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Der neu gegründete Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) sieht einen Erfolg der Greencard durch ausländerfeindliche Ausschreitungen gefährdet. Diese Arbeitserlaubnis sei ein Testfall für die Attraktivität Deutschlands als Lebens- und Arbeitsstandort, sagte Bitkom-Präsident Volker Jung in München.

Der Gründer und Herausgeber des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", Rudolf Augstein, hat wieder geheiratet. Der 76-jährige Journalist gab am Freitag im "Hochzeitsparadies" Tondern an der dänischen Westküste seiner langjährigen Lebensgefährtin, der Hamburger Galeristin Anna Maria Hürtgen (50), das Ja-Wort.

Der Weltranglistenerste Garri Kasparow verpasste bei der Braingames-Schach-WM in London den Ausgleich. Sein russischer Landsmann und Herausforderer Wladimir Kramnik erreichte in der dritten Partie nach 53 Zügen das angestrebte Remis.

Der Auslandsfunk habe, so bemerkte Margaret Thatcher anlässlich des Falls der Berliner Mauer, die Welt mehr verändert "als alle waffenstarrenden Bataillone". Internationales Radio stellt auch nach dem Ende des Kalten Krieges eine wichtige weltweite Instutition und globale Informationsquelle dar.

Zu sagen hatte er schon immer viel, jetzt hat Trainer Dragoslav Stepanovic auch seine Liebe zum Geschriebenen entdeckt. Der 51 Jahre alte Fußball-Lehrer wird auf der Frankfurter Buchmesse am 22.

Die Malerei des in Köln lebenden Altmeisters informeller Kunst wird aus dem Unbewussten geboren: eine phantastische Welt aus Chimären, Dschungellandschaften und labyrinthischen Szenerien, blühender Flora und unbenennbarer Fauna. Erinnerungsfragmente und Visionen werden zu Darstellungen der Schöpfungsgeschichte und dem Jüngsten Gericht - Himmelfahrt und Höllensturz muten dann wieder wie "Seelenlandschaften" an.

Der Jenaer Softwarehersteller Intershop erwartet für das dritte Quartal bei steigenden Umsätzen einen Verlust. Grund seien die außerordentlichen Aufwendungen für eine Werbekampagne in den USA in Höhe von sieben Millionen Euro sowie Aufwendungen in Zusammenhang mit dem Kauf der beiden Technologieunternehmen OWIS und Subotnic, teilte das Unternehmen am Freitag in Hamburg mit.

Der Hamburger Amtsrichter Ronald Schill ist am Freitag vom Landgericht wegen Rechtsbeugung zu einer Geldstrafe von 12 000 Mark verurteilt worden. Schill, der im kommenden Jahr mit seiner neu gegründeten, rechtsorientierten "Partei Rechtstaatliche Offensive" zur Bürgerschaftswahl antreten will, hat gleich nach dem Urteil angekündigt, er werde in Revision gehen.

Angesichts der Gewalteskalation im Nahen Osten haben sich Konfliktparteien und Vermittler am Freitag mit Hochdruck um einen Krisengipfel bemüht. An dem Treffen am Wochenende in Ägypten sollten neben der israelischen und palästinensischen Führung auch Vertreter Ägyptens, Jordaniens, der USA und der Vereinten Nationen teilnehmen, wie von palästinensischer Seite verlautete.

Die Tabakbranche befürchtet, dass die geplante Anti-Tabak-Konvention Raucher und ehemalige Raucher weltweit zu hohen Schadenersatzforderungen wie in den USA ermutigen könnte. "Wir denken, dass diese Konvention Schadenersatzprozesse nach US-Mustern nicht in den Rest der Welt exportieren sollte", sagte der europäische Vizepräsident des Tabakkonzerns Philip Morris, David Davies, am Freitag bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf.

Das kleine "Anti-Wut-Paket", das die Bundesregierung auf dem Höhepunkt der Benzinpreiswelle zusammengeschnürt hat, ist kein Glanzstück rot-grüner Regierungspolitik. Aus Panik und internem Durcheinander geboren, mühen sich Regierungspolitiker noch heute mehr schlecht als recht, die geplanten Heizkostenzuschüsse als soziale und die Entfernungspauschale als ökologische Errungenschaft zu verkaufen.

Von Robert Birnbaum

Die Nahost-Krise hat das EU-Gipfeltreffen am Freitag in Biarritz überschattet. "Wir sind alle traumatisiert durch den Gewaltausbruch", sagte Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac, der beim zweitägigen Europäischen Rat den Vorsitz führt.

Von Thomas Gack

Sie hört sich an wie eine Räuberpistole - die Lebensgeschichte der Marita Lorenz. Der Dokumentarfilmregisseur und dreifache Grimme-Preisträger Wilfried Huismann hat wesentliche Stationen dieser außerordentlichen Karriere in seinem Dokumentarfilm "Lieber Fidel - Maritas Geschichte" aufgegriffen, der am Donnerstag in Köln seine Premiere erlebte.

Wo gibt es heute schon noch Solidarität? Das schöne Wort hallt aus der Ferne, wo die Arbeiter-Einheitsfront zur verstimmten Gitarre sozialistischer Barden marschiert, die Gesänge des Oktoberklubs zum Lobe des Internationalismus sind verhallt - und überhaupt war es früher viel einfacher, damals, als man die Völker der Welt in geknechtete und befreite einzuteilen pflegte.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement hat bei einem Rundgang auf der Expo mehreren Jugendlichen den "Stinkefinger" gezeigt. Er war am Freitag auf dem Weg vom deutschen zum holländischen Pavillon.

Für den Fehler eines Professors in Münster muss Nordrhein-Westfalen nach einem Gerichtsurteil einem Studenten 8000 Mark zahlen. Der Betriebswirtschaftler hatte sich bei der Bewertung der Examensarbeit vertan und eine Seite überhaupt nicht korrigiert.

Arend Oetker, Vorsitzender des Mittelstandsausschusses des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), hat sich für eine Reform des Solidarpaktes für Ostdeutschland ausgesprochen. Auch in den nächsten zehn Jahren werde eine solidarische West-Ost-Hilfe für die neuen Länder nötig sein, sagte Oetker am Dienstag nach einer gemeinsamen Sitzung des BDI-Mittelstandsausschusses und des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) in Potsdam.

Auf den ersten Blick ist das ein gewöhnlicher Vorgang: Zwei SPD-Senatoren - der eine, Klaus Böger, nebenbei Bürgermeister, der andere, Peter Strieder, Parteivorsitzender - streiten sich in Berlin darum, wer den stellvertretenden Senatssprecher bestimmen soll. Personalfragen sind eben Machtfragen, da hat jeder gerne das letzte Wort.

Schlimmer hätte es für die PDS nach ihrem Desaster beim letzten Parteitag in Münster kaum laufen können. Ihre designierte neue Vorsitzende Gabi Zimmer blieb wochenlang so blass, dass sie jenseits der eigenen Partei kaum öffentlich wahrgenommen wurde.

Wir verwahren uns gegen den Druck, wird in dem Brief stehen. Und: Wir haben einen gültigen Vertrag mit ISL.

Von Frank Bachner

Britische Forscher haben eine überraschende Therapie für die weit verbreitete Angst vor schmerzhaften Injektionen gefunden. Spritzen mit langen Nadeln verursachten weniger Schmerz sowie kleinere Schwellungen und geringere Rötungen als solche mit kurzen Nadeln, berichtet Linda Diggle von der Abteilung Kinderheilkunde der Oxford-Universität im "British Medical Journal".

Manchmal fragen die Leute: "Liest ihr Kind eigentlich dieses Zeug, das Sie so schreiben?"Dann antwortet man ja, natürlich, immer, jeden Artikel diskutieren wir eifrig beim Abendessen"und so weiter.

Von Harald Martenstein

Irgendeine Regel muss dem früheren Anti-Doping-Kämpfer vom Dienst im Laufe der Jahre abhanden gekommen sein. Nun ist das entsprechende Regelwerk nicht gerade unkompliziert und übersichtlich, was vielleicht für Dieter Baumann sprechen könnte.

Von Jörg Wenig

Berlins Kulturverwaltung hat in den letzten Monaten ganze Arbeit geleistet: Noch kurz vor der Sommerpause hatte Senator Christoph Stölzl die Präsentation eines Masterplans zur überfälligen Reform der drei Berliner Operhäuser angekündigt. Jetzt liegt das Papier termingerecht zu den Haushaltsberatungen vor und löst tatsächlich die seit Jahren von der Presse erhobenen Forderungen nach künstlerischer Prioritätensetzung und stärkerer Profilierung der einzelnen Häuser ein.

Er ist so etwas wie ein Phantom. In der Sonderausgabe eines Fachblattes zu Saisonbeginn war er gar nicht mehr im Kader von Hertha BSC aufgeführt, aktuelle Fotos gibt es von ihm so gute wie keine.

Mit der "Deutschen Stiftung Friedensforschung" will die Bundesregierung einen Beitrag zur Konfliktbewältigung und Politikberatung leisten. "Die Erwartungen an die deutsche Außenpolitik, aktiv zur Friedensgestaltung beizutragen, sind nach der Wiedervereinigung und dem Ende des Ost-West-Konfliktes gestiegen", sagte Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) am Freitag in Berlin.

Asien gründlich verändert - so lautete der Titel eines 1932 erschienenen Buchs von Egon Erwin Kisch, das eine messianische Hoffnung zum Ausdruck brachte: Asien war das Mekka der Revolution, die von Sowjetrussland und China aus ihren Siegeszug rund um die Welt antreten würde. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt.