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Der Generaldirektor eines der größten Konzerne der russischen Schwerindustrie ist am Montag erschossen worden. Wie das russische Innenministerium mitteilte, wurde Oleg Belonenko am Morgen bei seiner Ankunft am Sitz des Maschinen- und Rüstungskonzerns Uralmaschsawod in Jekaterinburg von einer Kugel im Kopf getroffen.

Das geht so nicht weiter", schimpft Friedbert Pflüger. Draußen vor der Glasfassade des deutschen Pavillons schlendern Besuchergruppen über das Expo-Gelände, drinnen tagt das CDU-Präsidium.

Von Robert Birnbaum

Der Tag der Entscheidung naht: Am kommenden Freitag wird klar sein, ob Deutschland die lang ersehnte Steuerreform bekommt, oder ob sie vorerst scheitert. Ob die Reform dann noch die Chance hätte, Anfang nächsten Jahres Gesetz zu werden, ist fraglich.

Von Carsten Brönstrup

Deutschland und Iran wollen nach den frostigen Beziehungen der vergangenen Jahre einen "substanziellen Neuanfang" machen. Dies erklärte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) nach seinem Gespräch mit dem iranischen Präsidenten Mohammed Chatami am Montag in Berlin.

Von Andrea Nüsse

Am fünften Jahrestag des Massakers in Srebrenica hat das Büro des internationalen Bosnien-Beauftragten Wolfgang Petritsch vor Ausschreitungen gewarnt. Als "unverantwortlich" bezeichnete eine Sprecherin in Sarajevo den Plan eines Organisationskomitees, 5000 vertriebene Moslems in das Dorf Potocari zu fahren.

Das wirtschaftlich geschwächte Russland will mit einer realistischen, pragmatischen und ausgewogenen Außenpolitik seinen Platz als Großmacht behaupten. Außenminister Igor Iwanow sagte am Montag bei der Vorstellung des neuen außenpolitischen Konzepts, Russland werde seine "nationalen Interessen, wo nötig, auch hart verteidigen".

Das Geiseldrama auf der südphilippinischen Insel Jolo nimmt immer größere Ausmaße an. Die militante Moslemgruppe Abu Sayyaf erklärte am Montag auch 13 Mitglieder einer philippinischen Evangelistengruppe zu Gefangenen.

Was die Verfolgung kritischer Stimmen angeht, war der Iran gründlich: Nach der islamischen Revolution 1979 wurden Oppositionelle radikal verfolgt und mussten das Land verlassen. Aus diesem Grund wird der Widerstand gegen das Mullah-Regime aus dem Ausland organisiert: aus dem Irak mit einer einige Tausend Kämpfer starken "Nationalen Befreiungsarmee" und von Europa aus mit einer politischen Vertretung, die vor allem Lobbyismus betreibt.

Geschäfte und Büros in Belfast schlossen schon am Nachmittag, die Innenstadt von Portadown war menschenleer, als der protestantische Oranier-Orden mit Straßensperren versuchte, den Verkehr zu ersticken. Der Orden hatte seine Mitglieder in ganz Nordirland aufgefordert, von 16 bis 20 Uhr "friedlich" gegen das Paradenverbot in Portadown zu protestieren.

In der Europäischen Union wachsen die Zweifel am Sinn der Sanktionen gegen Jugoslawien. Bei ihrem Zusammentreffen am Montag in Brüssel unterstützten die EU-Außenminister den Plan Frankreichs, im November in Kroatien einen Gipfel mit den ehemaligen Staaten Jugoslawiens und Albanien zu veranstalten, um auch die Bevölkerung Restjugoslawiens zur Entmachtung von Präsident Slobodan Milosevic zu ermutigen.

Israels Ministerpräsident Ehud Barak hat am Vorabend des Nahost-Gipfels in den USA ein Misstrauensvotum im israelischen Parlament gewonnen. Der vom oppositionellen Likud-Block eingebrachte Antrag erhielt am Montagabend in der Knesset nur 54 statt der notwendigen 61 Stimmen.

Gelblicher Rauch verschleiert die Sonne. Immer wieder tauchen die Löschflugzeuge in die Schwaden ein, setzen zum Anflug an - und müssen dann viel zu früh wieder hochziehen, um nicht im dichten Rauch die Orientierung zu verlieren.

Von Susanne Güsten

Das ist begrüßenswert: Der französische Präsident Jacques Chirac schlägt einen Solidaritätsfonds für die Behandlung von Aids-Opfern in Entwicklungsländern vor. Es gibt moderne Medikamente gegen den Aids-Erreger, aber sie sind sehr teuer.

Von Hartmut Wewetzer

Die weltweite Aids-Epidemie übersteigt nach US-Angaben die schlimmsten Befürchtungen. Die Seuche breite sich schneller und weiter aus, als selbst in den pessimistischsten Prognosen erwartet worden sei, teilte das Statistische Amt der USA am Montag auf der Internationalen Aids-Konferenz in Südafrika mit.

"Sometimes it snows in april", schmachtete der Künstler, als man ihn noch unter der Bezeichnung "Prince" kannte, einst in die Mikrofone und schuf so ein wunderschönes Bild für traumverlorene Verliebtheit. Schnee im April?

Nach dem jüngsten Bombenanschlag in Wladikawkas nahe Tschetschenien haben die russischen Streitkräfte die Grenzen zu den benachbarten russischen Kaukasus-Republiken weitgehend abgeriegelt. Die Militäraufklärung warnte am Montag vor weiteren geplanten Attentaten im Krisengebiet Nordkaukasus, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete.

Baden-Württemberg, Bayern und Hessen haben am Montag in Stuttgart erneut den geplanten Ausstieg aus der Atomenergie heftig kritisiert. Der baden-württembergische Umweltminister Werner Müller sagte, die zwischen der rot-grünen Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen erzielte Vereinbarung sei kein Kompromiss.

Am Rande einer Ausschusssitzung ließ Kulturstaatsminister Michael Naumann kürzlich die weit reichende Mitteilung fallen, dass die Freie Volksbühne wieder eröffnet werden soll - als Berliner Festspielhaus. Eine kluge, überfällige Entscheidung: Geht es um den internationalen Gastspielort für Schauspiel und Tanz, so ist die Freie Volksbühne dem Schiller-Theater, mit dem die Berliner Festspiele einige Zeit herumexperimentiert haben, in jeder Hinsicht vorzuziehen.

Nach zwei Jahre dauernden Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart Mordanklage gegen den ehemaligen SS-Untersturmführer Julius Viel erhoben. Die Behörde bestätigte am Montag einen Bericht des Magazins "Focus", wonach sich der 82 Jahre alte Viel wegen der Ermordung von sieben jüdischen Häftlingen in der Nähe von Leitmeritz (heute Tschechien) vor dem Landgericht Ravensburg verantworten muss.

Kaum ist das Genom-Projekt vollendet, wird die Natur des Menschen transparent wie ein Stück Butterbrotpapier. Eine psychologische Studie an der Universität Exeter in Großbritannien hat den Zusammenhang zwischen Autofahren und Sexualverhalten untersucht und herausgefunden, dass es einen gibt.

Von Henryk M. Broder

Der Golf- und Land-Club am Wannsee: mit ökologisch wertvollem Teich inmitten uralter Eichen, mit schickem Clubhaus und doppelstöckiger Driving Range. Dieser Club ist die Wiege des organisierten Golfsports in Deutschland und gefeierter Mannschaftsmeister des Jahres 1999 - aber für den Landesrechnungshof seit vielen Jahren ein Ärgernis.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Zwischen der Parteiführung der CDU und Mitgliedern der Bundestagsfraktion ist Streit über den Umgang mit Altbundeskanzler Helmut Kohl ausgebrochen. Das CDU-Präsidium unterstützte am Montag zwar den Kurs der Parteichefin Angela Merkel gegenüber Kohl.

Wegen eines Brandanschlags auf die Erfurter Synagoge müssen sich von diesem Dienstag an drei junge Rechtsextremisten vor Gericht verantworten. Zwei 18-Jährige und ein 17-Jähriger aus Neudietendorf (Landkreis Gotha) sind wegen versuchter schwerer Brandstiftung und Verstoßes gegen das Waffengesetz angeklagt.

Oben im Gebäude arbeitete Renate Künast an ihrem Schreibtisch, unten Fritz Kuhn - in dunkles Tuch gewandet - so intensiv vor Kameras und Mikrophonen, dass der studierte Sprachwissenschaftler, um seine Stimme besorgt, nach einem Glas Wasser schicken ließ. Drinnen die züchtige Hausfrau, draußen der Mann im feindlichen Leben - so soll die Arbeitsteilung in der neuen grünen Doppelspitze allerdings nicht aussehen, versichert Kuhn.

Nach dem Brand im U-Bahnhof Deutsche Oper will die BVG ihre Stationen, die nur einen Ausgang haben, umbauen, falls sich bei der Untersuchung jetzt herausstellen sollte, dass solche Stationen ein Sicherheitsrisiko sind. Am Sonnabendnachmittag war der einzige Bahnhofsausgang durch den Qualm des brennenden Wagens blockiert.

Von Klaus Kurpjuweit