zum Hauptinhalt

Mit einer „Liebeserklärung“ an die deutsche Hauptstadt hat die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Samstagsausgabe ihre „Berlin-Seite“ verabschiedet. Exakt 100 Gründe führt das Blatt an, „die für Berlin sprechen“.

Es gibt Tage, da kommt Christan Bohle kaum noch dazu, seine Patienten zu behandeln. „Manchmal kommen drei bis fünf Pharmavertreter pro Tag“, sagt der Berliner Arzt.

Von Oliver Trust Einen Drückeberger haben sie Mehmet Scholl genannt und ihn verspottet, weil er „viel Wahres“ in Büchern über den Buddhismus gefunden hatte. Es müssen einsame Tage für ihn gewesen sein an der Säbener Straße in München, beim Aufbautraining auf dem Gelände des FC Bayern München.

Von Frank Bachner Werner Rogosenski macht im Moment nicht das volle Trainingsprogramm, die 70, 80 Kilometer auf dem Rad. Jetzt noch nicht.

Für Pharmakonzerne ist es so etwas wie eine Standardlösung geworden: Wenn das eigene Wachstum nicht mehr den hoch gesteckten Erwartungen entspricht, dann kaufen sie eben einen Konkurrenten. Das bringt einen Umsatzschub und beruhigt die Finanzmärkte.

Die Welt könnte für die großen Pharmakonzerne so schön sein, gäbe es sie nicht, die ungleich kleineren Nachahmerfirmen. Denn kaum läuft der Patentschutz für ein Medikament aus, sorgen sie dafür, dass den Pharmagiganten Milliardenbeträge durch die Lappen gehen.

Haben Sie schon einmal versucht, in einem Supermarkt aus 40 000 Produkten das richtige in den Einkaufskorb zu legen? Und dabei nicht zum besten und preiswertesten gegriffen, sondern ein zu teures oder nicht genau passendes gewählt?

Von Jan-Martin Wiarda, Chapel Hill Die Probleme haben ja nicht erst in Minnesota angefangen. Warnende Stimmen hatte es seit Jahren gegeben, und doch brauchte es den bislang größten akademischen Skandal im College-Basketball, um die 100 Jahre alte Symbiose von Sport und Wissenschaft an amerikanischen Universitäten ernsthaft in Frage zu stellen.

Den Text, den die jungen Soldaten laut nachsprechen, ist im Soldatengesetz festgehalten: „Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen". Dieses Treuegelöbnis, das von einem schlichten militärischen Zeremoniell begleitet wird, wird nur von Grundwehrdienstleistenden abgelegt.

Von Jörn Hasselmann Unter extremen Sicherheitsvorkehrungen fand am Samstagabend das siebte Gelöbnis der Bundeswehr in Berlin statt. Als erster ausländischer Politiker sprach Polens Staatspräsident Kwasniewski in Anwesenheit von Kanzler Gerhard Schröder und des neuen Verteidigungsministers Peter Struck zu den 500 Rekruten des Wachbataillons.

Der Bund zur Unterstützung Radargeschädigter hat die Entlassung von Rudolf Scharping als Verteidigungsminister mit „großer Genugtuung“ zur Kenntnis genommen. Bereits am Freitag habe man den neuen Chef des Ministeriums, Peter Struck, aufgefordert, die Strahlenopfer von Bundeswehr und NVA nun umgehend zu entschädigen, teilten die Rechtsanwälte der Interessenvertretung mit.

Der schöne Plan ist hin: Zum morgen beginnenden Weltkongress der Architektur (UIA) hätte die Stadtentwicklungsverwaltung den rund 6000 Gästen gern neben Berlins Paradeprojekten in Mitte auch eine weithin fertig geplante neue City-West präsentiert. Mit dem Hochhausprojekt „Zoofenster“ als Höhepunkt.

Von Thorsten Metzner Potsdam. Justizminister Kurt Schelter (CDU) in Bedrängnis: Wegen dubioser privater Immobiliengeschäfte hat die Münchner Staatsanwaltschaft ein Steuerstrafverfahren gegen Schelter geführt, das nur gegen Zahlung einer Geldbuße – zu zahlen bis August – eingestellt wurde.

Schneverdingen. Schon morgens, die Mannschaft saß noch gemütlich beim Frühstück, kurvte ein Polizeiwagen mal kurz über den Hotelparkplatz.

Von Tanja Buntrock Kaum ist Jörg Howe, Chefredakteur von Sat1 und Mitgeschäftsführer des Nachrichtensenders N24, aus seinem Sylt-Urlaub wieder gelandet, hört er auf seiner Mailbox vom Bombenfund am Gendarmenmarkt. Nicht weit davon, in der Oberwallstraße, befinden sich die Büros der Sender N24, Sat1 und Pro7.

Der piekfeine „Kaisersaal“, jüngst renoviertes Relikt des Berliner Hotels Esplanade, wäre seine Sache nie gewesen – der Gastwirt Wilhelm Kaiser, von seinen Freunden Kaiser Wilhelm genannt, sorgt in seinen „Kaiserstuben“ lieber für Urberliner Kneipengemütlichkeit mit Molle und Korn, Bulette und Solei und, nicht zuletzt, mit Rat und Tat für seine Gäste. Drei Jahre nach dem Mauerbau war es, als Horst Pillau erstmals ins Rampenlicht trat und den Blick zurück lenkte in ein ungeteiltes Berlin, das einen Überlebenskampf zu bestehen hatte: „Der Kaiser vom Alexanderplatz“, 1964 im Hebbel-Theater uraufgeführt, wurde der erste große Erfolg des Autors, sozusagen sein Meisterstück, nachdem er vier Jahre zuvor in Zusammenarbeit mit Curth Flatow sein Gesellenstück „Fenster zum Flur“ vorgelegt hatte.

Von Maurice Shahd Ron Sommer wollte kämpfen. Als der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom am Dienstag zusammentrat, war die Entscheidung gegen Sommer aber längst gefallen.

Betrifft: Der Bundestag stimmt für die barocke Schlossfassade 384 Abgeordnete des Bundestages haben den Wiederaufbau beschlossen. Keiner von ihnen hat das Schloss vor Kriegsende „in voller Schönheit“ gesehen, und keiner kann den verheerenden Eindruck auf die damalige Berliner Bevölkerung nachempfinden.

Von Steffi Bey und Frank Thadeusz Wenn im Fußball eine Saison zu Ende geht, dann ist Fans wie Spielern eines sicher: Die nächste Saison kommt ganz bestimmt. Ein Stück von dieser Gewissheit würde den Campern von Kohlhasenbrück wohl zur Freude gereichen, doch: Alle Hoffnungen sind vergebens.

Bevor es Wolfgang Clement endgültig in die Politik verschlug, war der Ministerpräsident Journalist. Wie hätte seine Schlagzeile zu Scharpings Rausschmiss gelautet?

Betrifft: Katherina Reiche in Edmund Stoibers „Kompetenz-Team“ Die Berufung von Katherina Reiche in das Kompetenz-Team von Edmund Stoiber hat hohe Wellen geschlagen. „Eine unverheiratete junge Mutter verantwortlich für Familienpolitik?

BERLINER CHRONIK 110 Jahre nach der ersten Verkehrszählung in Berlin – sie fand in der Potsdamer Straße in Tiergarten statt – schreitet die Verwaltung in demselben Bereich morgen erneut zur Zählung. Zwischen 6 und 19 Uhr werden an der Kreuzung Entlastungsstraße mit der Tiergartenstraße viertelstündlich die Verkehrsmengen ermittelt, mit Unterscheidung nach Kraftrad, Personenwagen, Lieferwagen, Lastkraftwagen und Bus.

Von Frank Peter Jäger In der Nacht des 9. November 1989 stand Matthias Sauerbruch am Neuköllner Grenzübergang Sonnenallee und schaute Richtung Osten: Nach den Radioberichten über die Öffnung der DDR-Grenzen war er mit seinen Kollegen vom Londoner Architekturbüro OMA hierher gefahren, um dabeizusein, doch an der Sonnenalle war kein Mensch zu sehen.

Von Paul Kreiner, Wien Der Ruf der „alten“ FPÖ beruhte darauf, dass der junge Jörg Haider ungeniert die politischen Missstände in Österreich angeprangert hat: die Privilegien, die sich die Partner der praktisch verbeamteten Großen Koalition gegenseitig zugestanden, den Postenschacher, das teure Belohnen verdienter Genossen mit lukrativen Repräsentationsjobs. „Der Jörg, der traut sich was“, murmelte das Publikum, und Haider versicherte, niemals würden die Freiheitlichen den Staat als Selbstbedienungsladen missbrauchen.

In entspannt alberner Urlaubslaune kaufte ich mir in einem Antiquitätenladen der Georgenstraße eine Ansichtskarte von Berlin, die vor 99 Jahren nach Eppendorf in Sachsen geschickt wurde. Wohlgemerkt in Sachsen, nahe Chemnitz!

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Gerhard Schröder hat neulich ein Geständnis abgelegt. Er wisse ja, dass es heutzutage wichtig sei, sich mit Computer, Internet und diesem Gedöns auszukennen, hat er sinngemäß bekannt.

Als der Bundestag 1999 von Bonn nach Berlin umzog, zog auch der SPD-Abgeordnete Konrad Kunick (62) mit. Doch nicht die schicken Szeneviertel der Hauptstadt hatten es dem ehemaligen Bremer Hafensenator angetan, sondern der Campingplatz Kohlhasenbrück in Steglitz-Zehlendorf.

Von Esther Kogelboom Dong-Ha Choe wird im Little Hanoi begrüßt wie ein gern gesehener Stammgast. Kaum, dass er draußen auf dem Bürgersteig an einem der Holztische Platz genommen hat, bringt der Koch einen großen Vorspeisenteller und sagt mit ausgeprägtem vietsischen Akzent: „Hau rin, Dong-Ha!

Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher startet heute beim Großen Preis von Frankreich von Platz zwei. Von der besten Position wird Williams-Pilot Juan Pablo Montoya ins Rennen gehen, der in Magny-Cours seine fünfte Poleposition in Folge und die sechste in dieser Saison herausfuhr.

Von Karin Sturm Magny-Cours. Ausgerechnet diese Retortenstrecke ohne Flair im „Niemandsland“, wie sie Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher stets despektierlich nennt.

Den Kanzler drückt die Last von vier Millionen Arbeitslosen. Im Wahlkampf muss er sich von der Opposition Reformstau und ein zu mageres Wirtschaftswachstum vorhalten lassen.

Sie haben derzeit Hochkonjunktur, die neuen Ermittler und insbesondere die neuen Ermittlerinnen auf deutschen Bildschirmen: Im ARD-„Tatort“ gingen vor kurzem Maria Furtwängler, dann Andrea Sawatzki und zuletzt Eva Mattes auf Spurensuche, im ZDF-Samstags-Krimi werden es demnächst Senta Berger in „Unter Verdacht“ und dann Ulrike Kriener als „Kommissarin Lucas“ sein, die sich Seite an Seite mit „Bella Block“ und „Rosa Roth“ dem Kampf gegen das Böse verschreiben. Neue Frauen braucht offenbar das Land.

Erik Eggers über Gedächtnislücken im deutschen Sportjournalismus Kürzlich hat sich der deutsche Sportjournalismus gefeiert. Der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) versammelte, da er 75 Jahre alt geworden war, in Berlin die Prominenz.

Nicht zu laut, aber gut, nicht aufdringlich, sondern anregend: „Der Bass soll einem ja nicht die Gedärme rausdrücken”, sagt Ralf. „Man möchte in Bars eine angenehme Atmosphäre durch gute Musik haben“, erklärt der 38-Jährige: „Aber die Gäste sollen trotzdem quatschen können.

Seit gut zwei Jahren sorgt der ungeklärte Status der russischen Ostseeregion Kaliningrad in Brüssel wie Moskau für schlaflose Nächte. Ein Ende des Gezänks ist nicht abzusehen, denn beider Argumente schließen einander aus, und irgendwie haben beide Seiten auch Recht: Moskau besteht auf Freizügigkeit für russische Bürger innerhalb der eigenen Landesgrenzen, so wie es auch das Grundgesetz garantiert.

Die Immunität der Abgeordneten ist ein hohes Gut der Demokratie. Sie soll die Gesetzgeber vor Eingriffen der Justiz schützen, um die Unabhängigkeit der Legislative zu wahren.