings nicht geklappt. Für Rekorde sind im Tempodrom folglich andere Spieler zuständig.

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