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Die Schauspielerin Jenny Jugo, einer der letzten Stars aus der deutschen Stummfilm-Zeit, ist am Sonntag im Alter von 97 Jahren gestorben. Mit Beginn des Tonfilms in den 30er Jahren wurde die dunkelhaarige Schönheit mit elf Filmen des Regisseurs Erich Engel bekannt und mit ihrer Rolle der als Eliza in "Pygmalion" (1935) an der Seite von Gustaf Gründgens.

Wegen Hehlerei müssen sich seit Dienstag fünf Männer, darunter ein niederländischer Finanzvermittler, vor dem Landgericht verantworten. Sie sollen 31 000 gestohlene Aktien des belgischen Unternehmens Telindus im Wert von 7,5 Millionen Mark in einer Filiale der Commerzbank in Berlin deponiert haben, um sie eines Tages zu verkaufen und abzukassieren.

Die Kunstsammlung Marzona mit 1000 zeitgenössischen Werken wird ihren Platz im Hamburger Bahnhof in Berlin erhalten. Dies kündigte Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin an und sprach von einer großherzigen Geste des Mäzens Egidio Marzona.

Gute Nachrichten kommen aus den Schulen, die neuerdings einen Teil ihrer Personalmittel selbst verwalten. In den ersten Fällen konnte bereits Stundenausfall verhindert werden, weil die Schulleiter auf die Schnelle Vertretungskräfte organisierten.

Während die Mannschaft seit Monaten ihre Anhänger mit ranziger Kost nervt, beschreitet der Vorstand des Hamburger SV mitunter ungewöhnliche Wege im Profifußball. Als erster Klub der Ersten Fußball-Bundesliga hatte der HSV den Namen seines Stadions verkauft.

Am Wochenende wird im Designkaufhaus "Stilwerk" an der Kantstraße erstmals Fotokunst verkauft - und zwar auf der Messe "Foto Bild Berlin". Von den 20 Fotografen, die teilnehmen, kennen Tagesspiegel-Leser einige schon aus dieser Zeitung: David Hornback, Lorenz Kienzle oder Erika Barahona-Ede zum Beispiel.

Von Jörn Hasselmann

"Vielleicht sind wir ja schon / im Mutterbauch des Donners zugrunde gegangen" - so endet das 1990 entstandene Gedicht "Zeiten der Nacht". Wie kaum einem anderen osteuropäischen Dichter war es Gellu Naum bewusst, daß nach dem zugrunde gegangenen Kommunismus nun nicht etwa das Neue und ganz Andere, das wahrhaft Menschengemäße beginne.

"Wie alles war, weiß ich", sagt Erda, die chthonische Göttin. Und Regisseur Willy Decker, der einen neuen und neuartigen "Ring des Nibelungen" an der Dresdner Semperoper mit "Rheingold" eröffnet, lässt darstellen, wie alles wird.

Von Sybill Mahlke

Der angeschlagene kanadische Telekomausrüster Nortel Networks Corporation will weitere 20 000 Stellen streichen und rechnet für das dritte Quartal 2001 mit einem Verlust von 3,6 Milliarden Dollar (7,7 Milliarden Mark). Nortel will 10 000 Mitarbeiter nach Hause schicken und weitere 10 000 Stellen durch den Verkauf "nichtstrategischer" Sparten einsparen.

Die SPD hat Behauptungen angezweifelt, sie sei in die Bestechungsgeld-Affäre um den Verkauf der ostdeutschen Raffinerie in Leuna verwickelt. Der Vorsitzende des Spenden-Untersuchungsausschusses, Volker Neumann (SPD), stellte entsprechende Aussagen des ehemaligen Elf-Chefs Loik Le Floch-Prigent in Frage, die von der "Süddeutschen Zeitung" aus einem am Mittwoch erschienenen Buch zitiert worden waren.

Der Einstieg von RTL bei dem Nachrichtensender n-tv ist nach einem Zeitungsbericht geplatzt. Die mehrmonatigen Verhandlungen seien vor allem an den finanziellen Konditionen gescheitert, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

Sie endeten, ganz passend für diese Wochen, mit "Wir wollen Frieden für alle". Der Berliner Kinderchor "Gropius Lerchen" begleitete die Vorstellung des Kinderliederbuches "Der Liederbär" durch Christiane Rau.

Von Juliane Schäuble

Den Champagnerherstellern ist es schon besser gegangen. Nach der Millenniums-Hysterie kam der Einbruch, und gegenwärtig ist der Welt ohnehin nicht nach brausenden Festen zumute.

Von Bernd Matthies

Mit Sprechchören wie "Berlin bleibt deutsch" und "Solidarität mit Palästina" sind 1000 NPD-Anhänger und andere Neonazis am Einheitsfeiertag durch Charlottenburg marschiert. Eskortiert von der Polizei liefen die Rechtsextremisten weitgehend ungestört vom S-Bahnhof Halensee aus ein paar hundert Meter über den Kurfürstendamm.

Von Frank Jansen

Während das kleine Mädchen gebannt auf ein riesiges Foto der Kaaba in Mekka schaut, das im Gebetsraum hängt, will die Mutter wissen, was im Koran zum Thema Gewalt und Terror steht. Die Frau ist zum bundesweiten "Tag der offenen Moschee" zum ersten Mal in ein islamisches Gotteshaus gekommen - wie mehrere hundert weitere Berliner gestern auch.

Wahrscheinlich wäre es eine Wahl geworden in Bangladesch wie jede andere, mit den üblichen Straßenschlachten mit Toten (diesmal 157) und Verletzten, den üblichen Wahlfälschungen und dem üblichen Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Erzrivalinnen, deren Machtkampf seit einem Jahrzehnt das politische Geschehen bestimmt. Doch dann platzte der 11.

"Tagesthemen"-Moderator Ulrich Wickert hat sich scharfe Kritik aus der CDU eingehandelt mit einem Beitrag für die Illustrierte "Max", der sich George Bush und Osama bin Laden beschäftigt. Wickert zitiert zunächst die indische Schriftstellerin Arundhati Roy mit den Worten: "Osama bin Laden ist das amerikanische Familiengeheimnis, der dunkle Doppelgänger des amerikanischen Präsidenten.

Von Joachim Huber

Helmut Thoma führt den Beinamen "Mister Privatfernsehen", seitdem er RTL als Marktführer in Deutschland mit etabliert hat. Seit heute weiß man auch, dass er damals zum Frühstücksquark bereits die Einschaltquoten gelesen hat und sich anschließend in einem Dienst-Porsche zum 14-Stunden-Tag in den Sender chauffieren ließ.

Wiens Kabarettisten haben dieser Tage ein dankbares Thema. Noch vor dem ersten Waffengang hat der weltweite "Krieg gegen den Terrorismus" seine ersten Opfer gefordert - Österreich hat nahezu seine ganze Fußball-Nationalelf verloren.

Von Paul Kreiner

Auch der sechste Waffenstillstand seit Ausbruch der Al-Aqsa-Intifada ist gescheitert. Wie alle anderen zuvor haben ihn beide Seiten von Anfang an nicht eingehalten.

Von Charles A. Landsmann

Im Konflikt um die Auslieferung des moslemischen Extremisten Osama bin Laden hat die afghanische Taliban-Regierung die USA am Mittwoch nachdrücklich zu direkten Verhandlungen aufgefordert. Die Taliban wollten keinen Krieg, sagte der Taliban-Botschafter in Pakistan, Mullah Abdul Salam Saif, dem US-Sender CNN.

In zehn Straßen werden jetzt für die BSR Halteverbotsschilder aufgestellt. Künftig wird in diesen Straßen in jedem Monat ein zweistündiges Halte- und Parkverbot gelten.

Von Jörn Hasselmann

Nach den finanziellen Schwierigkeiten der Schweizer Fluggesellschaft Swissair sind auch am Berliner Flughafen Tegel drei Flüge des Unternehmens gestrichen worden. Die Passagiere der betroffenen Flüge seien im Vorfeld von Swissair informiert worden, sagte Flughafensprecher Eberhard Elie.

In der veränderten weltpolitischen Lage nach den Terroranschlägen vom 11. September wird auch die Türkei als Gesprächspartner für Washington und die Europäer wieder interessant.

Von Ulrike Scheffer

Schwere Verletzungen erlitten ein 33 Jahre alter Motorradfahrer und sein Mitfahrer bei einem Unfall Mittwoch früh auf der Rosenthaler Straße in Mitte.Nach Auskunft der Polizei hatte der Zweiradlenker auf der nassen Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war auf die Straßenbahnschienen der Rosenthaler Straße geraten.

Der Vorstand der Berliner Zwangsarbeiter-Stiftung gerät weiter unter Druck. Der US-Opferanwalt Hausfeld fordert in einem Interview mit dem "Handelsblatt", die Arbeit der Stiftung wegen schwerer Managementfehler künftig unter die Aufsicht einer internationalen Organisation zu stellen.