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Merlin Carpenter nimmt Frauenbilder aus der Werbung und überträgt sie mit Pinsel und Farbe auf querformatige Leinwände. Er kopiert die freigestellten Frauen wie einen Starschnitt flach auf die Leinwand und übernimmt so die Anweisungen der Fotografen, die den Modellen sagten, wie sie sich zu setzen, legen, stellen haben.

Fast schmerzhaft hell ist es in der Galerie von Clemens Fahnemann. Das Neonlicht im white cube erzeugt zusammen mit den weißen Bildgründen von Frances Scholz einen kurzen Moment der Blendung.

Trotz der rot-grünen Bundesregierung sieht die IG Metall bei der Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums immer noch vieles im Argen. Die Einkommensunterschiede sind nach Angaben von Jürgen Peters, dem zweiten Vorsitzenden der Gewerkschaft, in den neunziger Jahren noch größer geworden.

Das hätte sich CDU-Landeschef und Innenminister Jörg Schönbohm nicht träumen lassen: Von seinem Urlaubsquartier in Malaga aus muss er wegen des überraschenden Rücktritts von Wolfgang Hackel einen neuen Kultur- und Hochschulminister suchen, obendrein die aufgeschreckte Partei beruhigen. Am Freitag telefonierte Schönbohm von Spanien aus fast pausenlos mit Parteifreunden.

Zeitgenössische Kunst ist nicht leicht zu verkaufen. Bei der Berliner Versteigerung des Münchner Auktionshauses Ketterer vergangene Woche fanden nur die Hälfte der Lose des Kataloges mit ausgewählten Arbeiten sowie 40 Prozent aus dem "normalen" Angebot einen Abnehmer.

Die Pyramiden von Gizeh, würden sie heute gebaut, wären wohl zuerst auf einer Website zu besichtigen. So jedenfalls gehen es die Planer eines Monuments an, das den Pyramiden wenn nicht an Größe, so doch an Ewigkeitsanspruch ebenbürtig sein soll.

Ob der Fesselballon in der Nähe der künftigen Hessischen Landesvertretung am Potsdamer Platz auch über März kommenden Jahres hinaus weiterhin aufsteigen kann, müsse von den Landeskriminalämtern Berlins und Hessens entschieden werden - so der Sprecher der Hessischen Landesregierung Dirk Metz zu unserem gestrigen Beitrag über die ungewisse Zukunft des Hi-Flyers am Potsdamer Platz. "Die Frage muss einzig nach Einschätzung der Sicherheitslage beurteilt werden", sagte der Sprecher.

In zwei Jahren trifft sich die High Society der Stadt in Berlins exklusivstem Club, im "Adlon-Palais" in der Behrenstraße: "Dies wird ein reiner Gesellschaftsclub in erstklassigem Ambiente, wo man speist, seine Zigarre raucht, Gedanken tauscht - kurz: Wo sich Gleichgesinnte treffen", sagt Ottmar Braun, der Generalbevollmächtigte der Fundus-Gruppe. Deren Chef, Anno August Jagdfeld, erfüllt sich damit einen zweiten Traum: Die Erfolgsstory seines "Adlon"-Projekts wird fortgeschrieben, denn "in der Haupstadt gibt es genügend Menschen, die das Bedürfnis für das Außergewöhnliche haben - und die sich das auch leisten können.

Von Lothar Heinke

Silvester wird auch in diesem Jahr beiderseits des (verhüllten) Brandenburger Tores stattfinden, "allerdings in reduzierter Form", wie Mittes Baustadtrat Thomas Flierl (PDS) erklärt. "Nachdem Tiergarten keine Einwände geäußert hat, dass die Hauptbühne sehr nah westlich am Tor steht, hat Mitte sich dem Drängen der Polizei nicht entziehen können, auch den Bereich östlich des Brandenburger Tores bis zur Glinkastraße in das vom Veranstalter kontrollierte Gelände einzubeziehen".

Die Berliner Olympia-Teilnehmer Jirka Arndt und Damian Kallabis laden am heutigen Sonnabend gemeinsam mit ihrem Trainer Stephane Franke zum Joggen ein. Um 14 Uhr beginnt im Mommsenstadion eine große Läuferparty mit den Langstrecken-Assen des SC Charlottenburg, bei der alle Berliner Lauffreunde die Olympioniken hautnah beim lockeren Training erleben können.

Auf den Straßen von Belgrad verteilten Bürger in der Nacht zum Freitag lakonische Flugblätter: Todesanzeigen von Slobodan Milosevic. Spaßvögel, die Ernst machten, Zornige, die sich einen zynischen Spaß gönnten, waren hier am Werk.

Von Caroline Fetscher

Der aufklappbare Telefon-Wagen im Schatten der Info-Box ist schon eine geraume Zeit weg - für immer. Auch die Pommesbude schräg gegenüber musste einpacken, die Arbeitercontainer sind weiter gewandert, fast täglich hat sich in den letzten Monaten das Labyrinth aus Bauzäunen und mobilen Bushaltestellen verändert.

Was man in Brüssel noch vor kurzem kaum zu hoffen wagte, scheint tatsächlich Wirklichkeit zu werden. Von allen Szenarien, auf die sich die EU-Außenpolitiker nach den Wahlen in Serbien vorbereitet hatten, ist - wenn nicht alles täuscht - die erfreulichste Entwicklung eingetreten: "Szenario 3 - Die Demokraten erlangen volle Macht mit allen Kompetenzen.

Von Thomas Gack

In einer Grundsatzrede über die Zukunft der Europäischen Gemeinschaft in Warschau hat der britische Premierminister Tony Blair für die Gestaltung der Staatengemeinschaft zu "einer Supermacht, aber keinem Superstaat" plädiert. Zugleich sprach er sich für eine schnelle Erweiterung der EU bis zum Jahr 2004 aus.

Nach der geplatzten Fusion von EMI mit Time Warner hat der Markt bereits neue Interessenten für das britische Musikunternehmen ausgemacht. So soll etwa der Bertelsmann-Konzern Interesse an einem Zusammenschluss seiner Tochtergesellschaft BMG (Bertelsmann Music Group) mit EMI haben.

Selbst ein Erdbeben konnte Michael Schumacher nicht erschüttern. "Im Auto habe ich davon nichts gespürt", meinte Schumacher, der das Freie Training zum Großen Preis von Japan in Suzuka mit 0,6 Sekunden Vorsprung vor seinem Weltmeisterschafts-Rivalen Mika Häkkinen dominierte.

Die Auftragslage der deutschen Industrie hat sich im August nach einer Abschwächung im Vormonat wieder verbessert und signalisiert damit Analysten zufolge eine weiter hohe konjunkturelle Dynamik in Deutschland. Wie das Bundesfinanzministerium am Freitag in Berlin mitteilte, erhielt das Verarbeitende Gewerbe 1,7 Prozent mehr Aufträge als im Vormonat nach revidiert minus 0,1 Prozent im Juli.

Die Deutsche Lufthansa will neben Frankfurt am Main den Flughafen in München als zweites Drehkreuz Deutschlands ausbauen. Durch diese Strategie des "parallelen Drehscheiben-Systems" sollen die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft von Europas größter Fluggesellschaft im internationalen Wettbewerb gestellt werden, sagte der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa, Jürgen Weber, am Freitag in München.

Das deutsche Binnenschifffahrtsgewerbe hat die geplante Schwerverkehrsabgabe auf der Straße als hilfreich bewertet. Die diskutierte Größenordnung von 0,25 bis 0,30 Mark je Lkw-Kilometer reiche aber nicht aus, um nennenswerte Verlagerungen von der Straße auf umweltfreundliche Verkehrsträger zu erreichen und einen Großteil des künftigen Verkehrswachstums auf Wasserstraße und Schiene zu lenken, kritisierte der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) am Freitag auf einer Mitgliederversammlung in Straubing.

Es war ein Sonntagnachmittag nach einem Spiel von Alba Berlin, als Burkhardt Prigge im Vip-Raum der Max-Schmeling-Halle die Umstehenden fragte: "Kennt jemand einen guten Film? Der Coach will heute noch ins Kino gehen.

Von Benedikt Voigt

Joachim Zeller (CDU), 48 Jahre alt, übernimmt neben seinen Aufgaben als Bürgermeister auch die Verantwortung für Personal und Verwaltung, sowie für die Bürgerämter im Fusionsbezirk. Er hat Slawistik studiert und ein Diplom als Übersetzer.

Knapp 4000 Teilnehmer haben am Freitagabend gegen "das israelische Massaker am palästinensischen Volk" und gegen die internationale finanzielle Unterstützung der israelischen Besatzer demonstriert. "Vor der amerikanischen Botschaft kam es zu verbalen Attacken", sagte eine Polizeisprecherin.