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Sie sind näher dran als andere, und ihre Meinung ist einhellig: Als "katastrophal" beschreiben die Betreiber von Krisentelefonen, Beratungs- und Beschwerdestellen für alte Menschen die Situation in deutschen Alten- und Pflegeheimen. Und daran, so befürchten sie, werde auch das neue Heim- und Pflege-Qualitätssicherungsgesetz wenig ändern.

Von Rainer Woratschka

Wegen der Probleme der Weltwirtschaft hat Finanzminister Hans Eichel (SPD) seine Wachstumsprognose für 2001 leicht nach unten korrigiert und Haushaltsrisiken eingeräumt. Die von ihm mit "zweidreiviertel Prozent" umrissene Zuwachsrate werde eher bei 2,6 Prozent liegen, sagte er am Donnerstag in der Bundestagsdebatte über den Jahreswirtschaftsbericht.

Die Gedanken an den Kontostand und die großen Pläne rauben Frau Hempel den Schlaf. Mehrfach hat sie den Hausherrn gefragt, wie das denn gehen soll: der neue Wagen, der zwar weniger Sprit schlucken und seltener in der Werkstatt stehen wird als das alte Auto, der aber erstmal angeschafft werden muss.

Von Christoph von Marschall

Im Streit um die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter geht es vor allem um die Frage, wann für die deutschen Unternehmen Rechtssicherheit erreicht ist und die Wirtschaft damit keine weiteren Zahlungsansprüche befürchten muss. Denn erst dann können die Auszahlungen an die ehemaligen Zwangsarbeiter beginnen: Laut Stiftungsgesetz ist es die Aufgabe des Bundestages, die Auszahlung der Entschädigung durch eine förmliche Feststellung der Rechtssicherheit freizugeben.

Im Streit um den Weiterbau der U-Bahn-Linie U 5 hat der Bundesrechnungshof moniert, dass der Bund bereits rund 200 Millionen Mark aus Hauptstadtmitteln in den Bau investiert habe, ohne dass ein Nutzen zu erkennen sei. Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) will den Bau zeitlich noch mehr strecken.

Misshandelte Frauen sollen künftig per Gesetz besser vor ihren gewalttätigen Männern geschützt werden. "Gewalt gegen Frauen ist in der Gesellschaft leider immer noch ein großes Problem", sagte Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) am Donnerstag bei der ersten Lesung eines entsprechenden Gesetzentwurfs der Bundesregierung im Bundestag.

Gerade noch rechtzeitig vor der Bundesdelegiertenkonferenz am Wochenende hat der Grünen-Parteirat mit dem Kompromisspapier "Den Atomausstieg nutzen" einen innerparteilichen Konflikt über Atommülltransporte und Castor-Transporte beigelegt. Die Berliner Grünen-Delegierten werden diese Resolution am Sonnabend mehrheitlich unterstützen.

Von Sabine Beikler

Ein mexikanischer Journalist ist nach Angaben des Internationalen Journalistenverbandes "IJP" am Donnerstag von drei Skinheads am Alexanderplatz angegriffen worden. Das Trio habe ihn bedroht und verfolgt, er sei gestürzt und habe eine Platzwunde davongetragen.

Vor 25 Jahren berichteten wir:Die amerikanische Fluggesellschaft PanAm wird ihr Engagement in Berlin erheblich verstärken. Zu den Plänen, den Schulungs-Flugbetrieb von Miami nach Tempelhof zu verlegen, wurde am Wochenbeginn ergänzend bekannt, daß gegenwärtig sämtliche Werftbetriebe für Düsenmaschinen des Typs "Boeing 727" nach Berlin und nach Frankfurt/Main umgesiedelt werden.

Weiße Haare und Schnäuzer - Hans Stimmann könnte auch als Filmschauspieler eine gute Figur machen. Die Rolle als Chefarzt oder seriöser Firmensenior wäre angemessen, auch die eines in Würde gereiften Star-architekten oder vielleicht die eines Oberförsters.

Spaniens Kolosse ließen im Arnold-Schwarzenegger-Stadion die Muskeln spielen. Mit dem 5:0 bei Sturm Graz sicherte sich der FC Valencia am vorletzten Spieltag der Zwischenrunde als zweiter spanischer Klub nach Real Madrid einen Platz im Viertelfinale der Champions League - und mit Deportivo La Coruña, das Paris St.

Im Schatten der Gedächtniskirche wetteifern heute mal wieder zwei Dauerbrenner unter den Demonstrationen miteinander. "Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung" sind die Ziele der Teilnehmer einer regelmäßig stattfindenden Mahnwache, die um 17 Uhr am Breitscheidplatz beginnt.

Nie zuvor wurde bei Bayern München derart oft das Wörtchen "nie" benutzt. Erst offenbarte Stürmer Giovane Elber, dass er seinen Trainer Hitzfeld "noch nie so wütend erlebt" habe, wie nach dem 2:3 in Rostock.

Die katholischen Bischöfe in Deutschland haben den Bundestag aufgefordert, den Missbrauch der Gentechnik gesetzlich zu verhindern. Das Parlament sei gefordert, den Risiken der Biomedizin Rechnung zu tragen, heißt es in einer Erklärung, die Kardinal Karl Lehmann zum Abschluss der Bischofskonferenz am Donnerstag vorstellte.

Ist der Teufel nun den Huf- oder den Klauentieren zuzurechnen? Man muss dies als eine der großen ungelösten Religionsfragen der Menschheit ansehen, selbst seriöse Lexika sind sich nicht einig.

Von Andreas Conrad

Die deutsche Politik ist es nicht mehr gewohnt, über fundamentale Fragen nachzudenken und zu entscheiden. Seit die Gegensätze Ost-West, wahr-unwahr, links-rechts kaum noch eine Rolle spielen, seit auch die EU unumkehrbar wurde, verwaltet die Politik fast nur noch Probleme mittlerer Wichtigkeit.

Von Giovanni di Lorenzo

Die gebutterte Toastscheibe. Die Frage, ob eine Scheibe Toast wirklich immer auf die gebutterte Seite fällt, soll jetzt von rund 150 000 britischen Schulkindern streng wissenschaftlich und endgültig geklärt werden.

Es fällt schwer, die Wut zu unterdrücken, nicht von "Schande" zu sprechen oder von "Würdelosigkeit". Im Blick auf die Überlebenden, die täglich sterben, ohne einen Pfennig an später symbolischer Wiedergutmachung gesehen zu haben, scheint jedes Maß an Empörung berechtigt.

Von Malte Lehming

Nathalie Weidenfeld (30), früheres Model, Schriftstellerin und Lebensgefährtin des Kulturstaatsministers Julian Nida-Rümelin, hat Behauptungen, Nida-Rümelin sei ihr Lektor, als "Blödsinn" bezeichnet. "Natürlich liest er meine Arbeiten, ich lese ja auch seine Bücher", sagte Weidenfeld in einem Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "B.

Nach den Todesschüssen an einer kalifornischen Schule ist in den USA die Angst vor Nachahmungstaten gewachsen. Acht Jugendliche wurden seit der Bluttat vom Montag allein im US-Staat Kalifornien festgenommen, weil sie Mitschüler oder Lehrer bedroht haben sollen.

Bei der Bankgesellschaft Berlin hat am Donnerstag das große Aufräumen begonnen. Der Aufsichtsrat der Berlin Hyp berief das Vorstandsmitglied Gerd-Ulrich Blümel mit sofortiger Wirkung ab und akzeptierte den Rücktritt des stellvertretenden Vorsitzenden Jürgen Noack.