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Sicherheit: Awacs der Nato sichern voraussichtlich Fußball-WM

Nato-Aufklärungsflugzeuge sichern voraussichtlich die Fußball-WM in Deutschland. Die unter Nato-Kommando stehenden Awacs müssen beim Militärausschuss in Brüssel beantragt werden.

Berlin - «Das ist sehr wahrscheinlich», sagte der Sprecher des Hauptquartiers der Awacs- Flotte in Geilenkirchen, Robert Firman, am Donnerstag der dpa. Es liege jedoch noch keine Anfrage für den Einsatz vor. Innenminister Wolfgang Schäuble hatte bei Verteidigungsminister Franz Josef Jung (beide CDU) Aufklärer zur Überwachung des Luftraums während der WM angefordert. Firman sagte, derartige Anfragen von Nato-Staaten seien bislang nicht abgelehnt worden.

Das Verteidigungsministerium hat nach Angaben eines Sprechers keine «grundsätzlichen Bedenken» gegen den Einsatz der Aufklärer. In Ausnahmesituationen habe sich dies bewährt. Man werde Schäubles Anfrage prüfen und eine Empfehlung aussprechen. Die endgültige Entscheidung liege jedoch bei der Nato. Das Innenministerium hofft, spätestens drei Monate vor Beginn der Weltmeisterschaft im Juni eine Zusage der Nato zu erhalten.

Die Awacs-Flotte wurde Firman zufolge bereits bei zahlreichen Großereignissen zur Luftraum-Überwachung eingesetzt - etwa beim Besuch von Papst Benedikt XVI. beim Weltjugendtag in Köln oder den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Der Einsatz in Deutschland ist nach Angaben des Sprechers einfacher zu bewältigen, da ihr Hauptquartier in Geilenkirchen bei Aachen liegt. Die Maschinen sind Spezialversionen der Boeing 707 und können aus großer Entfernung Flugzeuge orten. Die Besatzungen bestehen aus Soldaten aus zwölf Nationen. Ein Drittel von ihnen sind Deutsche.

SPD und Grüne signalisierten Zustimmung zu den Schäuble-Plänen. Keine Zugeständnisse wollen sie dagegen im Streit über den von Schäuble geforderten Einsatz der Bundeswehr zum Objektschutz bei der Fußball-WM machen. Beide Parteien lehnen den Vorstoß des Innenministers vehement ab. Auch die Gewerkschaft der Polizei ist gegen einen Einsatz der Bundeswehr bei der Fußball-WM. «Die Diskussion ist ärgerlich und nicht zielführend», sagte der GdP- Vorsitzende Konrad Freiberg der «Berliner Zeitung» (Freitag).

Auch Experten sehen die Polizei für den Großeinsatz gerüstet. «Die Bundes- und Landespolizei ist ausreichend auf die WM vorbereitet», sagte der Vorsitzende der für den Polizeieinsatz bei der WM zuständigen Projektgruppe, Jürgen Mathies, der Zeitung. In allen Bundesländern sei während der Spielzeit eine weitgehende Urlaubssperre verhängt worden, um sicherzustellen, dass ausreichend Personal verfügbar sei. (tso/dpa)

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