zum Hauptinhalt

Inzwischen haben sich Tilman Harckensee und Folkert Uhde schon daran gewöhnt, dass ihre "Klangbilder" jedes Jahr wieder auf Messers Schneide stehen. Denn obwohl ihre Idee, Berlins Alte-Musik-Szene in Zusammenhang mit Bildender Kunst in der Gemäldegalerie zu präsentieren, bisher glänzend vom Publikum angenommen wurde, stehen die Zuschüsse angesichts der Haushaltsmisere Berlins regelmäßig zur Disposition.

Am Abend des 11. September gegen 19 Uhr sitzen zwei junge Berliner Künstlerinnen in Karachi entsetzt vor dem Fernseher.

Von Moritz Schuller

"Das wird die Grünen zerbröseln." Die Prognose über die Zukunft der kleinen Regierungspartei kommt aus dem Umfeld eines der wichtigeren Unionspolitiker.

Von Robert Birnbaum

Die inhaftierte deutsche Terroristin Andrea Klump soll 1991 in Budapest im Auftrag einer palästinensischen Gruppe an einem Autobombenanschlag auf jüdische Auswanderer aus Russland beteiligt gewesen sein. Dies teilte die Bundesanwaltschaft am Donnerstag in Karlsruhe mit.

Mit einer Philosophie über die Lüge werden Fans der zeitgenössischen Dramatik im Maxim Gorki Theater konfrontiert: Unter der Regie des neuen Intendanten Volker Hesse steht Theresia Walsers "Heldin von Potsdam" auf der Bühne. Katharina Thalbach spielt die arbeitslose Titel-Dame Paula Wündrich, die ihre Zeit vorwiegend in Kaufhäusern zubringt und "in jeder Abteilung ein neues Leben beginnen möchte".

Das digitale Fernsehen in Deutschland bekommt einen gemeinsamen technischen Standard. Die großen Programmveranstalter ARD, ZDF, RTL, die Münchner Kirch-Gruppe und die Landesmedienanstalten haben sich auf die so genannte Multi Media Home Plattform (MHP) geeinigt.

Von Joachim Huber

Sonst ist die Diva durchaus eine Freundin des großen Auftritts. Heute Abend jedoch hält sie sich zurück, überlässt das Feld ganz den Männern.

Von Ruth Ciesinger

Noch ein paar Aufführungen wie diese, und wir könnten eine Szene für Kunju-Opern in Berlin aufmachen. Kein halbes Jahr ist es her, dass die Berliner Festspiele in ihrem neuen Haus den "Pfingstrosen-Pavillon" vorstellten, Xian-zus grossartiges, 18 Stunden währendes Mammutwerk.

Von Carsten Niemann

Als die Geige gegen die Gitarre ausgetauscht wird, kocht der Saal: Die überwiegend schwule Berliner Fangemeinde begrüßt seine Diva Romy Haag in heimischen Gefilden. Die betritt im knallengen, zur roten Haarpracht passenden Kleid mit Rosenapplikationen die Bühne und ist gleich ganz in ihrem Element: "Weil ich nicht wie die O-o-o-nderen bin, bleib ich vielleicht mal allein", singt sie mit nasalem Einschlag im vollbesetzten BKA-Luftschloss.

Der LEG droht das baldige Aus: Die schwer angeschlagene Landesentwicklungsgesellschaft soll nun doch abgewickelt werden, wie gestern aus Regierungskreisen verlautete. Eine offizielle Erklärung war zwar weder von Finanzministerin Dagmar Ziegler noch von Bauminister Hartmut Meyer (beide SPD) zu erhalten, doch bestätigte Ziegler, dass der LEG das wichtigste Neuprojekt, der Bau der Europazentrale des Oracle-Konzerns in Potsdam, von der Landesregierung entzogen wurde.

Von Thorsten Metzner

Der Künstler Karlheinz Stockhausen hat nach seiner Äußerung, bei dem Anschlag auf das World Trade Center handele es sich um "das größte Kunstwerk, das es je gegeben hat", die erwartbare moralische Verurteilung erfahren. Stockhausens Faszination darüber, dass "Geister in einem Akt etwas vollbringen können, was wir in der Musik nicht träumen können, dass also Leute üben verrückt, total fanatisch für ein Konzert, und dann sterben", verlässt wenige Tage nach der Auslöschung von fünftausend Menschenleben unziemlich die Sphäre von Mitleid und humanistischem Konsens.

Wenn im U-Bahnhof Reichstag schon keine Züge rollen, dann wenigstens die Bälle. Dies scheint sich der Veranstalter des unterirdischen Sportwettkampfs gesagt zu haben, der hier im Rohbau am Freitag und Sonnabend stattfindet.

In Peru wachsen die Bougainvillea-Pflanzen meterhoch. Heinrich Meierkord steht mit seiner Frau Erika davor und ist wie gelähmt von dem Anblick.

Von Tanja Buntrock

Bei Bauarbeiten hinter dem Mosse-Palais am Leipziger Platz ist die Bodenplatte der ehemaligen Neuen Reichskanzlei freigelegt worden. Landeskonservator Jörg Haspel sagte, Mitarbeiter des Landesdenkmalamtes seien seit etwa einer Woche dabei, die Ausschachtungsarbeiten für ein Büro- und Geschäftshaus an der Voßstraße zur Dokumentation zu begleiten.

Sophora japonica, der Japanische Schnurbaum, stammt eigentlich nicht aus Japan, sondern aus China und Korea, wo er als heiliger Baum an Begräbnisstätten verehrt wird. Er ist auch nicht mit Schnüren behängt, sondern hat ein lockeres Blattwerk, blüht fast in den Herbst hinein und seine Samen werden in Ostasien gern als Abführmittel verwendet.

Die in Afghanistan regierenden Taliban gehen auf Distanz zu dem als Drahtzieher der Terroranschläge in den USA verdächtigten Osama bin Laden. Der geistliche Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar wolle den Moslemextremisten zur Ausreise auffordern, sagte Erziehungsminister Amir Chan Mutaki am Donnerstag.

Von Hans Monath

Die muslimisch geprägte Stammeskultur Afghanistans ist eine Kultur der Höflichkeit. Zwar gehen sich die Clans auch schon mal gegenseitig an die Gurgel.

Von Clemens Wergin

Der Vorzug der offenen Gesellschaft besteht in ihrer Fähigkeit zur ständigen Selbstkritik. Dieser Vorzug muss sich natürlich immer dann als besonders stark erweisen, wenn die offene Gesellschaft insgesamt herausgefordert wird - und sei es durch den Terrorismus.

Von Robert Leicht

Ein junger Müllersbursch wandert, trifft eine schöne Müllerin, die ihm das Herz bricht, und setzt seinem Leben im Mühlenbach ein Ende. Das ist der Stoff, aus dem man 17-teilige Liederzyklen schreibt, so man Schubert heißt und Romantiker war.

Von Ruth Ciesinger

Für Ralph Giordano ist das Werk ohne Zweifel das intellektuelle Verbrechen in der Vorbereitung des Holocausts: "Jud Süss". 1941 verfilmte Veit Harlan im Auftrag von Joseph Goebbels die historische Geschichte des Juden Süss Oppenheimer, der zum Berater des Herzogs von Württemberg aufsteigt - und machte daraus den populärsten antisemitischen Hetzfilm des Dritten Reichs.

Die Zusammenarbeit zwischen amerikanischen und europäischen Polizeibehörden soll künftig von Europol koordiniert werden. "Für die Amerikaner wäre es hilfreich, wenn sie eine Zentralstelle hätten, mit der sie zusammenarbeiten können", sagte Bundesinnenminister Otto Schily am Donnerstag in Brüssel.

Der dänische EU-Kommissar Poul Nielson hat von den USA und der EU eine Beendigung ihres "prahlerischen Normen- Imperialismus" nach den Terroranschlägen in den USA verlangt. Gegenüber der Kopenhagener Zeitung "Politiken" sagte Nielson, der in der Brüsseler Kommission für Entwicklungsfragen zuständig ist: "Es steht außer Zweifel, dass prahlerisches Gebaren eine der Ursachen für die Frustration und den Hass gegenüber den USA ist, der den Nährboden für Terrorismus liefert.

"Die Versammlung der Ulema (Gelehrten) drückt ihren Schmerz und ihre Sorge über die Angriffe in den USA aus und hofft, dass die Vereinigten Staaten keine Angriffe gegen Afghanistan führen, sondern umfassend ermitteln werden. Die Versammlung fordert, dass die USA und die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) den Vorfall gründlich untersuchen, um die Wahrheit herauszufinden, sodass unschuldige Menschen gerettet werden.

Gibt es einen Masterplan im Kampf gegen den internationalen Terrorismus? Man muss es sich wohl ganz anders vorstellen: Die Spitzenpolitiker in aller Welt machen sich Gedanken, welche Konsequenzen aus dem Anschlag vom 11.

Von Giovanni di Lorenzo

"In 20 Jahren möchten wir im Kreis der Top-Universitäten der Welt angelangt sein", sagt Fritz Schaumann (FDP), ehemaliger Staatssekretär im Bundesforschungsministerium und frisch gebackener Präsident der privaten "International University Bremen" (IUB). Gestern wurde die IUB durch Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) eröffnet.

Von Eckhard Stengel