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Wer annimmt, Pay-TV sei eine Erfindung Leo Kirchs, der irrt: Schon vor drei Jahrhunderten konnte man - meist auf Volksfesten - für ein paar Groschen in eine viereckige Kiste schauen. Die war damals aus Holz: Der Guckkasten enthielt ein Panorama, und ein Loch auf der Frontseite gab den Blick frei auf Schlachtszenen oder Anblicke am kaiserlichen Hof.

Eine Radfahrerin ist gestern morgen von einem Lastwagen getötet worden. Der 34-Lkw-Fahrer hatte die Frau, die parallel zum Lkw auf dem Radweg fuhr, beim Rechtsabbiegen von der Schönhauser Allee in die Choriner Straße übersehen.

Von Jörn Hasselmann

Die Welt der Prostituierten, der Kleinkriminellen, der Verlierer ist es, in die uns "The Brothel To The Cemetery" von den Tiger Lillies entführt. Mal mit kreischender, mal mit rauchiger Stimme besingt Martyn Jacques deren Schicksal.

Es klingt zu schön, als dass man es heute noch glauben möchte: Kaum hat sich das lebendig eingemauerte Liebespaar Antigone und Haimon entschlossen, gemeinsam in den Tod zu gehen, hat der Thebanerkönig Kreon ein Einsehen und ebnet den Weg zu einem glücklichen Opernfinale. Kaum hat der junge Pylades die Opferung seines Freundes Orest und den Tod von dessen Schwester Iphigenie verhindert, steigt die Göttin Diana selbst vom Himmel herab und gebietet der barbarischen Menschenopferung für immer Einhalt.

Eilig erklimmen sie den Grünen Hügel, ihre Füße stecken in Turnschuhen, um den Hals ein Frotteehandtuch. In Bayreuth treffen festivalmüde Dirigenten auf ferienreife Musiker und versuchen, der allgemeinen sommerlichen Trägheit große Wagnermusik abzutrotzen.

Von Ulrich Amling

Vor 25 Jahren berichteten wir:Zu der am 1. Januar 1976 in Kraft getretenen neuen Verordnung über die Grundstücks-Numerierung sind jetzt die behördlichen Ausführungsvorschriften erlassen worden.

Die SPD-Fraktion hat Eckpunkte zur Zuwanderung beschlossen und die Union wieder zu einem Konsens aufgerufen. In sehr vielen Punkten gebe es Übereinstimmungen mit dem Konzept der CDU/CSU, betonte SPD-Fraktionschef Peter Struck am Freitag in Berlin.

Von Claudia von Salzen

In letzter Zeit häufen sich für Markus Burkhalter die seltsamen Erlebnisse. Der Stadionwart des Berner Wankdorf-Stadions trifft auf den Rängen der Fußballarena ältere Reisende aus Deutschland an, um deren Hals ein Fotoapparat oder eine Videokamera hängt.

Die Schilder gekreuzter Messer und Gabel auf deutschen Autobahnen kennt jedes Kind. Doch sie verheißen meist nichts Gutes: Überteuerte Preise, Toiletten, die alles andere als einen Vertrauen erweckenden Eindruck machen, weshalb viele lieber gleich in den Wald gehen, lange Schlangen an der Kasse, ein unfreundliches Personal und ein Picknick-Areal, auf dem die vermeintlich Entspannung Suchenden von den Abgasen der ankommenden und abfahrenden Autos eingenebelt werden.

Alles begann einmal auf den Hochschulseiten des Tagesspiegels, die damals noch Campus-Seiten hießen - dort jedenfalls, wo das Sommerloch am tiefsten ist, weil an den Uniersitäten im Sommer einfach nichts passiert. Um das Loch zu füllen, schrieb Tagesspiegel-Redakteurin Dorothee Nolte einen Fortsetzungsroman: Eine Gruppe von Studenten am kulturwissenschaftlichen Institut der Berliner Humboldt-Universität, darunter die pummelige Britta und der verkopfte Literaturwissenschaftler Sigmund, wird bei Recherchen für ihre Examensarbeiten in eine Intrige um die exzentrische Schriftstellerin Lydia Ottone verstrickt - und entdeckt die verblüffende Nähe der Wissenschaft zum wahren Leben.

Im vergangenen Jahr kamen die ersten Gerüchte auf, die Deutsche Telekom könnte es bei der Bewertung ihres Immobilienvermögens vor dem Börsengang 1997 nicht ganz genau genommen haben. Ende März 2000 verschreckte das Anlegermagazin "Die Telebörse" die Investoren mit einem großen Bericht darüber.

Gestern sah die Lage bei der CSU folgendermaßen aus: Stoiber möchte eigentlich, weiß aber nicht, ob er sich trauen darf und sagt deshalb, er wolle eigentlich eher nicht kandidieren. Glos sagt, man solle das noch nicht im Sommer entscheiden, nachdem er vorher gesagt hatte, auch eine frühere Entscheidung sei möglich.

Die Zahl der Meldungen über verdächtige Geldbewegungen in und aus der Schweiz ist im Vorjahr geringfügig gestiegen. Insgesamt gingen 311 Warnungen über dubiose Gelder in der Höhe von 655 Millionen Franken bei der staatlichen "Meldestelle für Geldwäscherei" ein, das sind nur 2,6 Prozent mehr als 1999.

Mit großer Mehrheit entschieden die Stadtverordneten von Strausberg am späten Donnerstagabend, gegen das Urteil des Landgerichts Frankfurt (Oder) in Berufung zu gehen und gleichzeitig mit den London-Erbinnen weiter über einen Vergleich zu verhandeln. Die Frankfurter Richter hatten, wie berichtet, die Stadt wegen eines nicht korrekten Grundstückverkaufs nach der Wende zu einer Zahlung von zwei Millionen Mark an die Nachfahren jüdischer Emigranten verurteilt.

Pensionsfonds sind eine Form der betrieblichen Altersvorsorge. Sie werden von einzelnen Unternehmen, Konzernen oder auch Wirtschaftszweigen gegründet, um den Arbeitnehmern im Alter eine zusätzliche Rente zu gewähren.

286 Vorstellungen wird die Komische Oper Berlin 2001/2002 absolvieren. Die traurigste von ihnen fand bereits gestern statt: Zur Spielplanpressekonferenz war von Künstlerseite allein Blanca Lee erschienen, Nachfolgerin des vorzeitig ausgeschiedenen Ballettdirektors Richard Wherlock.

Die Piloten der Lufthansa haben am Freitag den Schlichterspruch des früheren Außenministers Hans-Dietrich Genscher angenommen und damit den Tarifstreit mit der Fluggesellschaft beigelegt. Knapp 86 Prozent der bei der Vereinigung Cockpit (VC) organisierten Piloten hätten in der dreiwöchigen Urabstimmung dem Tarifkompromiss zugestimmt, sagte der Vorsitzende der VC-Tarifkommission, Michael Tarp, in Neu-Isenburg.

Eine ungewöhnliche Warnung hat gestern der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ausgesprochen, eine Warnung vor unnötigen Reisestrapazen, Frust und Tränen. Fans, bleibt zuhause, lautete die Nachricht, macht es euch vor dem Fernseher bequem.

Mit dem Reformprojekt zur Familienförderung will die rot-grüne Bundesregierung Entlastungen von 4,6 Milliarden Mark erreichen. Die Eckpunkte:Das Kindergeld steigt zum Jahresbeginn 2002 um gut 30 Mark auf dann 301,20 Mark (154 Euro) pro Monat jeweils für das erste und für das zweite Kind.

Die Briten nennen das Phänomen, das dieser Tage durchs Land zieht, "Henmania". Und der Mann, auf dessen schmalen Schultern die Hoffnungen der Tennisfans im gesamten Königreich ruhen, ist bisher unter der Last seines Amtes nicht in die Knie gegangen.

Es ist nicht einfach, die Leberzüchter zu finden. Der Weg führt vorbei an einem Motorradreifenhändler, einem strengen Pförtner, einer Tischlerei und dann quer durch eine weiträumige Halle mit kleinen Privatflugzeugen und einem Rettungshubschrauber.

Dem alten Goethe verdankt die Welt eine Farbenlehre, die ihm zu Lebzeiten schon viel Häme eingetragen hat, weil sie nämlich alle für falsch halten. Der alte Goethe hat geglaubt, dass es auf der Welt nicht unendlich viele Farben gibt, sondern nur zwei "Urfarben": Gelb und Blau.

Von Robert Birnbaum

Man stelle sich einmal folgendes Szenario vor: Es wäre tatsächlich zu der Fusion der Börsen in Frankfurt und London gekommen. Die schweren Dax-Titel würden dann in London gehandelt, Frankfurt hätte das Wachstumssegment, also den Neuen Markt abbekommen.