zum Hauptinhalt

Anläßlich der Eröffnung der neuen Gemäldegalerie erscheinen ein ganze Anzahl Publikationen, die den künftigen Besuchern nicht nur bei der Vor- beziehungsweise Nachbereitung der vielfältigen Kunsteindrücke behilflich sein wollen, sondern auch die wechselvolle Geschichte der Sammlung darstellen.So hat die Berlin Edition in diesem Sommer ihre Reihe "Berliner Ansichten" gestartet, an deren Anfang neben einem Bändchen zum Alten Museum auch eine Darstellung der Gemäldegalerie von Tilmann von Stockhausen steht (68 Seiten, 9,80 Mark).

Am Anfang stand der Schrott.Die Galerie "m" (Bochum) hatte eine tonnenschwere und kreisrunde Plastik von Richard Serra vor den Eingang der Kunstmesse ART in Basel gestellt.

Die neue Gemäldegalerie beherbergt nicht nur über 1200 Meisterwerke der europäischen Kunstgeschichte, sie rangiert auch in puncto Museumstechnik auf höchstem Niveau.Das fängt an im Werkstatt- und Depottrakt.

Nach der Rekordzahl von 47 000 Besuchern im vergangenen Jahr - bei verlängerten Öffnungszeiten aufgrund der documenta X - scheint sich in diesem Jahr der Publikumszuspruch noch einmal gesteigert zu haben.Begleitet wurde das starke Besucherinteresse von zahlreichen erfolgreichen Verkäufen, insbesondere im hochpreisigen Bereich.

Zuletzt brummte es im Neunzig-Sekunden-Takt: Das Geräusch der landenden "Rosinenbomber" wirkte beruhigend auf die Berliner Bürger, wußten sie doch ihre Versorgung gesichert.Während der sowjetischen Berlin-Blockade zwischen Juni 1948 und Mai 1949 flogen etwa 250 Maschinen der West-Alliierten Tag und Nacht zwischen Frankfurt und Berlin hin und her - insgesamt 322 Tage.

Von Christian Huther

Endlich gibt es Gewißheit.Die große Reichstagsausstellung, die Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen den Christos noch während der Reichstagsverhüllung versprach, findet statt, nur: nicht in Berlin, und nicht im Gropiusbau, sondern in Oberhausen, und zwar in einem ausgedienten Gasometer.

Es sind wohl die Widersprüche, die den Betrachter vor Holbeins Bildnis des Kaufmanns Gisze innehalten lassen und zu genauerem Hinsehen zwingen.Bestehende Präzision und scheinbar wahlloses Durcheinander, körperliche Präsenz und räumliche Unbestimmtheit, Konzentration und Ablenkung kennzeichnen das Gemälde.

Mario Vargas Llosa, aus Peru, gilt zusammen mit seinem politisch gegenteilig ausgerichteten Kollegen Gabriel García Márquez - als bedeutendster Schriftsteller der lateinamerikanischen Gegenwartsliteratur, der in Europa vor allem durch seine Romane wie "Tante Julia und der Kunstschreiber", "Das grüne Haus" oder "Maytas Geschichte" bekannt wurde.Am 28.

Die Einweihung des Jüdischen Museums in Berlin wird nicht, wie geplant, 1999 sondern wahrscheinlich im Frühjahr 2000 stattfinden.Dies habe der Direktor des Museums, Michael Blumenthal signalisiert, erklärt Berlins Kulturstaatssekretär Lutz von Pufendorf vor dem Kulturausschuß des Abgeordnetenhauses.

Die dritte Runde der abendlichen Reihe "Kunst im öffentlichen Raum" rollte unter dem Thema "Politische Kunst zwischen Vermarktung und Protest" die Möglichkeiten künstlerischen Engagements für politische Belange auf, und man konnte mal wieder sehen, daß Redekultur etwas anderes als Schriftkultur ist.Moderatorin Sabeth Buchmann las zur Einführung einen dichtgewobenen Text, dem folgen konnte, wer in der Theoriediskussion der letzten Jahre bereits heimisch war.

MANNHEIM (fbs).Getragen durch die Akquisitionen bei der Düsseldorfer Rheinmetall AG und das günstige Auslandsgeschäft erreichte die Mannheimer Röchling-Gruppe 1997 ein neues Umsatzniveau.

Gerd Rubenbauer kokst zu viel.Beim Koksen siehst du das Leben rosa: Der Gerichtsvollzieher räumt die Wohnung aus, alle Konstantin-Wecker-Platten weg, aber du fühlst dich total happy dabei.

Von Harald Martenstein

Vielleicht steht im Brief aus dem Krankenhaus das Urteil: Aids.Arloc, Alleinerbe eines reichen Vaters, läßt den Brief ungeöffnet, nimmt ihn als Hinweis auf noch nicht gelebte Jugend.

Von Christoph Funke

Tausendfach ist gescherzt und gelästert worden, daß der 17.Juni am Ende nur noch ein Tag Betriebsurlaub der alten Firma Bundesrepublik war: genutzt zur Fahrt ins Grüne, ins Blaue - gewiß aber nicht mehr zum Gedenken an die "Brüder und Schwestern" im Lande "Drüben".

ESSEN (rv/HB).Dem Essener Karstadt-Konzern ist es gelungen, die schwierigen Klippen, die nach Übernahme des maroden Hertie-Konzerns 1994 und der schwachen Konsumkonjunktur aufgetaucht waren, mit Erfolg zu umschiffen und sichere Gewässer zu erreichen.

Es ist üblich, daß sich vor den Begegnungen der Fußball- Weltmeisterschaft die Mannschaften in Reih und Glied aufstellen.Dann werden die Nationalhymnen gespielt.

Von Harald Martenstein

Als die Dahlemer Gemäldegalerie sich noch mit dem ethnographischen Museum verband, konnte man sich verirren.Es gab keine klaren Parcours.

"Hier geht es zu wie in einem Bienenkorb", kommentiert Gisela Helmkampf, Leiterin der Restaurierungswerkstatt der Gemäldegalerie, den Medienrummel."Eigentlich arbeiten wir im Verborgenen.

Die Bedeutung Berlins als Handelsplatz für Altmeistergrafik wird immer größer - dank der Galerie Bassenge, die bei ihrer Frühjahrsauktion mit Kunst des 15.bis 20.

Schon sehr früh ging mein Vater mit mir des öfteren in die Gemäldegalerie nach Dahlem, wo ich das ungewöhnliche Bild von Pieter Bruegel entdeckte.Ein Ei auf Füßen, eine Hauswand mit Auge und Schere, Tiere, die zusammen an einem gedeckten Tisch sitzen, und vieles mehr.

Die Verhandlungen über die Beutekunst - wie der Komplex der kriegsbedingt verlagerten Kulturgüter pointiert, aber zumeist treffend benannt werden kann - stagnieren.Es geht dabei um diejenigen Objekte, die sich in staatlicher Gewalt befinden und über die als Ganzes zu sprechen ist.

Von Bernhard Schulz

Es war wie ein böses Erwachen, als 1985 das Kunstgewerbemuseum am Kulturforum seine Pforten öffnete.Selten wurde in Berlin ein Neubau von Fachkritik und Publikum gleichermaßen so einhellig kritisiert.

Von Falk Jaeger

Von interaktiver Kunst sind wir gewohnt, daß sie auf den Betrachter reagiert.Im einfachsten Fall schaltet der Galeriebesucher per Lichtschranke irgendetwas an oder aus, andere Arbeiten wünschen detailliertere Auskünfte über ihr Gegenüber, die wir brav in einen Computer tippen.

Von Volker Straebel

Buchbinder spielt Beethoven - das steht wie kaum eine andere Koppelung für grauen Konzertalltag, Klavierspiel ohne Ausfälle, aber auch ohne Provokation oder Rafinesse.Seit Dekaden gilt der Wiener als Beethoven-Spezialist - weshalb, wurde auch diesmal nicht deutlich.

Der englische Barock-Paganini Andrew Manze ist viel zu selten in Berlin.Dafür haben ihn die Musikfestspiele Potsdam-Sanssouci jetzt gleich mit zwei Programmen eingeladen.

Ein Rücktritt des Intendanten der Deutschen Oper, Götz Friedrich, ist nach Einschätzung von Politikern aus Senat und Berliner Abgeordnetenhaus, kaum noch abzuwenden.Eine Zusatzvereinbarung zu seinem Vertrag, die Friedrich in den nächsten Tagen zur Unterschrift vorgelegt wird, bedeute seine faktische Entmachtung, heißt es.

Wenn die Deutschlandhymne anklingt, lassen die Männer und Frauen auf der Gartenparty des Deutschen Klubs von Guatemala ihre Drinks stehen und erheben sich.Unter dem mittelamerikanischem Sternenhimmel ist es noch erhebend, Deutscher zu sein.

Von Silvia Hallensleben

Dieses Abschiedsgeschenk wird in Erinnerung bleiben.Messiaens Turangalîla-Symphonie, mit der Michael Sch²nwandt seine Chefdirigentenzeit beim Berliner Sinfonie-Orchester grandios ausklingen ließ, ist ein Freudenhymnus zwischen Ewigkeit und Vergänglichkeit.

Der zutiefst menschliche Ton des letzten Haydn-Oratoriums, der aufgeräumt und herzlich ist und den Ernst nie ganz ausspart, kam an diesem Abend nicht zu kurz.Eine auf den Zehen dahinschleichende Wiedergabe wäre der Volkstümlichkeit, Farbigkeit und Bilderfülle der Haydnschen "Jahreszeiten" auch abträglich.

Mit einem neuen Wirtschafts- und Finanzmanagement soll Generalintendant Götz Friedrich die Struktur- und Finanzprobleme der Deutschen Oper Finanz lösen.Innerhalb von zwei Monaten soll Friedrich ein Konzept vorlegen, das die Konsolidierung innerhalb weniger Jahren ermöglicht.

Korrekter wäre jedoch zu formulieren: er darf diesen Titel (vorläufig) weiter führen.Denn, was von Friedrichs Kompetenzen übrigbleibt, ist mit dem Begriff Kompetenz-Einbuße zurückhaltend beschrieben.

Was ist diesem "Boris" nicht alles geschehen: Dramaturgische Veränderungen erzwang bereits 1871 die russische Zensurbehörde.Gravierender war die instrumentationstechnische Umarbeitung Rimskij-Korsakows nach dem Tod Mussorgskijs, der die modale Harmonik des Originals im Sinne der romantischen Dur-Moll-Tonalität zurechtmodelte.