Am 19. September veröffentlichte der Wissenschaftsjournalist Rolf Degen unter der Überschrift "Verschluckte Tränen" einen Artikel, der sich kritisch mit der Psychosomatik auseinandersetzte.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 25.09.2000
Am Anfang tobt eine finstere Orgie der Gewalt. Das Licht im Theatersaal ist erloschen, da bricht sich aus der hintersten, der obersten Zuschauerreihe eine Gestalt keuchend Bahn durch das Publikum, taumelt auf die Arenabühne, ein Gräberfeld, wirft da einen Stein um, sprüht dort auf einen anderen im Schein einer Taschenlampe eine SS-Rune, ein Hakenkreuz.
Die Verkehrsbetriebe werden zur heutigen Trucker-Protestfahrt bis auf wenige Ausnahmen trotz der Aufforderung, auf den Schienenverkehr umzusteigen, nicht mehr Bahnen fahren lassen als sonst, aber Reserven bereitstellen. Diese Fahrzeuge sollen flexibel eingesetzt werden.
Bunte Flaggen wehen im Herbstwind. Das Sonnenlicht fällt auf die Kunstwerke, lässt die Leuchtkraft der Farben intensiver erscheinen und unterstreicht die Lebendigkeit der abstrakten Motive.
Die zur Kirch-Gruppe gehörende KirchPay TV GmbH hat einen Zeitungsbericht dementiert, wonach Geschäftsführer Markus Tellenbach seine Position bald abgeben werde. "Das ist vollkommen haltlos und entbehrt jeder Grundlage", sagte eine Sprecherin am Montag.
Kilometerlange Konvois schlängeln sich heute durch Berlin. Politiker fürchten, dass die Proteststernfahrt der Trucker den gesamten Verkehr in Berlin lahm legt.
Die Freie Universität verteidigt ihre Regionalinstitute gegen die Kritik des Wissenschaftsrates. Dieser hatte eine dauerhafte Fortführung der drei regionalwissenschaftlichen Institute in Frage gestellt und eine externe Evaluierung empfohlen.
Die Motorräder müssen "sauberer" und sparsamer im Verbrauch werden. Dies war die ziemlich einhellige Meinung der rund 100 Teilnehmer, die das Symposium "Motorrad und Umwelt" am Montag im Roten Rathaus besucht hatten.
Die Information ist nicht neu, darum aber nicht weniger pikant: Der Chefdirigent des Berliner Philharmonischen Orchesters, Claudio Abbado, möchte nicht mehr mit seinem Intendanten Elmar Weingarten zusammenarbeiten. So etwas kommt bei feinnervigen Künstlern schon mal vor - und lässt sich bei beiderseitigem guten Willen professionell lösen.
"54 000 Mark - das sind so ziemlich genau die Fenster", sagt Hermann Oberländer, Geschäftsführer der Wilhelm-Friedrich-Stiftung. Die neuen Fenster gehen auf Spenden der Tagesspiegel-Leser zurück.
Ein schwieriger junger Mann. "Beckett hatte, ebenso wie Joyce, einen Hang zum Schweigen; sie vertieften sich in Gespräche, die oft nur aus gegeneinander gerichtetem Schweigen bestanden, beide tieftraurig, Beckett meist über die Welt, Joyce meist über sich selbst.
Die Verbändegemeinschaft Handel - Dienstleistung - Tourismus eröffnete am Montagabend mit einer Feier im Atrium und mit einem öffentlichen Fest im Freien ihr neues "Verbändehaus" Am Weidendamm. Unter dem Dach des neungeschossigen Bürohauses direkt an der Spree befinden sich die Leitungen von zwölf Wirtschaftsverbänden.
Die Rolle des zerknautschten Altrockers steht ihm hervorragend. So wie Harald Juhnke den Icke-Sinatra, so gibt Jon Flynn eine sprechsingende Jagger-Schnute - als Karikatur einer Rockrampensau, exaltiert und strumpfbehost die Bühnenbretter vermessend.
In der deutschen Strombranche werden die Karten neu gemischt. Nicht nur Marktführer RWE/VEW und Eon suchen nach Wegen, zu Energiekonzernen mit europäischem Format zu werden.
Nach dem schwachen Jahr 1999 kommt der Rheinmetall-Konzern auch 2000 nur mühsam voran. Im ersten Halbjahr sank das Ergebnis vor Ertragsteuern auf minus 25 (Vorjahreszeit: minus 18) Millionen Euro.
Rund 7,6 Millionen Bundesbürger leiden unter ständigen Schmerzen. Die 9.
An der Technischen Universität stehen Präsidentenwahlen bevor. Der Akademische Senat hat jetzt die Termine beschlossen.
Wie spricht man bloß den Namen des ehemaligen polnischen Präsidenten Walesa aus? Wawenza, mit dem zweiten "W" wie in Washington und französischem "en"-Laut?
Die Nächte werden schon empfindlich kalt. Die unfreiwillige Übernachtung im Freien, die Tage in U-Bahnhöfen und Parkanlagen sind nicht nur bei Minusgraden menschenunwürdig.
In die Auseinandersetzung um die Neuaufteilung der ostdeutschen Stromwirtschaft und die Verteilung der Aktienanteile des Berliner Stromversorgers Bewag hat der US-Konzern Southern Energy (SEI) neue Unruhe gebracht. In einem "Kompromisspapier", das SEI am Montag in Berlin vorgelegt hat, verabschieden sich die Amerikaner von ihrem ursprünglichen Konzept der Neugründung eines "unabhängigen" ostdeutschen Stromunternehmens.
Erfolgreich gewehrt hat sich die Charles-Dickens-Grundschule gegen die Schlamperei einer Reinigungsfirma. Nach einer Beschwerde der Schule wurde die Firma vom Bezirksamt aufgefordert, die vertraglich vereinbarte Grundreinigung nachzuholen und für zusätzlich angefallene Hausmeisterkosten aufzukommen.
Die Bummel-Tour der Lastwagen ist rechtlich problematisch. Zwischen der berechtigten Wahrnehmung eigener Interessen und einer Nötigung liege nach Paragraf 240 des Strafgesetzbuchs nur ein schmaler Grat, sagte der Chefjurist des ADAC, Eckhart Jung.
Die Krankenstation und das angeschlossene Übergangswohnheim für Obdachlose an der Lehrter Straße haben eine neue Küche - dank der Geldspenden aus der letztjährigen Weihnachtsaktion "Helfen Sie den Obdachlosen". 54 000 Mark bekam die Caritas für das Projekt, und Geschäftsführer Dieter Zimmermann verplante die Summe gemeinsam mit den Mitarbeitern vor Ort, Veronika Poppe und Marcelo Larricq.
"Bonita", goldgelbes Pflanzenöl, der Liter bei Penny für eine Mark und ein paar Pfennig zu haben. Bonita - man ahnt es schon - eignet sich "hervorragend" zum Salate-Anmachen, aber natürlich auch "zum Braten, Schmoren und Grillen".
Christoph Zöpel, Staatsminister im Auswärtigen Amt, hat der rechtsextremen Wochenzeitung "Jungen Freiheit" ein Interview gegeben. Das ist, so wie es heute aussieht, ziemlich gut für die Zeitung, die immerhin im Verfassungsschutzbericht in NRW erwähnt wird - und schlecht für Minister Zöpel, der offenbart nicht recht im Bilde war, dass manche dieses Interview für eine Politikum halten könnten: für eine Art regierungsamtliches Gütesiegel, dass die "JF" in den Kreis seriöser, ernst zu nehmender Blätter gehört.
Verkehrsstaus, Hupkonzerte und dicke Luft über der Stadt: Mit der heutigen Großdemonstration von Tausenden von Lastwagen, Bussen, Traktoren und Taxis gegen die hohen Treibstoffpreise und die Ökosteuer wird in Berlin eine neue Protest-Größenordnung erreicht. Mit so vielen Fahrzeugen wie heute ist noch niemals vorher protestiert worden, der Verkehr in weiten Teilen kommt wegen der Zu- und Abfahrten zum Erliegen.
Trotz anhaltender Kritik aus den eigenen Reihen hat das Konzept von Bundesarbeitsminister Walter Riester für eine umfassende Rentenreform die erste Hürde in der SPD genommen. Am Montag billigte das Parteipräsidium die Eckpunkte der Reform.
Wim Thoelke hat ihn bekommen, Karl Dall, "Die Sendung mit der Maus" und Margarete Schreinemakers: Sie alle haben ihn - aber keiner wollte ihn wirklich haben, den "Preis der beleidigten Zuschauer". Zehn Mal hat ihn der Kölner Kleinverleger August Hofmann auf der Buchmesse bereits vergeben.
Die einen halten es für einen ganz raffinierten Schachzug und die anderen für schiere Dusseligkeit. Was Günther Beckstein geritten hat, als er am Wochenende den gerade erst ausgerufenen Geschwisterfrieden zwischen CDU und CSU störte, darüber gibt es in beiden Parteien sehr unterschiedliche Auffassungen.
Noch sind Walter Riesters Pläne zur Rentenreform nicht vom Kabinett abgesegnet. Doch eines ist ziemlich sicher, auch bei der Berufsunfähigkeitsrente wird der Arbeitsminister den Rotstift anlegen.
Kohls politischen Instinkt im Vereinigungsjahr will ich nicht in Abrede stellen, wohl aber die Behauptung, er habe damals ein "Fenster der Geschichte" genutzt. Es existierte 1990 ja nicht einmal mehr eine Wand für dieses Fenster.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) appelliert an Management und Belegschaften, eindeutig gegen Ausländerfeindlichkeit in Betrieben Stellung zu nehmen. Einzelnen oder Gruppen, die fremdenfeindlich handelten, müsse konsequent begegnet werden, forderte das BDI-Präsidium am Montag.
Die umstrittenen Budgets der Krankenkassen für Arzneimittel sind 1999 in nahezu der Hälfte der Kassenarzt-Regionen überschritten worden. Die Spitzenverbände der Krankenkassen teilten am Montag mit, elf von 23 Kassenärztlichen Vereinigungen hätten die gesetzlich vorgeschriebene Ausgabenbegrenzung nicht eingehalten.
Christoph Zöpel, Staatsminister im Auswärtigen Amt, hat sein umstrittenes Interview in der rechten Zeitung "Junge Freiheit" verteidigt. "Das, was ich dem Blatt gesagt habe, ist für deren rechtsradikale Leser schwerer Tobak und für die Zeitschrift eine größere Zumutung als für mich", sagte Zöpel dem Tagesspiegel.
Die Abrechnung war zu erwarten - und doch überrascht die Schärfe. "Das waren die Grünen" - unter diesem Titel nimmt Jutta Ditfurth "Abschied von einer Hoffnung".
"Geht alles von vorn los?", dachten die Venezianer, als an einem warmen Juliabend dieses Jahres bedrohliche Rauchschwaden aus den Baugerüsttürmen am ehemaligen Opernhaus La Fenice aufstiegen.
Der Ölpreis ist gefallen. Vor gut einer Woche erzielte ein Barrel Rohöl noch Preise um die 35 Dollar, inzwischen kostet es rund 30 Dollar.
Der Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder in Moskau hat den deutsch-russischen Beziehungen nach Meinung von Präsident Wladimir Putin eine "neue Qualität" verliehen. Der kurze Arbeitsbesuch am Montag war der erste in einer Reihe von regelmäßigen Konsultationen, die beim deutsch-russischen Regierungsgipfel in Berlin im Juni vereinbart worden waren.
Noch ist das Bild, das man sich in Brüssel von den Wahlen in Serbien macht, nicht vollständig. Doch über eines sind sich inzwischen alle Verantwortlichen der EU einig: "Wenn Milosevic sich zum Sieger erklärt, ist das eine blanke Lüge", ließ am Montag in Brüssel der französische Außenminister Hubert Vedrine erklären, der gegenwärtig im EU-Ministerrat den Vorsitz führt.
Der Kampf um Serbien ist voll entbrannt. Trotz dreister Manipulationen des Regimes Milosevic hat die Opposition offenbar eine breite Mehrheit erzielt.
Der in Dauerkrise steckende Millenium Dome als Bleigewicht um den Hals, eine Benzinpumpe wie eine Pistole an den Kopf gehalten - so hatte treffend die "Sunday Times" den britischen Premierminister Tony Blair vor der Jahreskonferenz der Labour-Partei karikiert, die am Montag im südenglischen Seebad Brighton begann. Und sofern aufgrund der jüngsten Ereignisse überhaupt noch eine zuversichtliche Stimmung in den Reihen von Labour herrschte, so erhielt sie einen weiteren Dämpfer.
Olympiasiegerin Raducan gedopt?Andreea Raducan, die Kunstturn-Königin der Olympischen Spiele in Sydney, steht unter Doping-Verdacht.
Die RWE AG will den britischen Wasserversorger Thames Water für 4,3 Milliarden Pfund (13,9 Milliarden Mark) in bar kaufen. Der Essener Konzern teilte am Montag mit, das Angebot enthalte einen Aufschlag von 32,8 Prozent auf den Aktienkurs von Thames Water.
Wombats, Singular der Wombat, Plumpbeutler, Vombatidae, australische Familie der Beuteltiere mit zwei etwa bibergroßen Arten, nachtaktive pflanzenfressende plumpe Sohlengänger, die tagsüber in selbstgegrabenen bis 30 Meter langen Erdbauten leben. Das Gebiss ist dem Nagergebiss sehr ähnlich, die Schneidezähne des Nacktnasenwombat (Vombatus ursinus) sind stumpf.
Erstmals seit der Teilung sind am Montag die Verteidigungsminister der beiden koreanischen Staaten zu offiziellen Gesprächen zusammengekommen. Ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums sagte, der südkoreanische Gastgeber Cho Sung Tae und sein nordkoreanischer Kollegen Kim Il Chul hätten während des eineinhalbstündigen Treffens in Cheju verabredet, die Abkommen des Gipfeltreffens ihrer Staatschefs im Juni zu unterstützen.
Kaum ein Treffen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat schon im Verfeld so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Angesichts von Rekordölpreisen von teilweise 35 Dollar pro Barrel und Verbraucherprotesten blicken die Abnehmerländer gebannt auf den am Mittwoch beginnenden zweitägigen Gipfel der Opec-Staatschefs im venezuelanischen Caracas.
Es geht hier mitunter recht absurd zu. Am Montagmittag lud das amerikanische Olympiakomitee zur Pressekonferenz.
Mit den genesenen Carsten Jancker und Mehmet Scholl sowie einer Menge Selbstbewusstsein will "Rotationsmeister" Bayern München den Grundstein für das Erreichen der Champions-League-Zwischenrunde legen. "Ein Punkt - und wir können in den beiden Heimspielen danach alles klar machen", sagte Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge vor dem Spitzenspiel der Gruppe F bei Paris St.