zum Hauptinhalt

Das Phänomen hat Tradition. Über einen frisch gewählten amerikanischen Präsidenten sind viele Europäer zunächst fassungslos, manche gar entsetzt.

Von Malte Lehming

Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hat einen schmerzhaften Doppelschlag einstecken müssen: Der Mordanschlag israelischer Extremisten gegen drei Angehörige einer palästinensischen Familie hat den Ruf von Palästinenserpräsident Arafat nach einer Internationalisierung des Konfliktes verstärkt. Und dies genau zum Zeitpunkt, an dem sich die G-8-Staaten - und damit erstmals die USA - für die Stationierung von internationalen Beobachtern in den palästinensischen Gebieten aussprechen.

Von Charles A. Landsmann

In Mazedonien sind drei Waffenstillstandsbeobachter der Europäischen Union (EU) vermutlich tödlich verunglückt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in der Hauptstadt Skopje sagte am Freitag, ihr stark beschädigtes Fahrzeug liege auf dem Grunde einer Schlucht.

Das indonesische Parlament sucht in dem Machtkampf mit Präsident Abdurrahman Wahid eine schnelle Entscheidung. Die Beratende Volksversammlung (MPR), das höchste Verfassungsorgan des Landes, werde an diesem Samstag zu einer Krisensitzung zusammenkommen, um ein Amtsenthebungsverfahren gegen Wahid vorzubereiten, sagte MPR-Präsident Amien Rais am Freitag in Jakarta.

Schwer tut sie sich, die SPD, mit der Reform der Parteienfinanzierung. Wenn Schatzmeisterin Inge Wettig-Danielmeier gefragt wird, wie sie sich zum gerade vorgelegten Bericht der Parteienfinanzierungs-Kommission verhält, folgt eine Auflistung der Probleme.

Von Robert von Rimscha

"Wo ist meine Wurst geboren", fragte der Kabarettist Matthias Richling einmal in Dieter Hildebrandts Sendung "Scheibenwischer" und spielte damit auf die Heillosigkeit an, die auf dem Ernährungssektor herrscht. Scheinbar unberührt von der ganzen Misere erwiderte eine Dame auf die Frage, wie sie das Essen in dem neuen Luxusrestaurant gefunden habe: "Mit der Wachtel war ich ein bisschen im Zwiespalt.

Mit List und Tücke gelangten gestern Abend zwei Gegnerinnen des Gelöbnisses durch den 2000-Mann-Kordon aus Polizei und Feldjägern.

Von Jörn Hasselmann

Der Galerist Heinz Holtmann, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Galerien, übernimmt übergangsweise den Vorsitz des Zentralarchivs des Internationalen Kunsthandels. Dieser Schritt wurde notwendig, nachdem der bisherige ehrenamtliche Vorsitzende Bogislav von Wenzel wegen "interner Unstimmigkeiten" nach fünf Jahren im Amt überraschend seinen Rücktritt erklärt habe.

Der Ausstieg aus der Großen Koalition macht sich für die Berliner Sozialdemokraten politisch bezahlt. Zumindest in der Wählergunst hat der ehemals kleine Koalitionär den früheren großen Partner jetzt erstmals überholt.

Von Lars von Törne

Wie ein Magier oder Zen-Meister - mit denen er gerne verglichen wird - sieht der Künstler Andy Goldsworthy nicht aus. Eher wirkt der 1956 geborene Brite, der seine Jugend in einer Stadtrandsiedlung bei Leeds verbrachte, als käme er vom Dorf - rustikal und vielleicht ein bisschen schüchtern.

Montagefehler sind nach ersten Erkenntnissen die Ursache für die von der Fassade des Europa-Centers herabstürzenden Glasscheiben. Zuletzt war am Donnerstagmittag eine Scheibe von der Verblendung des Zwischengeschosses zwischen 20.

Dem Motto "Verwandte, blau" gemäß, lotet die amerikanische Performerin Crosby McCloy in ihrem neuen Stück das skurrile Potenzial der gemeinen Familie aus: Ihr Personenkreis reicht vom pubertierenden Voyeur im Damen-Wandschrank über die urplötzlich zur Mutter ihrer neuen Stiefschwester mutierende Tochter bis zum Ehegatten, der an der Zwangsvorstellung laboriert, seine Angetraute könnte ihn jeden Moment ermorden. Unter der Regie von Stina K.

Der Autor und Regisseur Henning Rühle schreitet zu einem dramatischen Befreiungsakt: Die kitschbeladene "Geierwally" aus Almdudel- und Schuhplattler-Sphären zu lösen, lautet sein erklärtes Ziel. In Rühles Einpersonenstück nach dem Roman der Wilhelmine von Hillern schaut die Bauerntochter also tief in eigene seelische Abgründe statt auf die grüne Alm.

Langweilige oder pseudowitzige Moderatoren und ungeliebte Werbung vermiesen vielen Hörern die Lust am Radio. 45 Prozent der Hörer fühlen sich von bestimmten Faktoren bei ihrem Lieblingssender genervt, wie eine Umfrage des Wickert-Instituts ergab.

Unter der fachkundigen Führung des früheren Landeskonservators Helmut Engel besah sich der Regierende Klaus Wowereit neulich zusammen mit seinem SPD-Fraktionschef Michael Müller den Stand der Restaurierung des Brandenburger Tors. Dafür ist ja Engel als Geschäftsführer einer Stiftung zuständig.

Von Brigitte Grunert

Ingo Schmitt war schon immer ein CDU-Mann fürs Grobe. Wäre er Hinterbänkler, könnte man seinen Schweinskram überhören.

Von Brigitte Grunert

Wie muss eine Großstadt wie Berlin mit ihren Ressourcen umgehen, was muss getan werden, damit sich die Natur regenerieren kann? Diese Fragen müsse eine Politik beantworten, die sich nicht nur an der Tagesaktualität orientiert, forderten am Freitag Holger Rogall, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, und der energiepolitische Sprecher der Grünen, Hartwig Berger.

Von Sabine Beikler

Wenn es sich bei den Mördern von Hebron tatsächlich um jüdische Rechtsextreme handelt, dann hat man es nicht nur mit menschenverachtenden Verbrechern zu tun. Sondern auch mit politischen Vollidioten: Sie erschossen nicht nur ein dreimonatiges Baby, einen unschuldigen Bräutigam und einen weiteren jungen Mann - sie schossen sich selbst ins Bein und der eigenen Regierung in den Rücken.

Die Zahl der Drogentoten in Berlin wird auch in diesem Jahr unverändert hoch bleiben. Bis Mitte Mai wurden bereits 79 Todesfälle registriert.

Angelika Beer steht nicht im Verdacht, eine Vorliebe für die Bundeswehr zu haben. Aber die grüne Verteidigungspolitikerin rief vor dem Gelöbnis die Gegner des Zeremoniells dazu auf, ausschließlich friedlich zu demonstrieren.

Von Christian Böhme

Eines wird man ihm lassen müssen, dem viel gescholtenen Signor Berlusconi: Wo die Gefahr lauert, das weiß er immer ganz genau. Stets wittert sein feines Näschen den Gegner schon von weitem und erkennt in ihm den garstigen Kommunisten.

Während eine Firma am S-Bahnhof Halensee ein neues Wohn- und Geschäftshaus plant, hat das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf jetzt Wohnungsbaupläne der Bahn für Teile des Güterbahnhofs Grunewald gestoppt. Das Bebauungsplanverfahren für die zehn Hektar große Fläche in Grunewald wurde eingestellt, wie Baustadtrat Alexander Straßmeir (CDU) mitteilte.

Von Cay Dobberke

Das Bild könnte sinnfälliger kaum gewählt sein. Wenn heute die Love Parade durch Berlin zieht, werden zehn Tänzer dabei sein, die die plastinierten Leichname der "Körperwelten"-Ausstellung darstellen - einerseits definitives Symbol der Parade als sinnentleertes Hochamt des Oberflächenreizes, andererseits eine Art Erklärung in eigener Sache: Mit uns geht es allmählich zu Ende.

Etwa dreitausend Neugierige waren in den Prenzlauer Berg gekommen, als ein totes Rind in der Nacht zum Freitag über dem Gelände der "Backfabrik" von einem Hubschrauber abgeworfen wurde und auf den harten Boden einer Baugrube fiel. Trotz des großen Interesses war das Publikum eher schlecht auf die Performance zu sprechen, die auch als Provokation gedacht war.

Bei Protesten gegen den G-8-Gipfel in Genua ist ein junger Mann offensichtlich durch einen Schuss der Polizei getötet worden. Italienische Medien berichteten zudem am Freitag von mehr als 100 Verletzten.

"Heimatklänge" mit dem Shrine Synchro System und Tony AllenZwischenzeitlich musste man ja bangen, ob die "Heimatklänge 2001" überhaupt stattfinden würden, schließlich schien durch vitales musikalisches Treiben die plastinierte Grabesruhe der "Körperwelten" bedroht. Inzwischen laufen sie denn aber doch, und wie man hört, zur großen Begeisterung des Publikums.