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In der kommenden Nacht wird ein neuer Stern über das Firmament ziehen: Swesda, das lang ersehnte russische Servicemodul für die Internationale Raumstation ISS. Swesda - russisch für "Stern" - soll heute vom Startplatz Baikonur in Kasachstan aus starten und in zwei Wochen automatisch an die ISS andocken.

Von Rainer Kayser, dpa

Wegen versuchter Millionen-Erpressung des Lebensmittelherstellers Nestlé hat das Landgericht Frankfurt am Dienstag einen Versicherungskaufmann aus München zu acht Jahren Haft verurteilt. Seine Ehefrau muss für vier Jahre und neun Monate ins Gefängnis.

Die SPD-PDS-Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern will erst kurz vor der Bundesratssitzung am Freitag festlegen, ob sie der Steuerreform zustimmt. Ministerpräsident Ringstorff (SPD) und sein Stellvertreter Holter (PDS) erklärten am Dienstag unisono, für den erwarteten Einnahmeausfall für das Land müsse der Bund einen Ausgleich schaffen.

In Brandenburgs Regierungskoalition ist weiterhin keine Einigung im Streit um Brandenburgs Votum zur Steuerreform in Sicht, obwohl auch am Dienstag ein Krisengespräch das andere ablöste: Auch das Kabinett konnte sich noch nicht auf eine gemeinsame Linie festlegen. Ministerpräsident Stolpe (SPD) sagte dem Tagesspiegel, die Entscheidung über das Votum Brandenburgs werde erst am Freitag unmittelbar vor der Sitzung des Bundesrates fallen.

Montagabend, Renaissance-Theater. Erschöpft, aber glücklich verließen Schauspieler Gerd Wameling und seine Kollegen die Vorstellung von "Kunst".

Es war kein neuer Fernsehsender, der da gestern von Richard Flynn in einer Anhörung der SPD-Fraktion im Landtag angepriesen wurde: Der Spezialist von Scotland Yard London berichtete über Erfahrungen mit der Videoüberwachung öffentlicher Straßen und Plätze im Königreich, die nach Plänen von CDU-Innenminister Jörg Schönbohm demnächst auch in einigen Brandenburger Städten möglich werden soll."Man schätzt, dass es bei uns bereits eine Million Kameras gibt", sagte Flynn.

Von Thorsten Metzner

SPD und CDU waren gestern offensichtlich bemüht, im Steuer-Streit nicht noch Öl aufs Feuer zu gießen und die Koalition nicht weiter zu belasten. Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) und sein Stellvertreter, CDU- Landesvorsitzender und Innenminister Jörg Schönbohm, unterstrichen am Dienstagabend nach einer Kabinettssitzung, beide Seiten seien sich einig, dass das Steuersenkungsgesetz zum 1.

Der iranische Präsident Mohammed Chatami steht der Wiedereröffnung des Goethe-Instituts in Teheran und der Eröffnung eines iranischen Hafis-Kulturinstituts in Deutschland aufgeschlossen gegenüber. Chatami äußerte während seines Staatsbesuchs am Dienstag in einem Interview für die Deutsche Welle die Hoffnung, dass es "in Zukunft" zur Eröffnung dieser Institute kommen werde.

Die Bremer SPD-CDU-Regierung hat sich am Dienstag auf ihrer wöchentlichen Sitzung noch nicht darüber geeinigt, ob die Hansestadt im Bundesrat der Steuerreform zustimmt. Die insgesamt sieben Senatoren gaben Bürgermeister Scherf (SPD) und seinem Stellvertreter, Finanzsenator Perschau (CDU), freie Hand für die Abstimmung am Freitag.

Die Querelen um die von Innenminister Otto Schily (SPD) einberufene Einwanderungskommission gehen weiter. So beklagt Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), dass sein Verband nicht in der Kommission vertreten sein wird, obwohl der ZDH sehr früh für ein Einwanderungsgesetz geworben habe.

Die Bemühungen des Untersuchungsausschusses zur Aufklärung der CDU-Spendenaffäre haben einen Rückschlag erlitten. Das Amtsgericht Tiergarten lehnte den Antrag ab, den früheren CDU-Verwaltungschef Hans Terlinden durch Beugehaft zur Aussage zu bewegen.

Von Robert Birnbaum

Mit der Ablösung des umstrittenen Politikers Michael Hoffmann vom Amt des Vorsitzenden im Finanzausschuss des Magdeburger Landtages hat Sachsen-Anhalts SPD eine zumindest vorübergehende Lösung ihres Richtungsstreits gefunden. Hoffmann hatte das Land für faktisch pleite erklärt und damit heftige Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Sozialdemokraten in Sachsen-Anhalt ausgelöst.

Die Zahl der Asylanträge könnte nach Einschätzung der Bundesregierung in diesem Jahr erstmals seit 1987 wieder die Marke von 100 000 unterschreiten. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) erklärte am Dienstag in Berlin, der auch im Juni festgestellte Rückgang sei vor allem darauf zurückzuführen, dass im ersten Halbjahr mit 5956 Personen erheblich weniger Jugoslawen in Deutschland Asyl beantragt hätten.

Die Bundesregierung will dem Beispiel der Länder Berlin, Brandenburg und Schleswig-Holstein folgen und künftig jedem Bürger und Unternehmen das Recht einräumen, die ihn betreffenden Akten der öffentlichen Verwaltung auf Verlangen einzusehen. Da es jedoch bei der Mehrzahl der Länder noch Widerstände gebe, werde das Informationszugangsgesetz zunächst als Bundesgesetz für die Behörden des Bundes in Kraft treten, sagte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) dem Handelsblatt.

Auf dem Weg aus den Pyrenäen konnte sich der Spitzenreiter Lance Armstrong am Dienstag bei der Tour de France ungestört in seinem Gelben Trikot sonnen. Die Konkurrenz, auch der Deutsche Jan Ullrich, hielt auf der 11.

Die russische Justiz hat am Dienstag mit zeitgleichen Razzien bei dem Kreml-kritischen Medienkonzern Media-Most sowie dessen Anteilseigner Gasprom den Druck auf den Medienunternehmer Wladimir Gussinski erhöht. Polizeibeamte durchsuchten in Moskau die Zentrale von Gussinskis Media-Most und beschlagnahmten zahlreiche Unterlagen.

In der nordirischen Stadt Portadown kam es auch am Dienstag wieder zu Straßenschlachten zwischen der Polizei und Anhängern des radikalen protestantischen Oranier-Ordens. Die Demonstranten atackierten katholische Kirchen, warfen mit Steinen und holten Brandbomben hervor, die Polizei setzte Wasserwerfer ein.

Die Entführer auf der südphilippinischen Insel Jolo wollen nach den Worten von Chefvermittler Roberto Aventajado die mehr als elfwöchige Geiselkrise so schnell wie möglich beenden. In einem Gespräch per Satelliten-Telefon habe der Anführer der Kidnapper von der Moslemgruppe Abu Sayyaf, Galib Andang alias "Commander Robot", zwei "respektierte Persönlichkeiten" als Unterhändler verlangt, um "Verwirrungen" zu vermeiden, sagte Aventajado am Dienstag in Manila.

Der iranische Präsident Mohammed Chatami hat angesichts der massiven Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen in seinem Land um "Geduld" gebeten. Sein Land mache gerade eine neue Erfahrung mit Demokratie, sagte er während seines Deutschlandbesuchs am Dienstag im ZDF.

Von Andrea Nüsse