Mit einem Gastspiel des Wiener Burgtheater beginnt an diesem Samstag das zum fünften Mal stattfindende deutschsprachige Theaterfestival in Prag. Bis zum 16.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 01.11.2000
Vom derzeitigen Erfolg der skandinavischen Literatur profitieren auch die Isländer - nicht nur literarisch, sondern auch touristisch. Island hat Konjunktur als Reiseland, die Presse ist hervorragend.
Für seine bemerkenswerte Einspielung von Beethovens Streichquartett B-Dur op. 130 wurde das Philharmonia Quartett vergangene Woche mit dem "Echo-Klassik"-Preis geehrt.
Die Rückgabe geraubten jüdischen Kunstbesitzes an die Eigentümer beziehungsweise deren Erben zählt zu den Aufgaben, die - wie es scheint - erst ein halbes Jahrhundert nach dem Ende des Nazi-Regimes in vollem Umfang erkannt worden sind. Die international besetzte Washingtoner Holocaust-Konferenz vom Dezember 1998 hat der moralischen Empörung über die unerledigte "Wiedergutmachung" mit ihren Richtlinien gangbare Lösungswege aufgezeigt.
Schön, wenn man sich auf seine Freunde verlassen kann: Aufgeschreckt von den Plänen des Berliner Kultursenators zur Reform der hauptstädtischen Musiktheaterlandschaft hat Staatsopernchef Daniel Barenboim seine Getreuen zusammengetrommelt. Michael Gielen dirigiert ein Protestkonzert der Staatskapelle im Kunsthaus Tacheles, Hans-Dietrich Genscher fordert im Tagesspiegel die Rücknahme der Pläne, Kulturkaufhauschef Peter Dussmann finanziert eine Anzeigenkampagne, in der 44 Künstler an Christoph Stölzl appellieren, keine "gewachsenen Strukturen" zu zerstören.
Ein Computer ist dümmer, als man denkt - gefesselt an den Horizont seiner Programmierung. Ein Space Shuttle, diesen "fliegenden Betonklotz", mit dem Hintern voran gen Erde fallen lassen, im letzten Moment auf die Bremse treten und butterweich landen?
Die größte literarische Neuerung des vergangenen Jahrhunderts brachte wahrscheinlich weder der Surrealismus mit seiner écriture automatique noch Dada noch das absurde Theater, sondern das creative writing. Vor gut zehn Jahren traten in Amerika junge Leute auf den Plan, die das Schreiben von der Pike auf gelernt hatten - an der Uni, in Kursen, gemeinsam.
Geschichten über Versager erzählt das Kino oft. Was interessierte Sie an dem Stoff?
Aus Sicht des Mineralölkonzerns ist ein Untergang wie der des italienischen Tankers "Ievoli Sun" bedauerlich, aber nie vollständig auszuschließen. "Wir müssen einfach damit leben, dass ab und zu mal ein Schiff untergeht", sagt der Sprecher der Deutschen Shell AG in Hamburg, Rainer Winzenried.
Im Ärmelkanal, der viel befahrenen Verbindung zwischen dem offenen Atlantik und der Nordsee, sind immer wieder Tanker havariert. In der Regel waren es Öltanker, die auseinander brachen oder sogar sanken.
Die britischen Komiker Rik Mayall und Adrian Edmondson betreiben ihren Beruf als Extremsport. Wenn die beiden sich prügeln, wird daraus eine Sequenz von Schnittbildern der immergleichen Schlagfolge.
Dieser für ein deutsches Werk weit überdurchschnittliche Spielfilm hat alles, was ein Kino-Erfolg braucht: eine spannende Geschichte mit politischem Anspruch, Aktualität, attraktive Spiel-Orte und Figuren und einen Plot mit Neuigkeitswert. Fragt sich nur, ob dieser Film nicht mehr Schaden anrichtet, als er - aufklärerisch - nützt.
Wahrscheinlich existieren Menschen wie Planeten auf Umlaufbahnen. Auf seiner je eigenen Umlaufbahn spürt keiner mehr Erdanziehungskraft.
An der Peripherie von Wien leben die Menschen wie auf der Durchreise. Zwei Frauen, zwei Männer finden sich für Momente, verlieren sich wieder, basteln sich einen Halt, der halten wird oder auch nicht.
Ein Leser fragte: Worin sehen Sie den Unterschied zwischen "ironisch", "sarkastisch" und "zynisch"? Ich hätte ihn beinahe gebeten: Fragen Sie mich was Leichteres.
Beim ersten Versuch, Schostakowitschs 2. Cellokonzert zu spielen, reißt dem Solisten David Geringas nach wenigen Tönen eine Saite.
Mit dem Begriff "Heimat" und "Heimatfilm" tut man sich in Deutschland schwer. Andernorts hat man damit weniger Probleme.
Christian Bussau (38) ist Meeresbiologe bei Greenpeace. Die Umweltschutzorganisation schickte ihr Schiff "Beluga" zur Unglücksstelle.
Der Untergang des Chemiefrachters "Ievoli Sun" vor der französischen Kanalküste wird zum Politikum. Staatspräsident Jacques Chirac, der derzeit den EU-Rat leitet, forderte die Europäische Union am Mittwoch zu einer raschen Verschärfung der Sicherheitsvorschriften im Seeverkehr auf.
Mit dem 36. Berliner Jazzfest, das heute im Haus der Kulturen der Welt beginnt, geht eine Ära zu Ende: Es steht zum letzten Mal unter der künstlerischen Leitung von Albert Mangelsdorff.