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Über die "Ehe" und die Zahl "sieben" gibt es allerlei Erkenntnisse, die nun durch eine neue Note aus dem Land Brandenburg ergänzt werden können: Nämlich die, dass jede siebte Lebensgemeinschaft in der Mark gar keine Ehe ist. Wie das statistische Landesamt gestern mitteilte, erfreut sich die so genannte "wilde Ehe" eines unerhörten Beliebtheitsschubes: Waren es 1994 noch 62 000 "Ehen ohne Trauschein", so wurden laut Statistik im vergangenen Jahr bereits 99 600 registriert.

Festivalleiter Nils Landgrebe will beweisen, dass aus Skandinavien nicht nur Saabs und Wahlfänger kommen. Der 1956 geborene Posaunist arbeitete mit ABBA und Herbie Hancock, bevor er seine Band Funk Unit gründete.

Das Preußenjahr 2001 darf nicht zu Ende gehen, ohne dass eine der berühmtesten Preußinnen, der 1810 verstorbenen Königin Luise, mit einer Ausstellung gedacht wird. Dies geschieht nicht im Berliner Schloss Charlottenburg oder in den frisch restaurierten Räumen von Paretz, sondern im Museum Schloss Freienwalde - denn dort fühlt man sich aufs Engste verbunen mit der beliebten Monarchin, die aus Strelitz stammte.

Wenn 10 Juden diskutieren, so lautet ein israelischer Witz, sind 11 Meinungen zu hören. Über vier diskutierende Europäer gibt es keine Witze - mit gutem Grund, wie am Sonntagabend auf der Veranstaltung "Europa - eine christliche Wertegemeinschaft?

Eine Kollegin bat um Recherchehilfe: Am Wochenende habe sie von einer Freundin gehört, man sollte am 31. Oktober die öffentlichen Verkehrsmittel, Kaufhäuser und Flughäfen meiden, denn es sei wohl mit Anschlägen zu rechnen.

Von Werner Schmidt

"Unser Studienzentrum in München hatte deutliche Schwierigkeiten, Teilnehmer für die Untersuchung zu finden", sagt Martin Schnelle. Hinderungsgrund war die Angst vor Abhängigkeit, und hier hat der Leiter des Europäischen Instituts für onkologische und immunologische Forschung ein deutliches Nord-Süd-Gefälle festgestellt.

Das Altersversorgungswerk für die Metall- und Elektroindustrie soll auch anderen Branchen offen stehen. "Die Metall-Rente soll kein Exklusivangebot für Metaller bleiben", sagte IG Metall-Chef Klaus Zwickel am Montag in Frankfurt bei der Gründung des Versorgungswerks, auf das sich die Gewerkschaft und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall Anfang September geeinigt hatten.

Gestern früh haben vorbereitende Bauarbeiten für das künftige Holocaust-Mahnmal begonnen. Heute will Bundestagspräsident Wolfgang Thierse als Vorsitzender der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas das Gelände zwischen Behren- und Ebertstraße besuchen, um sich über den Bauablauf zu informieren.

Das Privatisierungsverfahren der Flughafengesellschaft BBF ist nach dem ganz und gar unakzeptablen 50-Millionen-Mark-Angebot der Bietergemeinschaft von Hochtief und IVG an einem Punkt angelangt, der das Ende für das Projekt bedeuten könnte. Es ist der vorläufige Schlusspunkt einer Planung, die vorsah, die Baukosten des neuen Flughafens in Schönefeld in Höhe von 5 bis 6 Milliarden Mark als Gegenwert für die spätere wirtschaftliche Nutzung von privaten Investoren aufbringen zu lassen.

Auf dem Schlossplatz sollte künftig in einem "Humboldt-Forum" ein Dialog der Kulturen geführt werden: Wenn auch das Votum für die bauliche Gestaltung des Geländes noch aussteht, so gilt die Nutzungsempfehlung für Kultur und Wissenschaft seit der gestrigen Sitzung der Schlossplatz-Kommission als sicher. Sie will hier die außereuropäischen Sammlungen der Dahlemer Museen, die wissenschaftlichen Sammlungen der Humboldt-Universität sowie die Landesbibliothek ansiedeln.

Was wenige Tage vor den Bürgermeisterwahlen im PDS-regierten Neuruppin passiert, hat es in der Bundesrepublik so noch nicht gegeben: Die Bewerber von SPD, CDU, FDP und ein parteiloser Kandidat haben sich zu einer "überparteilichen Koalition" gegen den lokalen Sender Ruppin TV zusammengeschlossen, dem sie eine einseitige und diffamierende Berichterstattung vorwerfen. Sie boykottieren den Sender und lehnen jeden Auftritt ab.

Der SPD-Landesvorstand machte gestern Abend den Weg frei für Koalitionsverhandlungen mit den Grünen und der FDP. Vorausgegangen waren zwei Sondierungsrunden mit der PDs, den Grünen und den Liberalen.

Von Sabine Beikler

Aus der Götz-von-Berlichingen-Burg Jagsthausen hallte ein Knall nach Berlin wie von eiserner Hand auf den Tisch gehauen: Roman Herzogs Groll über die Berliner "Bruchbude" Bellevue. Und das Bundespräsidialamt in Berlin findet einerseits das Grollen als Herzogschen Temperamentsausbruch, andererseits ist man dem ehemaligen Bundespräsidenten durchaus dankbar, dass er mit Götzscher Wucht auf längst bekanntes Ungenügen zu wiederholtem Male hingewiesen hat.

Kein Geld, kein Benzin und damit keine Flüge mehr - die Zahlungsunfähigkeit der Swissair traf ihre Kunden doppelt: Nicht nur, dass sie zu Tausenden auf den Flughäfen festsaßen, von einem Moment auf den anderem war auch das Ticket wertlos und damit Geld für immer verloren. Auch der Swissair-Tochergesellschaft LTU droht das Geld auszugehen.

Für NOK-Präsident Walther Tröger steht die Entscheidung schon fest: Zehn Jahre nach dem letzten Anlauf, olympische Spiele 2000 in Berlin auszutragen, werde sich das Nationale Olympische Kommitee am kommenden Sonnabend "klar dafür aussprechen", dass sich Deutschland für die Austragung der olympischen Sommerspiele 2012 bewirbt. Fünf Kandidaten haben bisher ihr Interesse an den Spielen bekundet.

Der türkische Pascha hat ausgedient - so sieht es jedenfalls die Reform des Familienrechts vor, die in dieser Woche vom Parlament in Ankara verabschiedet werden soll. Dem türkischen Mann soll seine bisher gesetzlich gesicherte Stellung als Familienoberhaupt genommen werden.

Von Thomas Seibert

Der norwegische Anlagen- und Schiffbaukonzern Kvaerner hat am Montag trotz akuter Konkursgefahr Rettungspläne seiner beiden größten Anteilseigner Yukos Oil aus Russland und Aker Maritime aus dem eigenen Land abgelehnt. Vorstandschef Kjell Almskog kündigte wenige Tage vor seinem bereits feststehenden Rücktritt einen eigenen Sanierungsplan an, ohne aber Einzelheiten zu nennen.

Das Verhalten heranwachsender Kinder kann Eltern ratlos machen. Oft handelt es sich dabei um pubertären Protest oder um die Wirren der ersten Liebe.

Wer zu den bedauernswerten Menschen gehört, die ständig auf der Suche nach Dingen sind, die sich auf geheimnisvolle Weise von ihrem ursprünglichen Ort fortbewegen, kann sich über einen aktuellen Trend der Technik freuen. Denn winzige Chips sollen dabei helfen, verloren gegangene Gegenstände wieder zu finden.

Wie auch auf Landesebene, sind bei den Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen SPD, PDS und FDP die Gewinner. Doch welche Parteien konnten sich eine Woche nach der Wahl bereits über Personalien oder über Zählgemeinschaften einigen?

Von
  • Cay Dobberke
  • Rainer W. During

Wenige Wochen nach den Anschlägen in den USA beginnt mit dem neuen Semester auch an Berlins Hochschulen die Debatte über den Terror. In Seminaren und Vorlesungen sprechen Professoren und Studenten über den Islam, die USA oder Osama bin Laden und natürlich über Ängste vor der Zukunft.

Der Gesetzgeber hat 1998 mit dem Dritten Finanzmarktförderungsgesetz spezielle Fonds für die Alterssicherung eingeführt, so genannte Altersvorsorge-Sondervermögens-Fonds. Inzwischen gibt es eine ganze Anzahl unterschiedlicher AS-Fonds, etwa mit hohem oder niedrigem Aktien-, Renten-, und Immobilienanteil.

Aus der Nussbaumallee Nr. 17 in Charlottenburg erreicht die Direktion der Berliner Straßenbahn-Betriebs Gesellschaft 1927 ein kurioses handschriftliches Briefchen: Arnold Schönberg, Leiter der Meisterklasse für Komposition an der Berliner Akademie der Künste, hat sich einen Alternativvorschlag zum System der Straßenbahnfahrkarten ausgedacht: "Anbei erlaube ich mir eine Anregung zu einem Umsteigefahrschein, dessen Gültigkeit auf eine gewisse Zeit beschränkbar ist, einzusenden .

Von Sybill Mahlke

Das war abzusehen: Die Staatsanwälte in Magdeburg werden in der Leuna-Affäre nicht strafrechtlich ermitteln - der Verdacht des Subventionsbetrugs ist nicht erhärtet. Nichts Substanzielles zeigte an, dass der zweite Versuch nach 1996 ein anderes Ergebnis haben würde.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Die Hochschulrektoren beraten erneut über Studiengebühren. Die Hochschulen sollen einem internen Papier zufolge künftig selbst darüber entscheiden können, ob sie Gebühren erheben wollen, bestätigte der stellvertretende Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz, Joachim Weber, am Montag entsprechende Berichte.

Vor 25 Jahren berichteten wir:Der deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband in West-Berlin hat sich jetzt gegen die vom Senat geplante Einführung der zweijährigen schulischen Eingangsstufe ausgesprochen. Die Eingangsstufe soll in Berlin 1980 oder 1981 Regeleinrichtung werden, ohne allerdings eine Teilnahmepflicht hierfür zu begründen.

Die FU beginnt am Mittwoch (18 Uhr Henry-Ford-Bau) eine Ringvorlesung mit dem Titel "Nach dem 11. September: Probleme aus sozialwissenschaftlicher und politischer Sicht".

Harald Wolf ist Fraktionsvorsitzender der PDS. Sabine Beikler sprach mit ihm über die gescheiterten Sondierungsgespräche.

Acht mal schon ist sie zusammengetreten, nun endlich hat die vom Senat und dem Bund berufene "Expertenkommission Historische Mitte" - treffender als Schlossplatzkommission bekannt - ein konkreteres Nutzungskonzept für das ehemalige Schlossareal empfohlen (vgl. Bericht auf Seite 10).

Während die Grünen ihren Erfolg bei den Verhandlungen über das Zuwanderungsgesetz feiern, spricht SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz von einem "genialen Schachzug des Innenministers". Bei genauer Betrachtung aber ist Otto Schilys Schachzug ein großes Zugeständnis an die Grünen.

Hermann Beil, als künftiger Intendant des Wiener Theaters in der Josefstadt nominiert, hat der Traditionsbühne abgesagt. Beil, seit den 70er Jahren Dramaturg bei Claus Peymann, in dessen Wiener Zeit Co-Direktor des Burgtheaters und heute Graue Eminenz des Berliner Ensembles, war schon bei einem Dutzend deutschprachiger Bühnen als Intendant im Gespräch - und hat jedesmal abgesagt.

Jürgen Flimm hält eine Beratung des designierten Hamburger Bürgermeisters bei der Suche nach einem Kultursenator für dringend erforderlich. Die Vorgehensweise Ole von Beusts habe "die ganze Institution Kultur lächerlich gemacht", so der Schauspielchef der Salzburger Festspiele und ehemalige Intendant des Hamburger Thalia Theaters.

Die Produzentin Regina Ziegler hält fest an ihrem Konzept, dass sich Lachen und Spenden für einen guten Zweck nicht ausschließen. Deshalb präsentieren Ziegler-Film und das ZDF auch in diesem Jahr - zum dritten Mal in Folge - die ZDF-Comedy-Gala "Lachen tut gut" für Unicef.

Von Tanja Buntrock