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Er gilt als mutig und klug, ironisch und witzig, aber auch ausgleichend, durchsetzungsfähig und fantasiebegabt: der deutsche Botschafter bei der EU, Dietrich von Kyaw. Dass er außerdem einen ausgeprägten Hang zur Selbstdarstellung besitzt, wird der Spross einer uralten Adelsfamilie aus der Lausitz nicht leugnen, sondern, im Gegenteil, als besonderes Lob betrachten.

Emil Beck hat im Fechter-Streit eingelenkt. Gestern erklärte der Cheftrainer des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) beim Vermittlungsgespräch in Tauberbischofsheim gegenüber DFeB-Präsidentin Erika Dienstl, dass er sein Amt als Cheftrainer vorerst ruhen lassen und nicht zur Weltmeisterschaft Anfang November nach Seoul (Südkorea) fahren werde.

Die Schüsse auf zwei jüdische Siedler in Hebron haben zu neuer Missstimmung zwischen der israelischen Regierung und der palästinensischen Autonomieverwaltung geführt. Der Oberkommandierende der israelischen Besatzungstruppen im Westjordanland, Generalmajor Jizchak Eitan, warf den Palästinensern am Mittwoch vor, nicht genug zur Ergreifung der Täter zu tun.

Von Charles A. Landsmann

Die Saat des Misstrauens, die Benjamin Netanjahu ausgesät hat, geht auf: Die Krise in den israelisch-palästinensischen Verhandlungen beruht einzig darauf, dass die Palästinenser den Worten der israelischen Gegenseite keinen Glauben mehr schenken. Doch Arafat steht mit seinem Misstrauen nicht alleine da: Auch Washington scheint Vorbehalte gegenüber der Glaubwürdigkeit der israelischen Regierung zu haben, weshalb Madeleine Albright wohl zuerst israelische Taten sehen will, bevor sie sich in den Nahen Osten aufmacht.

Der Tennisspieler verzichtet auf einen Einsatz im Davis-Cup-Abstiegsspiel gegen RumänienAngela Bern Nicolas Kiefer hat seinen Ruf als Enfant terrible des deutschen Tennissports bestätigt und das deutsche Davis Cup-Team in der aktuellen Notsituation im Stich gelassen. Der 21-jährige Niedersachse teilte dem Davis Cup-Kapitän Carl-Uwe Steeb gestern telefonisch mit, dass er für das Abstiegsspiel vom 24.

Die FDP will sich im Streit um die Rentenreform als Mittler zwischen rot-grüner Regierung und der Opposition profilieren. Die sozialpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Irmgard Schwaetzer, und der finanzpolitische Sprecher der Fraktion, Hermann Otto Solms, regten am Dienstag in Berlin parteiübergreifende Gespräche ohne Vorbedingungen über eine Rentenreform an.

Ostdeutsche Rentner, die nach der Vereinigung einen gleich bleibenden Zahlbetrag aus ihrer Sozialrente und ihrer DDR-Zusatzversorgung hinnehmen mussten, können jetzt mit einem deutlichen Zuschlag und Nachschlag rechnen. Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) in Kassel sind diese Renten-Zahlbeträge rückwirkend ab Juli 1992 um die westdeutschen Steigerungswerte anzuheben (AZ: B 4 RA 24/98).

"Wenn das so stimmt, muss Innenminister Volker Bouffier zurücktreten" - so reagierte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im hessischen Landtag, Gerhard Bökel, auf die Informationen, die gestern im Tagesspiegel zu lesen waren. Danach hat die Staatsanwaltschaft Gießen dem Minister angeboten, das Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen Parteiverrats gegen Zahlung einer Geldbuße einzustellen.

Mit einem Netzwerk von Kapiteln, Unterkapiteln und Querverweisen macht uns Claudia Wahjudi mit mutigen und skurrilen Kulturentwürfen hinter der auf Hochglanz ausgestellten Hauptstadtkultur bekannt. Dabei lernen wir auch eine Handvoll Freunde kennen, die ihrerseits zwischen Beziehungsstress und Dissertationsdruck, Familienbesuch und Partygelaber wie optimistische Insekten in einem Spinnennetz zappeln.

Der britische Verteidigungsminister George Robertson wird Nachfolger von Javier Solana an der Spitze der Nato. Die Botschafter der 19 Mitgliedsstaaten der Allianz nominierten den Labour-Politiker am Mittwoch in Brüssel als neuen Generalsekretär.

Im Zuge einer Umstellung der Abrechnungssoftware wurden in mehreren Bezirken Mahnungen tausendfach doppelt verschickt und zum Teil auch Forderungen gestellt, obwohl Gebühren längst bezahlt waren. Zu Fehlern kam es in den Bezirkskassen von Mitte und Schöneberg, die die neue Software "Profiskal" eingerichtet hatten.

Bis zu 46 Stockwerke hoch in der Mitte Berlins - möglicherweise als erster Teil einer Alexanderplatz-Skyline - und andererseits flach am Stadtrand: So will die städtische Wohnungsgesellschaft DeGeWo in den nächsten Jahren ein umfangreiches Baupensum absolvieren - vom 150 Meter hohen Turm für Wohnungen und Büros neben dem Alexanderplatz bis zu mehr als 1000 zweistöckigen Reihenhäusern in Altglienicke in Treptow und in Hellersdorf.Bis 2005 will die Deutsche Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaus nach Auskunft von Vorstandsmitglied Klaus-Peter Engelbrecht das Hochhaus auf dem Areal zwischen Alexanderstraße und Stadtbahn-Trasse errichtet haben; das Bauwerk, Herzstück eines "multifunktionalen Entwicklungsprojektes" mit dem Arbeitstitel "One Alexander Place" (OAP), ist bereits seit längerem im Gespräch, stand auch schon auf der Kippe, weil sich das Land Berlin als Eigentümer des bananenförmigen Grundstücks und die Gesellschaft nicht über den Kaufpreis einig wurden.

Der Baubeginn für die seit Jahren geplante Altstadt-Umfahrung ist gefährdet. Eigentlich sollten im Herbst die Arbeiten an der 100 Millionen Mark teuren Verbindung beginnen, die von der Straße An der Wuhlheide über die Spree und dann zur Oberspreestraße führt.

In der "Formensprache" des Architekten Axel Schultes handelt es sich um das "Band des Bundes", andere nennen es ein "Mauermonstrum", und die Bundesbaugesellschaft spricht von einer Stützmauer. Es geht um die Einfriedung des künftigen Parks vom Bundeskanzleramt, die zum Beispiel schon von der Stadtbahn aus zu sehen ist als eine Betonmauer.

"Größer als der Potsdamer Platz, als die Debis-Zentrale und das Sony-Center zusammen" - so das Motto des Projekts am alten Frankfurter GüterbahnhofRuth Fühner "Größer als der Potsdamer Platz, als die Debis-Zentrale und das Sony-Center zusammen", so tönt es über das Projekt der Deutschen Bank auf dem Gelände des aufgelassenen Frankfurter Güterbahnhofs zwischen Hauptbahnhof und Messegelände. In dem Vergleich schwingt heimliche Genugtuung mit.

Auch am Tag nach der Entscheidung des Oberlandesgerichtes bleibt die Brandenburgische Landesregierung dabei: Das Planungs- und Vergabeverfahren ist ordentlich gelaufen. Indirekt wird Gerichtsschelte geübt, indem man suggeriert, die Richter hätten die bisherige Rechtsprechung über den Haufen geworfen.