Die Kölner Staatsanwaltschaft wird in der kommenden Woche darüber entscheiden, ob gegen den entlassenen Trainer des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen, Christoph Daum, ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet wird. Die Sprecherin der Behörde, Regine Appenrodt, sagte am Sonntag auf Anfrage, darüber müsse erst die zuständige Fachabteilung der Staatsanwaltschaft beraten.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 22.10.2000
Die Spuren der Vergangenheit waren schnell beseitigt. Am Nachmittag noch hing das Bild von Christoph Daum im grellblauen Anzug an der Wand des Presseraums in der Leverkusener BayArena.
So ein Präsident hat es gut. Wenn er die Zeitung aufschlägt, sein Ohr dem Radio leiht oder den Fernseher anknipst, umspielt stets ein leichtes Lächeln seine Lippen.
Arbeitsminister Riester führt einen Zwei-Fronten-Krieg um die Rente: Die Union muss er spätestens dann überzeugen, wenn es im Vermittlungsverfahren zwischen Bund und Ländern um die Mehrheit für das Reformgesetz geht. Die Gewerkschaften braucht er schon vorher.
Hut ab vor den arabischen Führern. Beim vorletzten Gipfel, nach dem Einmarsch Iraks in Kuwait, haben sich arabische Delegationen noch mit Torten beworfen.
Wegen eines Kurzschlusses im Führerstand saßen am Sonnabend 240 Reisende in einem ICE auf offener Strecke stundenlang fest. Der ICE von Hamburg nach München sei nach dem Kurzschluss etwa zehn Kilometer vor Ingolstadt um 16.
Was viele Brauereien in diesen Tagen als kluge Schachzüge sehen, riecht für andere eher nach räuberischem Geschäftsgebaren. So etwa für Hugh Osmond, den Vorsitzenden der britischen Gaststättenvereinigung Punch Group Osmond, der über 5000 britische Pubs repräsentiert.
Politik ist womöglich ein schmutziges Geschäft, ganz sicher aber ein anstrengendes: Frühstück im Dienstwagen vor Tau und Tag, dann Termine, dringende Sitzungen, heikle Interviews, Parteitage auf Messers Schneide. Und wenn der Politiker mal vor ein Uhr nachts nach Hause kommt, ist garantiert gerade das Bier alle.
"Holt unsre Jungs heim!".
Der Angeklagte sagt in seinem Schlusswort: "Ich bereue die Taten". Er sagt das leise.
Für den ehemaligen EU-Kommissar Karel van Miert ist "ganz klar", dass bei der Übernahme der ostdeutschen Raffinerie Leuna durch den französischen Konzern Elf Aquitaine Schmiergelder geflossen sind. Gegenüber der Zeitschrift "Super Illu" sagte van Miert, es habe sich um "erhebliche Beträge" gehandelt.
Die gute, alte S-Bahnlinie 1 zeigt seit einigen Wochen Schwächen. Sie muss aufgemöbelt werden, und deshalb fährt am Wochenende auf Teilstrecken nur ein Bus.
Wegen der "Kursk", des Mitte August in der Barentssee gesunkenen Atom-U-Boots, droht nun in Moskau ein neuer Skandal. Zum einen war es ein Hickhack in den letzten Tagen zwischen Marine- und Regierungsstellen über den Termin der umstrittenen Bergung der sterblichen Überreste der 118 Matrosen, der Anlass zu neuen Spekulationen über Hintergründe der Katastrophe wurde.
Die Beteiligung der US-Truppen an Nato-Friedenseinsätzen auf dem Balkan ist zu einem Streitthema im US-Präsidentschaftswahlkampf geworden. Condoleezza Rice, die Beraterin des republikanischen Präsidentschaftskandidaten George W.
George W. Bush und Al Gore liegen im Präsidentschaftswahlkampf gleichauf.
Die Slowakei erwartet am heutigen Montag eine weitere außenpolitische Aufwertung: Gerhard Schröder gibt sich die Ehre und stattet dem kleinen Land zwischen der Donau und dem Tatra-Gebirge einen offiziellen Besuch ab. Es ist die erste Visite eines deutschen Bundeskanzlers in der seit 1993 unabhängigen Republik.
Als Edward Saids Autobiografie im letzten Jahr im Original in den USA erschien, erregte ein Artikel des israelischen Wissenschaftlers Justus Reid Weiner in der US-Zeitschrift "Commentary" großes Aufsehen. Der Autor warf Said vor, Stationen seines Lebens "gefälscht" zu haben.
Der Tag danach war trüb. Nebel und Nässe verschleierten diesen Sonntag, Ruhe lag über München, wo, wie überall in Deutschland, in den Tankstellen die sonntäglichen Zeitungen in riesigen Buchstabenbalken von Skandal und Drogen kündeten.
Auf dem Gendarmenmarkt in Mitte will heute der Jüdische Studentenverband Berlin eine Friedenskundgebung veranstalten. Die Versammlung beginnt um 14 Uhr.
Wenn Rudi Völler in zwanzig Jahren sein Berufsleben noch einmal Revue passieren lässt, wird er vielleicht immer noch den Kopf schütteln über das, was ihm im Sommer und im Herbst des Jahres 2000 widerfahren ist.Im Moment muss sich Völler vorkommen wie ein Karriere-Yuppie mit schnellem Auto, schöner Frau und schicker Wohnung, der es sich im Traum nicht vorstellen will, einmal Vater zu sein und auf all die Annehmlichkeiten des teuren Lebens zu verzichten, weil er sich stattdessen mit Windeln und Babybrei beschäftigen müsste.
Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner will Berlin als "Filmstadt" noch stärker machen. Dies bekräftigte er gestern bei seinem Besuch der Dreharbeiten zu der US-Produktion "Equilibrium".
Mit Plakaten und Flugblattparolen: "Hände weg von unserem Betrieb" und "Die Stadtreinigung ist kein Tummelplatz für private Spekulanten" griffen gestern die Bediensteten der Stadtreinigung in die öffentliche Diskussion ein, ob in Berlin in einem Bezirk versuchsweise die Müllabfuhr an Privatfirmen vergeben werden sollte. Ein Interessenverband hatte dies vorgeschlagen.
Großstadt-Schweine sind längst keine Seltenheit mehr - wenn es sich um Wildschweine handelt, die vor allem die Vororte heimsuchen. Hängebauchschweine aber dürften rar sein.
"Er ist krank, und man muss ihn heilen." Mit diesen Worten hat Franz Beckenbauer, Vizepräsident des Deutschen Fussballbundes, auf den Drogennachweis in der Haarprobe des designierten Bundestrainers Christoph Daums reagiert.
Welche Signalwirkung hat der Fall Daum für die Drogendiskussion in Deutschland?In allen Schichten der Bevölkerung gibt es Drogenkonsum, Abhängigkeit und Suchtkrankheit.
Das Finowtal, das sich westlich von Eberswalde erstreckt, bietet ein Bild der Idylle. Das Wasser des Finowkanals fließt träge dahin.
Daniel Barenboim, der künstlerische Leiter der Staatsoper Unter den Linden, hat am Sonntag Zweifel "an Aspekten der Demokratie in Deutschland" geäußert. Am Rande der "Echo Klassik"-Preisverleihung im Berliner Konzerthaus verlas Barenboim einen Brief, den Georg Quander, der Intendant der Lindenoper, jüngst von Kultursenator Christoph Stölzl erhalten hat.
Sie wäre, erklärte Assia Djebar in der Frankfurter Paulskirche, "gern als einfache Schriftstellerin aufgetreten, die aus Algerien kommt, einem Land des Aufruhrs und der Zerrissenheit". So aber müsse sie fürchten, unter dem symbolischen Gewicht des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels ins Wanken zu geraten.
Lass uns etwas Glamouröses machen! Lass uns einen Hauch von Luxus spüren!
Er hatte sich so auf die Heimkehr gefreut. Elf Jahre lang war der Schwarzwälder Carlo Farsang in der ganzen Welt unterwegs gewesen.
Sie lag einfach da, von Grasbüscheln halb verborgen, und erfüllte ihre Pflicht, obwohl gewiss schon mancher achtlos vorübergeschritten war. Zehn Uhr dreiundzwanzig - das stimmte auf die Sekunde.
Im Frühsommer 1940 stand Churchill allein gegen Hitler. Zugleich war seine innenpolitische Position äußerst prekär.
Künast und Co. sind enttäuscht.
Die Berliner Polizei war vor zwanzig Jahren anderen Bundesländern voraus. Im Herbst 1980 wurden die ersten Frauen für die Schutzpolizei eingestellt.
Zum Abschied überraschte er die Welt noch einmal mit einem Paukenschlag: Mit untrüglichem Instinkt für perfektes Timing verkündete Russlands Präsident Boris Jelzin zur Jahrtausendwende seinen Rücktritt. Die dramatischen Stunden vor und nach dieser Entscheidung bilden das erste und sicherlich das spannendste Kapitel in dem jetzt veröffentlichten "Mitternachtstagebuch" des Ex-Präsidenten.
Dieses Bild wird man in Deutschland nie vergessen. Der Fußballtrainer Christoph Daum veranstaltet eine Pressekonferenz.
Berlin: Gazeteler Rückblick: "Tod eines Auslandstürken" und andere Polizeinachrichten aus der Türkei
Jeden Montag im Tagesspiegel: Ein Rückblick auf die in Berlin erscheinenden türkischen Tageszeitungen.Wenn türkische Zeitungen regelmäßig über verstorbene Menschen berichten würden, deren Leichen wochenlang unentdeckt in einer Wohnung in der Türkei lägen, würden die türkischen Leser wahrscheinlich das Ende der Welt befürchten.
Die Umfrageergebnisse kommen gerade recht: Die Konjunktur verliert Schwung, die Investitionsbereitschaft sinkt, Umsatzerwartungen werden nach unten korrigiert. "Jetzt ist die Wirtschaftspolitik am Zuge", resümiert der Bundesverband der Deutschen Industrie seinen neuesten Konjunkturreport.
Gerhard Mayer-Vorgelder(67) ist Präsident des Bundesligisten VfB Stuttgart und designierter Präsident des DFB.Wann haben Sie von den Ergebnissen der Haaranalyse von Christoph Daum erfahren?
"Ich werde dafür sorgen, dass das Leben von Medicare um 26 Jahre verlängert wird", sagte der amerikanische Vizepräsident Al Gore bei seiner Fernsehdebatte mit George Bush. Dann fügte er hinzu: "Der Gouverneur hat gesagt, ich sei für einen größeren Regierungsapparat.
KokainDas Rauschgift Kokain gehört zu den sogenannten harten Drogen. Es wird aus den Blättern des südamerikanischen Kokastrauch gewonnen.
Herr von Matt, zeichnen Sie die Aktie Gelb?Ich glaube an gelb.
Mit einer Haaranalyse kann noch Jahre später nachgewiesen werden, ob jemand Drogen oder Arzneimittel eingenommen hat. Besonders Kokain, aber auch Cannabis, Heroin, Ecstasy, Beruhigungsmittel oder Psychopharmaka hinterlassen deutliche Spuren in den Haaren - bereits eine Woche nach dem Konsum sind sie nachweisbar.
Die Informatik der Technischen Universität wird aufgewertet. Der erste Lehrstuhl für "Elektronische Märkte" an einer technischen Universität in Deutschland wird jetzt in Berlin mit Rolf-Dieter Leister besetzt, der ein herausragender Kenner auf diesem Gebiet ist.
Joachim Fest ließ keinen Zweifel aufkommen, was er unter dem Begriff "Deutscher Widerstand" versteht: Einzig die Männer des 20. Juli 1944 - also dem Tag des versuchten Attentats auf Hitler - verdienten diese Bezeichnung.
Trotz scharfer Kritik will die Union die Einwanderungsdebatte notfalls zu einem Thema im Bundestagswahlkampf 2002 machen. Eine entsprechende Anregung von CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz fand im Lager der Union am Wochenende weitere Zustimmung.
Der Grenzübergang zwischen Frankfurt und dem polnischen Slubice war lange Zeit eine Schmuddelecke. Direkt an der Grenze trieben sich finstere Gestalten herum, in der Erwartung, schnell zu Geld zu kommen.
Die Frage wird derzeit immer wieder gestellt, doch niemand kann sie vernünftig beantworten: War die Expo 2000 in Hannover denn nun ein Erfolg? Einiges spricht dafür.