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Im Streit um die Herausgabe der Stasi-Akten von Altkanzler Helmut Kohl hat sich der SPD-Fraktionsvorstand klar gegen die Position von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) gestellt. Die Stasi-Unterlagenbehörde sei sehr wohl berechtigt, Forschern und Journalisten Einsicht in Akten auch von westdeutschen Politikern zu gewähren, sagte SPD-Fraktionschef Peter Struck am Donnerstag nach einer Klausursitzung in Bonn.

Hessen will künftig auch Lehrer ohne pädagogische Vorbildung unterrichten lassen. Im Mangelfach Informatik will Kultusministerin Karin Wolff (CDU) geeignete Bewerber ohne das bisher erforderliche Referendariat als Lehrer mit Angestelltenverträgen einstellen.

Mitten in der brodelnden Gerüchteküche will Andrea Fischer nicht mehr stehen. "Befürchtungen", sie strebe nach Höherem oder gar nach dem Parteivorsitz der Grünen, wolle sie gleich zerstreuen, sagt die zurückgetretene Gesundheitsministerin.

Von Matthias Meisner

Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr so stark wie seit 1991 nicht mehr gewachsen, und auch im laufenden Jahr sind die Aussichten positiv. Das Bruttoinlandsprodukt, sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, legte 2000 um 3,1 Prozent zu.

Die deutsche Chemie-Industrie zeigt sich trotz eines nachlassenden Weltwirtschaftswachstums zuversichtlich für 2001. Eine immer noch robuste Konjunktur in Europa und Asien sowie die Aussicht auf sinkende Ölpreise würden der Branche voraussichtlich zu einem erneuten Produktionsanstieg um drei Prozent verhelfen, sagte der Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) und Bayer-Vorstandschef Manfred Schneider.

Sie gehören seit Jahren zum Alltag, die Klagen über den quälend langsamen Aufholprozess der neuen Bundesländer. Nur wenn sie besonders drastisch ausfallen, nimmt sie noch jemand wahr - wie etwa die Warnung von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), Ostdeutschland stehe auf der Kippe.

Von Carsten Brönstrup

In Berlin sind zwei weitere falsch deklarierte Wurstprodukte gefunden worden. Wie die Senatsgesundheitsverwaltung mitteilte, enthielt Dampfwurst der Marke "Unsere Selbstgemachte" von Meyer Beck Rindfleisch, dies war auf der Verpackung aber nicht angegeben.

Von Annette Kögel

Für die seit mehreren Wochen im Aufwärtstrend liegenden Chemieaktien gab es an den internationalen Börsen zuletzt einen Dämpfer: Die Aktienkurse führender Konzerne wie BASF, Bayer, DSM oder Clariant gerieten ins Minus. Schuld daran war nach Angaben von Händlern nicht nur das schwache Marktumfeld.

Der Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen muss neu geregelt werden, um die Unterschiede unter den Kassenbeiträgen zu verringern. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Konstanzer Gesundheitsökonomen Friedrich Breyer, der zugleich Forschungsprofessor am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ist.

Dem Pharmakonzern Schering steht möglicherweise ein Übernahmeversuch bevor. Die immer wieder hochkommenden Spekulationen richteten sich am Donnerstag auf den Schweizer Konzern Roche und trieben die Aktie des vor allem durch die Antibabypille weltweit bekannt gewordenen Berliner Pharmakonzerns um bis zu 8,2 Prozent auf gut 57 Euro nach oben.

Das Bauprojekt im Tegeler Hafen ist ins Stocken geraten. Beim Investor Rentaco, der hier, wie berichtet, eine Seniorenresidenz und auf dem Festland ein Gesundheitszentrum für insgesamt 120 Millionen Mark errichten will, spricht man von einer "Zurückstellung" Vorhabens.

Mit den jüdischen Immigranten aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, die seit 1991 nach Deutschland und nach Brandenburg eingewandert sind, kam auch ein gewaltiges Potenzial ins Land: Zwischen 60 und 70 Prozent sind akademisch ausgebildet, viele von ihnen sind Künstler oder hatten hohe Funktion in Forschung und Technik. Und doch liegen diese Kräfte zum größten Teil brach.

Das Einstein Forum wird künftig nicht nur mit Vorträgen und Tagungen hervortreten, sondern auch mit Ausstellungen. Die erste Ausstellung - Bilder des Potsdamer Malers und Grafikers Christian Heinze - soll zum Nachdenken über das Preußenjahr anregen, so die neue Direktorin des Zentrums Susan Neiman bei der Vorstellung des Programms für das nächste Quartal.

Bald acht Jahre gibt es das Haager Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien. Seit mehr als vier Jahren ist Bosnien-Herzegowina, wo es zu den schlimmsten Vertreibungen, Vergewaltigungen und Folterungen kam, von internationalen Friedenstruppen besetzt.

Von Christoph von Marschall

Nicht ganz unerwartet hat Antonio Di Pietro, in den frühen Neunzigern Motor der italienischen Korruptionsermittlungen und mittlerweile Mitglied des Senats, seine Kandidatur für die im Frühjahr stattfindende Wahl des Oberbürgermeisters von Mailand angemeldet. An der Spitze einer eigenen Liste namens "Italien der Werte" will der umtriebige Senator die lombardische Metropole erneut zum Zentrum politischer Erneuerung machen.

Was genau in den vier Tagen geschah, als die neun Jahre alte Sophia verschwunden war, steht noch nicht fest. Die Polizei sucht einen Entführer, von dem es keine genaue Beschreibung gibt, sie sucht ein Haus, das rote Türrahmen hat, und eine Wohnung, in der ein Fernseher steht - und sie sucht ein Motiv.

Als eine "Heerschau" der europäischen Konservativen bezeichnet sie einer von ihnen: die Kongresse, zu denen sich die Mitglieder der Europäischen Volkspartei alle zwei Jahre treffen. Sie dienen üblicherweise dem Gedankenaustausch und der Kontaktpflege.

Von Andrea Dernbach

Biljana Plavsic, die Biologieprofessorin und frühere Präsidentin der bosnischen Serbenrepublik, hat vor dem UN- Kriegsverbrechertribunal den Kampf auch gegen ihr schlechtes Image aufgenommen. Als die 70-Jährige am Donnerstag in Den Haag erstmals vor ihren Richtern stand, um eine schwere Kriegsverbrecher-Anklage Punkt für Punkt zurückzuweisen, trat sie mit der gemessenen Eleganz einer Dame und sichtlich von ihrer Unschuld überzeugt auf.

Gregor Gysi muss etwas geahnt haben. Schon vor Weihnachten ermunterte der frühere Fraktionschef seinen langjährigen Mitstreiter Lothar Bisky, die Debatte um ein neues Grundsatzprogramm der PDS voranzutreiben.

Von Matthias Meisner

Jiri Hodac, dessen Ernennung zum Fernsehchef Tschechien in eine politische Krise stürzte, ist am Donnerstag aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Seine Erklärung, in der er auf die Rechtmäßiigkeit seiner Wahl pocht, wurde von seiner Vertreterin Vera Valterova an Journalisten verteilt.

Spätestens seit dem Rücktritt zweier Minister als Eingeständnis des Versagens in der BSE-Krise ist eine Forderung in aller Munde, die früher eher ein grünes Randgruppenthema war: die Umkehr von der konventionellen zu einer ökologischen Landwirtschaft. Diese zu definieren, fällt freilich schwer.

Will ein Junge Soldat werden, braucht er ein Gewehr, trällert das Mädel auf der Bühne. Ihr Kleid ist schön, es stammt aus dem Fundus einer Oper; oder hat es die Mutter von Regisseur Christian Zacker genäht?

Die Lage der wisschenschaftlichen Bibliotheken ist alarmierend - das meint der Deutsche Kulturrat. Gemeinsam mit Bibliothekaren traten die Vertreter des Spitzenverbands der Bundeskulturverbände deshalb gestern vor die Öffentlichkeit und forderten von der Bundesregierung und den Landesregierungen ein Notprogramm, mit dem die Etats der Hochschulbibliotheken für die Anschaffung von Büchern kurzfristig ausgeglichen und mittelfristig erhöht werden könnten.