Die wirtschaftliche Situation in Weißrussland hat sich im Verlauf des Jahres 1999 erneut verschärft. Das geht aus dem jüngsten Monatsbericht des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hervor.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 01.12.1999
Letzte Chance für die Steuerpläne des Bundesfinanzministers: Am heutigen Donnerstag berät der Vermittlungsausschuss über die von Hans Eichel geplante Besteuerung der Kapitallebensversicherungen. Doch selbst in der SPD-Bundestagsfraktion glaubt niemand mehr daran, dass die Steuerpläne des Ministers Wirklichkeit werden.
Das deutsche Gastgewerbe fühlt sich in einer nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Lage von der Politik allein gelassen. "Das Desaster mit den 630-Mark-Jobs hat für uns einen ganz bitteren Beigeschmack", sagte der Präsident des deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Erich Kaub.
Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat den Rücktritt von Holzmann-Chef Heinrich Binder gefordert. Der Vorstandsvorsitzende des Baukonzerns habe sich durch "unzureichende Informationen an die Aktionäre disqualifiziert", kritisierte die DSW am Mittwoch.
Drei Prozent mehr Lehrstellen werden 1999 in der Industrie und im Dienstleistungsbereich angeboten. Damit habe man die Zusagen im Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit erfüllt, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT), Franz Schoser, in Berlin.
Wenige Wochen vor Weihnachten hat eine europäische Expertenkommission Grünes Licht für das von der EU geplante Verbot von PVC-Weichmachern in Baby-Spielzeug gegeben. Das zuständige Expertenkomitee habe sich einstimmig für einen Verkaufsstopp von Schnullern, Beißringen und ähnlichen Produkten ausgesprochen, in denen die so genannten Phtalate enthalten sind, sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel.
Der Einstieg der spanischen Casa bei Europas größtem Luft- und Raumfahrtkonzern EADS ist perfekt. Die Verhandlungen seien erfolgreich abgeschlossen worden, teilte die DaimlerChrysler AG am Mittwochabend mit.
Flächentarifverträge sind Vereinbarungen, die Tarifparteien miteinander abschließen, um arbeitsrechtliche Normen zu bestimmen, zum Beispiel Lohnhöhe und Arbeitszeit. Tarifparteien sind Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände.
Nach der Rettung des angeschlagenen Holzmann-Konzerns gehen die Meinungen über die politischen Konsequenzen auseinander. Bundeskanzler Gerhard Schröder sprach sich in einem Interview mit der "Woche" gegen eine Beschränkung von Aufsichtsratsmandaten für Banken aus.
"Ich bitte um Verzeihung, wenn das verrückt klingt, aber könnten wir nicht noch schneller wachsen," erkundigte sich Kleinaktionär Peter Gnad. Er hatte die Reaktion auf seine grundsätzlich vernünftig klingende Frage vorab richtig eingeschätzt.
Allied Signal Inc., Morristown.
Der erst im Oktober gegründete Internet-Spielzeughändler myToys.de GmbH hat einen überraschend guten Start hingelegt.
Die Deutsche Bahn will in den kommenden drei Jahren mit Milliarden-Gewinnen deutlich an Fahrt gewinnen. Nach einem voraussichtlich nur "schwach positiven Ergebnis" im laufenden Jahr wird bereits im Jahr 2000 ein Konzerngewinn von einer Milliarde Mark erwartet.
Das Projektgeschäft, die Planung und Bereitstellung schlüsselfertiger Systeme, wird für Schienenfahrzeughersteller immer wichtiger. Das weltweite Auftragsvolumen könnte sich nach Schätzungen in den nächsten vier Jahren auf über neun Milliarden Mark verdreifachen.
Das Drehgestellwerk in Vetschau bleibt als Produktionsstandort erhalten. Das beschloss der Aufsichtsrat des Schienenfahrzeug-Herstellers Bombardier/DWA am Mittwoch in Berlin.
Was die Deutsche Bank 24 an Yahoo zahlt, verrät Vorstandssprecher Herbert Walter nicht. Der auch hierzulande mit Abstand gefragteste Internet-Dienst wird sich die jetzt vereinbarte Kooperation mit dem Bankhaus sicherlich gut entlohnen lassen.
Die VW-Tochter Gedas GmbH hat ehrgeizige Wachstumsziele. 1999 will das Beratungsunternehmen für Informationstechnologie seine Umsätze von 405 Millionen Mark im Vorjahr auf 600 Millionen Mark erhöhen, so Robert Stauß, Sprecher der Gedas Geschäftsführung.
Die Berliner Elektro Holding hat in den ersten neun Monaten 1999 einen deutlichen Ertragseinbruch verbucht. Der Konzernverlust betrug Ende September 19 Millionen Mark (9,69 Millionen Euro) gegenüber einem Gewinn von 22 Millionen Mark im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Der Berliner Verkehrstechnik-Spezialist Trion Technology AG steckt wieder in Schwierigkeiten. Erst am 25.
Die Modernisierung und damit das Überleben des Oberpfälzer Stahlwerks Maxhütte ist gesichert. Die zuständigen Gremien der Banken haben Krediten über 140 Millionen Mark zugestimmt.
Die Deutsche Post AG, Bonn, wird ihre eigene Ergebniserwartung für das laufende Jahr deutlich übertreffen. Dies habe Post-Chef Klaus Zumwinkel bereits mehrfach erklärt, sagte ein Post-Sprecher zu einem Bericht der britischen "Financial Times", wonach die Post ihre Erwartungen um 20 Prozent nach oben korrigiert habe.
Die Versicherungswirtschaft mag sich bestätigt sehen, die Aktionärsschützer sind empört: "Eine Steuer auf alle Kursgewinne wäre hinverbrannt", kritisiert Anneliese Hieke von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK). Sollten die Gerüchte stimmen, dass Bundeskanzler Schröder (SPD) künftig alle Kursgewinne von Aktien beim Verkauf mit 25 Prozent Kapitalertragsteuer belegen will, wäre das das Aus für die junge Aktienkultur in Deutschland: "Die Aktienanlage wäre tot".
Dass sich mit Aktien gutes Geld verdienen lässt, hat sich längst herumgesprochen. Dass dies angesichts der Ebbe in den Kassen der Rentenversicherung auch dringend notwendig ist, ist ebenfalls der Mehrheit der Anleger bekannt, und so sehen sich die Banken einem wachsenden Informationsbedarf gegenüber.
Die deutschen Investmentfonds-Gesellschaften können über ein ungebrochen starkes Wachstum berichten. In Wertpapier- und Geldmarkt-Publikumsfonds sowie in AS-Fonds und offene Immobilienfonds sind bis Ende Oktober dieses Jahres rund 41 Milliarden Euro geflossen.
Philipp Holzmann wird zum Fanal. Der Betriebsrat des Frankfurter Bau-Konzerns wird einer Vereinbarung zustimmen, die die längst überfällige Reform des Flächentarifs offensichtlich macht.
Nach der Beinahe-Pleite bei Philipp Holzmann hat der Baukonzern die Gründung einer Auffanggesellschaft für einen Teil der Belegschaft angekündigt. Über die Gesellschaft sollten die im Zuge der Sanierung entlassenen Mitarbeiter sozial aufgefangen werden, so Vorstandschef Heinrich Binder.
In der kommenden Woche wollen Betriebsrat und Vorstand der Philipp Holzmann AG in einer Betriebsvereinbarung festlegen, dass die Belegschaft für 18 Monate auf sechs Prozent ihres Gehaltes verzichtet und wöchentlich 43 Stunden arbeitet. Damit verstößt Holzmann gegen den Flächentarifvertrag.