zum Hauptinhalt

"Die Frage lautet doch ganz einfach: Will man die Chance nutzen?", bringt es Annette Fugmann-Heesing, die neue Vorsitzende des Fördervereins Berlinische Galerie, auf den Punkt.

Manche Menschen waren ja schon immer der Ansicht, Richard Wagner hätte gut daran getan, seinen "Ring" wortlos zu verfassen. Und man kann ihnen sogar zustimmen, wenn auch in einem ihrer Häme zuwiderlaufenden Sinne: Lorin Maazels symphonische Suite beweist nämlich erst so recht die großsymphonische Architektur von Wagners Tetralogie.

Auf der konstituierenden Bezirksverordnentenversammlung (BVV) von Friedrichshain/Kreuzberg haben gestern die 69 Verordneten Bärbel Grygier (parteilos, für PDS) gewählt. Auf die Kandidatin entfielen 37 Ja-Stimmen bei 23 Nein-Stimmen und sechs Enthaltungen.

Die Landesregierung ist optimistisch, dass es im Flughafen-Streit zu einer Einigung der konkurrierenden Bieter-Konsortien Hochtief und IVG kommen wird. Es gebe Hinweise, dass die Konsortien jetzt zusammenarbeiten wollten, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß Mittwoch gegenüber dem Tagesspiegel.

Ein bisschen aufgeregt war Johanna Wanka vor ihrer Vereidigung im Landtag schon: "Hoffentlich verhaspele ich mich nicht, wenn ich den langen Eid sprechen muss." Ihre Sorge war unbegründet: Ohne zu stocken sprach die neue Kultur- und Hochschulministerin den Eid auf die Verfassung.

Ihrem Publikum einfach die Wahrheit zu sagen, hat sich Hamburgs Staatsoper dann doch nicht getraut: Statt den Einkauf von Robert Carsens gerühmter Antwerpener "Tosca"-Produktion als Musterbeispiel ökonomisch und künstlerisch verantwortungsbewusster Spielplanpolitik herauszustellen, verschweigt das Haus lieber, dass sich am Bühnenbild dieser zweiten Saisonpremiere schon ein ein paar Tausend flämischer Opernbesucher sattgesehen haben. Das ist nicht gerade mutig und noch dazu völlig unnötig.

Es passiert nicht alle Tage, dass Kultur und Politik so eng zusammenrücken wie eben nur auf der Buchmesse. Fast Jahr für Jahr kann man in Frankfurt den Eindruck gewinnen, sie könnten einander wirklich brauchen, wenn es darum geht, das Verhältnis der Gastländer zur Bundesrepublik angemessen darzustellen.

Von Gregor Dotzauer

Ein Brief an Daniel Barenboim, den der ehemalige Kultursenator Ulrich Roloff-Momin in einer milden Vollmondnacht verfasst und dann den "Berliner Seiten" der "FAZ" zum Abdruck zur Verfügung gestellt hat, sorgte gestern für neuen Wirbel in der Diskussion um die geplante Fusion von Staatsoper und Deutscher Oper. In diesem Brief wirft Roloff-Momin ungenannten Berliner Politikern in Sachen Barenboim "fahrlässigen Antisemitismus" vor.

In internationalen Menschenrechtserklärungen und Abkommen ist die Ächtung der Folter längst festgeschrieben. In Artikel 5 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es: "Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterzogen werden.

"Wir haben uns einen Start noch in diesem Jahr gewünscht", erinnert Annette Schmiedel, Sprecherin von Radio NRW, enttäuscht an die Hoffnungen vom August, als ihr Arbeitgeber zusammen mit Viva eine Lizenz für die Veranstaltung von Viva-Radio erhalten hatte. Inzwischen ist völlig unklar, wann das Hörfunkprojekt seinen Betrieb aufnehmen kann.

Das schallende Gelächter ist noch draußen zu hören. Drinnen, im Dekorationsladen Behrendt am Kaiser-Wilhelm-Platz in Schöneberg, posieren vor einem riesigen Spiegel zwei junge Frauen mit knallbunten Perücken, die sie sich gegenseitig aufstülpen.

Von Tanja Buntrock

Bundespräsident Johannes Rau will sich am kommenden Dienstag in Cottbus über Brandenburger Initiativen gegen Rechtsextremismus informieren. Im Staatstheater sei eine Podiumsdiskussion geplant, an der auch Oberbürgermeister Waldemar Kleinschmidt (CDU) sowie der Generalsuperintendent und Vorsitzende des Brandenburger Aktionsbündnisses gegen Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Gewalt, Rolf Wischnath, teilnehmen wollen, teilte die Initiative Cottbuser Aufbruch mit.

Über den Zustand und die Zukunft des Buch-Verlagsgeschäfts ist in den letzten Monaten viel geschrieben worden. Einzelne Verlage lieferten dazu den Stoff, und so wurde von berufener und weniger berufener Seite mit Lust, mit offensichtlicher Häme, mit meist schwacher Kenntnis des tatsächlichen Verlagsgeschäfts und dessen Alltag und zuweilen mit gezielter Boshaftigkeit ein Kürlauf der Kultur- und Feuilleton-Journalisten in Gang gesetzt, der weniger mit der berechtigten Sorge um die Zukunft der Verlage und damit der Vermittlung geistiger und künstlerischer Werte zu tun hatte als mit der imponierend gedachten Selbstdarstellung der schreibenden Akteure.

Mit einer Benefizveranstaltung wird am Freitag das Bestehen der Tageswohnung für obdachlose Frauen "Evas Haltestellen" gefeiert. Im laufenden Jahr fehlten 15 000 Mark zur Finanzierung der Einrichtung, teilte der Caritasverband am Mittwoch auf Anfrage mit.

Tempo 30, Zebrastreifen, Rundum-Grün für Fußgänger - Charlottenburgs Baustadträtin Beate Profé (Bündnis 90 / Grüne) hat in einem Schreiben an Verkehrsstaatsekretärin Maria Krautzberger einige Vorschläge zur Stärkung des Rad- und Fußgängerverkehrs gemacht. Die CDU wirft ihr, wie berichtet, einen Alleingang vor.

Von Cay Dobberke

Der geringen Geburtenrate in Mitte hat die freie Theaterszene der Stadt neue Probenräume zu verdanken. Das bei Schauspielern bekannte Theaterprobenhaus, das bislang in einem alten Umspannwerk am Koppenplatz 12 untergebracht war, zieht einige Häuser weiter in die 4.

Während die Archäologen begeistert sind, rümpfen manche Investoren die Nase: Denn wegen der umfangreichen Grabungen im Entwicklungsgebiet Biesdorf- Süd konnten einige Bauten erst später als geplant beginnen. Doch Hartmut Rakow von der Deutsche Bau- und Grundstücks- AG (BauGrund), die das Gelände im Auftrag des Landes Berlin entwickelt, ist stolz: "Die Funde beweisen, dass die Menschen schon vor 10 000 Jahren diesen wunderbaren Standort als Wohngegend bevorzugten.

Das Bezirksamt soll auf der heutigen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (ab 17 Uhr im Rathaus, Alice- Salomon-Platz 3) unter anderem aufgefordert werden, zusätzliche Stellen für arbeitslose Schwerbehinderte zu schaffen. Diese Stellen könnte man aus den sogenannten Fürsorgemitteln der Senatsinnenverwaltung finanzieren.

Auch Spandau will verdiente Bürger künftig mit einem bezirklichen "Verdienstorden" ehren. Anders als beispielsweise bei der Reinickendorfer Humboldtplakette sollen die Empfänger die Auszeichnung anschließend nicht in die Schublade packen, sondern zumindest bei feierlichen Anlässen an der stolz geschwellten Brust zur Schau tragen.

Maßnahmen gegen den Rechtsextremismus und Einsparungen beim Landesvorstand stehen am Sonnabend im Mittelpunkt der Landesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen. Im Leitantrag unter der Überschrift "Berlin als tolerante Metropole" fordern die Grünen mehr Prävention in den Schulen.

Die Spekulationen über einen möglichen Verkauf des Handelskonzerns Metro haben neue Nahrung erhalten. Am Mittwoch berichtete das "Manager Magazin" vorab, die Mehrheitsgesellschafter hätten sich darauf geeinigt, die Metro Holding AG in der Schweiz zum Jahresende zu liquidieren.

Leerstand ganzer Häuserzeilen an der Argentinischen Allee in Dahlem, Leerstand in Düppel, am Flughafen Gatow oder beispielsweise in der Spandauer Wilhelmstadt oder an der Heerstraße: Angesichts eines geschätzten Leerstands von bis zu 100 000 Wohnungen in der Stadt machen freie Wohnungen der ehemaligen Alliierten zwar nur einen Bruchteil aus, aber sie fallen wegen ihrer Konzentration im Stadtbild deutlicher auf. Allein im Zehlendorfer Ortsteil Düppel stehen 250 Wohnungen leer, an der Argentinischen Allee sind es etwa 120.

Die Universitätsstadt Berlin steht im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion, die der Tagesspiegel gemeinsam mit dem Lions Club heute im Senatssaal der Humboldt-Universität veranstaltet. Führende Vertreter der Berliner Universitäten und Politiker stellen sich den Fragen, ob in Berlin die Prioritäten richtig gesetzt werden, wie die Hochschulen die Empfehlungen des Wissenschaftsrats umsetzen wollen und ob die Hochschulen genügend leisten.

Zur Autoshow "aaa 2000" Ende Oktober hat die Messe Berlin die Präsentation zahlreicher Modellneuheiten und ein erweitertes Rahmenprogramm angekündigt. In den Hallen unter dem Funkturm werden 20 internationale und nationale Premieren der Automobilindustrie zu sehen sein, sagte Messechef Raimund Hosch am Mittwoch in Berlin.