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Ehrlicher als das berühmte Vorbild sollte er nach Vorstellung seiner Initiatoren sein: der "Alternative Karlspreis", der heute, einen Tag nach dem offiziellen Karlspreis, vom "Europäisch-Amerikanische Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA" verliehen wird. "Wir wollen mit der Zeremonie ein Zeichen setzen, dass es trotz der Clinton-Regierung in Amerika Andersdenkende gibt, die nicht im Scientology-Strom mitschwimmen", sagt Thomas Gandow, Sektenbeauftragter der evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und Mitglied im Bürgerkomitee.

Von Jan-Martin Wiarda

Ein "Kunterbunt der Ethnien, Kulturen, Religionen" hatten die Organisatoren in Sankt Peter angekündigt, "eine einige Versammlung von Menschen mit ähnlichen, traurigen Schicksalen". Der Papst "werde ihnen nicht nur Trost und Mitgefühl spenden", sondern auch jene, "die die Macht und den Reichtum dazu haben, um mehr Großzügigkeit bitten": Zum "Heiligen Jahr der Immigranten" sind seit dem 1.

Von Werner Raith

Der Streit um den Abbau der Personalkosten bei der Deutschen Bahn steuert auf einen Machtkampf zu. Die vom Vorstand geforderten Kürzungen bei den Löhnen, mit denen ein drastischer Stellenabbau vermieden werden soll, wollen die Gewerkschaften bei dem Spitzengespräch am kommenden Mittwoch nicht akzeptieren.

US-Präsident Bill Clinton hat Europa ermutigt, auf der Basis einer stabilen transatlantischen Partnerschaft den europäischen Einigungsprozess ^voranzutreiben. Clinton sagte am Freitag bei der Entgegennahme des Karlspreises in Aachen, der Balkan, die Türkei und selbst Russland sollten Teil eines geeinten Europas werden.

Zwischen den beiden Erzählungen Arthur Schnitzlers, "Leutnant Gustl" und "Fräulein Else", liegen 23 Jahre: Der innere Monolog des jungen Leutnants, der nach einer Oratoriumsaufführung in Wien beim Garderobe-Abholen von einem Bäckermeister als "dummer Bub" abgekanzelt und damit in seiner Offiziersehre gekränkt und beleidigt wird stammt von 1901; die letzten Gedanken der in der italienisch-österreichischen Alpen Ferien machenden höheren Tochter Else, ihr Vater ist ein der Spielleidenschaft verfallener Rechtsanwalt, stammen aus dem Jahr 1924. Beide spielen in Wien oder im Magnetfeld Wiens, beide also in "Kakanien" - zwischen beiden liegt die Zäsur des Untergangs der Donau-Monarchie.

Das Jahrhundert ist gegangen, die Überblick kommen - auch mit "Unsterbliche Geschichte", dem zweiten ins Deutsche übersetzten Buch des 1940 in Brünn geborenen Jirí Kratochvil. Auf die historischen Peripetien spielt schon der Namenswechsel der Straße an, in der die Ich-Erzählerin zur Welt kommt (Sonja Trotzkij-Sammler, geboren am 1.

Von Olga Martynova

Leo Schwarz hat verstanden: "Unsere Leute machen Dampf", bilanzierte der Trierer Weihbischof die stürmische Diskussion in der mit 1500 Leuten vollbesetzten Halle 6 auf dem Hamburger Messegelände. Priestermangel, verwaiste Gemeinden, Machtanspruch der Amtsträger, Diskussionsverbote, Angst, Verzagtheit: Der innerkirchliche Problem- und Fragenstau ist gewaltig und verschaffte sich am Freitag auf dem Katholikentag energisch Luft.

Von Martin Gehlen

Die Stemme GmbH & Co KG, die seit 1992 am Flugplatz Strausberg östlich Berlins den erfolgreichen Motorsegler S10 baut, wird ihre Angebotspalette zu einer Flugzeugfamilie erweitern und ein neues Kundencenter errichten. Die Produktion soll bis 2004 von gegenwärtig 20 auf 100 Maschinen pro Jahr hochgefahren, der Umsatz verdreifacht werden, erklärte Geschäftsführer Reiner Stemme dem Tagesspiegel.

Eins ist beim Rückblick auf 75 Jahre DAAD sicher: Ohne den Austauschdienst sähe die Zunft der deutschen Meinungsforscher heute anders aus. Denn als die 20-Jährige Elisabeth Noelle im September 1937 auf DAAD-Ticket gen USA in See sticht, will sie noch "leidenschaflich" Journalistin werden und im übrigen den USA-Aufenthalt für ihre Doktorarbeit nutzen, Thema: Was tun amerikanische Zeitungen, um Leserinnen zu fesseln?

Von Tilmann Warnecke

Berlins ungewöhnlichstes Musikinstrument erklingt nun wieder an jedem Wochenende: Jeweils sonntags ab 15 Uhr klettert Carilloneur Jeffrey Bossin auf den 42 Meter hohen Glockenspielturm am "Haus der Kulturen der Welt" im Tiergarten, spielt dort oben wie ein Organist auf einer Tastatur und bringt auf diese Weise 68 Glocken zum Schwingen. Klassische Weisen, Volkslieder und populäre Melodien spielt er etwa eine Stunde lang, danach lädt Bossin seine Zuhörer auf den Parkwiesen zum Besuch des Carillon-Turmes ein und erklärt ihnen bei einer Führung das Glockeninstrument.

Für die Karten der "Schaustelle Berlin", die allsommerliche Baustellenbesichtigung, gibt es rege Nachfrage - einige Touren seien wenige Tage nach Veranstaltungsbeginn bereits ausgebucht, teilten die Organisatoren "Partner für Berlin" auf Anfrage mit. Insbesondere Verkehrsprojekte - etwa der Lehrter Bahnhof oder das Nordkreuz - seien gefragt, aber auch Touren durch Bundesministerien.