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Weißer Bär: Unbekannter Däne gewinnt

Damit hatte wohl niemand gerechnet. Beim Internationalen Turnier um den Weißen Bären der Degenfechter in Berlin feierte am Sonntag nicht ein Deutscher seinen x-ten Erfolg – sondern der nahezu unbekannte Frederik von der Osten aus Dänemark. Damit bescherte der 21-Jährige seinem Heimatland den ersten Sieg in der Bären-Historie.

Im Finale besiegte der technisch brillante Konterfechter von der Osten seinen 20 Jahre alten Kontrahenten Lorenzo Buzzi aus Italien mit 15:13. Beide Finalisten gelten als die Gesichter einer neuen Fechtergeneration, die die Sportart derzeit aufmischt. Das bekamen in Berlin vor allem auch die deutschen Fechter reiferen Semesters deutlich zu spüren.

Der dreimalige Gewinner Jörg Fiedler (36 Jahre) aus Leipzig schied gegen den Reutlinger Bastian Lindemann (24) bereits frühzeitig aus dem Wettbewerb aus und landete in der Gesamtwertung auf Platz 34. Lindenmann als bester Deutscher belegte am Ende Rang 16.

„Das war nichts. So hatten wir uns das nicht vorgestellt, auch wenn viele der Jungs aus der harten Vorbereitung auf den Weltcup in zwei Wochen in Heidenheim kommen“, sagte Walter Steegmüller vom Deutschen Fechter-Bund. Der Bundesstützpunktleiter am Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim hatte nach eigenen Angaben „ein, zwei Athleten im Vierer-Finale und vier bis fünf unter den besten 16“ sehen wollen. Diese Zielvorgabe wurde jedoch weit verfehlt.

„Wir haben in der Waffenart seit ein paar Jahren Probleme, wähnten uns aber einen Schritt vorangekommen. Daran muss man nun zweifeln“, gestand sich Steegmüller offen ein. Deutlich zu beobachten sei gewesen, dass andere Länder wie zum Beispiel Italien sich gezielt und konzeptionell um die Jugend bemüht hätten. Beim Weißen Bären, der auch für die U-23-Europarangliste zählt, seien gleich drei Italiener unter den besten acht gewesen. „Daran sieht man, dass sich deren Arbeit der vergangenen Jahre bereits auszahlt“, sagte Steegmüller.

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