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Von Dirk Schönlebe und Ralph Hübner Grenzenlose Begeisterung bei den einen – Enttäuschung bei den anderen: Die Anhänger der Brasilianer feierten auf der ganzen Welt den Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Millionen Fußballanhänger in Deutschland haben dagegen der Nationalelf vergeblich die Daumen gedrückt.

Von Gregor Dotzauer In Zeiten politischer Depression lohnt es sich, den Blick nach Österreich zu richten. Schon Wiener Verhältnisse genügen, um auf die demokratischen Tugenden der Berliner Republik ein fröhliches Lied zu singen.

Herr Bhagwati, beim G8-Gipfel haben die Wohlstandsnationen den armen Ländern Afrikas gerade zusätzliche Milliarden versprochen - aber nur, wenn sie selbst mit anpacken. Ist das der richtige Ansatz oder nur eine schlaue Marketing-Idee?

Nun ist die Weltmeisterschaft vorbei, Deutschland steht glänzend da in aller Welt – aber was heißt schon Deutschland? Streng genommen handelt es sich um knapp 20 junge Männer und ihre Trainer, ungefähr das Personal einer durchschnittlichen Autowerkstatt, für deren Erfolg ja nun wirklich niemand grölend durch die Innenstadt ziehen würde.

Ein junger Autofahrer, der die Gewalt über seinen Wagen verlor, verletzte gestern Mittag zwei Fußgänger. Die beiden Passanten hielten sich auf dem Gehweg der Pohlstraße in Tiergarten auf, als der Fahrer von der Potsdamer Straße aus abbog.

Am Ende schien die Sonne, doch da war es zu spät. Denn der „Berliner Salon“ hatte kurzfristig mit Blick auf drohende Unbilden im Wetterbericht seinen Sommernachtsball am Sonnabend von draußen nach drinnen verlegt, ins etwas enge Staatsratsgebäude nämlich.

Vielleicht war es ein schlechtes Omen. Wenige Stunden vor dem Anpfiff des WM-Finales zwischen Deutschland und Brasilien wurde Oliver Kahn vom Fußball-Weltverband Fifa als bester Torwart der Weltmeisterschaft 2002 geehrt.

Von Michael Zajonz Dass der Deutsche Bundestag diese Woche über den Wiederaufbau des Berliner Schlosses abstimmen wird, verdankt sich nicht nur der Expertenkommission „Historische Mitte“, sondern ebenso dem Engagement von Bürgervereinen wie Wilhelm von Boddiens Förderverein Berliner Stadtschloss oder der Gesellschaft Historisches Berlin. Die Einschränkung, dass sich die Parlamentarier zwischen zwei mehr oder weniger historisierenden Varianten der Wiederherstellung entscheiden sollen, illustriert in verblüffender Deutlichkeit einem noch vor wenigen Jahren undenkbaren common sense deutscher Erinnerungskultur: die allerorten beabsichtigte oder schon ins Werk gesetzte Rekonstruktion lange aufgegebener Wahrzeichen.

Zum WM-Endspiel gestern Mittag saß einer allein am Haupteingang des Olympiastadions: Halili Safet, Stadionpförtner. Kein Mensch in der Nähe.

Dem Himmel sei Dank: Die Brasilianer hatten es nach ihrem WM-Sieg sehr eilig, Jesus ihre Dankbarkeit auszusprechen. Zuerst bildeten die Spieler einen Kreis, fassten sich an den Händen, drückten abwechselnd die Köpfe auf den Rasen und blickten versonnen nach oben.

Herausforderung 3: Eigentlich sind besonders die Japaner als eher zurückhaltende Naturen bekannt. Jetzt drehte sich alles ins Gegenteil.

Von Peter Siebenmorgen Noch sind Siegeswille und -zuversicht in CDU und CSU zu stark, als dass schon jetzt mit einem Aufbrechen alter Rivalitäten oder neuer selbstzerstörerischer Streitereien zu rechnen wäre. Ein Hauptgrund für die neue Eintracht liegt ja auch darin, dass dieses Mal ausgerechnet der größte Störenfried aus früheren Tagen, die kleinere bayerische Schwester, auf Geschlossenheit Wert legen muss.

Von Andreas Conrad Nach der WM ist vor der WM, das darf man in dieser dunklen Stunde nie vergessen. Und gerade Berlin muss dessen stets eingedenk sein, schließlich sind vier Jahre kürzer als man denkt.

Schlank, elegant schwang sie um die Ecken, setzte mit Höhendominanten und aufgelockerten Grünflächen Akzente jenseits der baulichen Tradition. Wer die Bauten dieser Epoche verstehen will, der muss sich in die Nachkriegszeit einfühlen, die zwischen personeller Kontinuität aus dem „Dritten Reich“ und Neuanfang schwankte.