Kommt er? Geht er?
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 07.12.2000
38 Minuten waren vorbei. Und schon zwei Sätze gespielt.
Es muss nicht immer Weihnachtsmarkt sein. Nachfolgend einige Tipps, wie man das Wochenende anders verbringen kann.
Für viele Berliner Arbeitnehmer wird sich durch die von den Koalitionsfraktionen beschlossene Entfernungspauschale steuerlich nichts ändern. Wer auch bislang mit dem Auto zur Arbeit fährt und einen Weg von bis zu zehn Kilometern hat, kann künftig ebenfalls 70 Pfennig pro Kilometer steuerlich geltend machen.
Ein 53 Jahre alter Polizist hat sich mit seiner Dienstwaffe erschossen. Der tödliche Vorfall, der bereits am 3.
Mittwochabend, Unter den Linden 44 - 60. Ein Dutzend als Weihnachtsmänner verkleidete Weihnachtsfrauen mit Zipfelmützen auf dem Kopf und Namenslisten in den Händen bewachen den Eingang zum neuen Etablissement im Haus des Deutschen Bundestages, in den oberen Stockwerken sitzen die SPD-Abgeordneten in ihren Büros.
So viele Geschenke bleiben unentdeckt. Wir haben sie trotzdem gefunden.
Dienstagnachmittag. Paris Bar.
Im Fall des als rechtsradikal beschuldigten Steglitzer Lehrers Karl-Heinz S. tauchen immer neue Anhaltspunkte dafür auf, dass er NS-Verbrechen verharmlost.
Das "größte Klassentreffen der Welt" findet am Wochenende in den Messehallen statt. Zwei Millionen Berliner Schulabgänger will der Veranstalter, Schenk-Events, "emotional berühren" und nach Jahrgängen getrennt auf die Suche nach dem ersten Kuss-Partner schicken.
Raubopfer festgenommenPankow. Zwei Haftbefehle lagen gegen das 22 Jahre alte Opfer eines Raubüberfalls vor.
In Templin leben ein Koch und ein Baum. Der Koch ist noch sehr jung, und der Baum ist schon sehr alt.
Die Axel Springer Verlag AG in Berlin übernimmt zum 1. Januar 2001 eine Mehrheitsbeteiligung am Wilhelm Heyne Verlag (München).
Es sind nur ein paar Regeln. Und die sind nicht mal schwer zu verstehen.
Nein, unter geradezu mörderischer Tanzwut leidet es nicht, das Berliner Ballettwesen. Immer seltener treten die Tänzer auf die Bühne, immer weniger Publikum locken sie mit ihren Darbietungen an.
Tom Feeney, Sprecher der republikanischen Mehrheit im Parlament von Florida, hat bislang eher skurrile Beiträge zur politischen Geschichte des Sonnenschein-Staates geleistet: Ein gescheiterter Antrag, Florida möge doch wegen der hohen Staatsschulden in Washington seinen Austritt aus dem Staatenbund und die Unabhängigkeit erklären. Dann ein Gesetz, mit dem Schulen der Yoga-Unterricht verboten wurde - man dürfe doch, so der 42-jährige erzkonservative Rechtsanwalt, Kinder nicht ohne Zustimmung der Eltern "hypnotisieren".
Nach einer Phase großer Zukäufe will sich die Deutsche Telekom AG jetzt darauf konzentrieren, diese in den Konzern zu integrieren. In den vergangenen 18 Monaten hat die Telekom knapp 100 Milliarden Euro in den Ausbau ihres Auslandsgeschäfts investiert.
Viele Aktien sind billig wie lange nicht mehr. Nach der jüngsten Erholung an den Börsen sehen nun viele Anleger die Trendwende gekommen oder zumindest nahe, glauben an eine Weihnachtsrallye: Ein Szenario, das einen Wertpapierkredit in den Augen mancher zum Bombengeschäft avancieren lässt.
Nur wenige Tage vor dem Ende der Bieterfrist zum Verkauf der Anteile von Eon und RWE an der ostdeutschen Stromwirtschaft tauchten am Donnerstag Gerüchte um mögliche Käufer aus Spanien auf. RWE und Eon planen nach Informationen der "Welt", den angeschlagenen Braunkohle-Verstromer Veag an die spanischen Marktführer Endesa und Iberdrola zu verkaufen.
Der Einbruch der Ergebnisse beim Strom hat die Eon AG, Düsseldorf, in den ersten drei Quartalen 2000 belastet. Das Betriebsergebnis im Konzern, der aus Veba und Viag hervorgegangen ist, sank im Vergleich zur Vorjahresperiode um neun Prozent auf 1,9 Milliarden Euro.
Seit nunmehr zwei Wochen geht in Deutschland der BSE-Wahn um. Kein Tag vergeht ohne neue Schlagzeilen und Diskussionen.
Was hat man sich nicht alles einfallen und über sich ergehen lassen, um sich vor Börsenverlusten zu schützen. Man investierte sogar in Unternehmen, deren Namen man noch nicht einmal aussprechen konnte, und war dann überrascht, als man sich nach weiteren Verlusten endlich mal erkundigte, was sich eigentlich hinter dem spannenden Namen verbirgt, den man da eingekauft hatte: Sie waren Aktionär einer blinkenden Litfaßsäule mit ein bisschen Inhalt.
Ein schweres Unwetter ist am Donnerstag über Portugal hinweggezogen. Stürme mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Stundenkilometern knickten Bäume um.
Der Volkswagen-Konzern wird für die zusätzliche Altersversorgung seiner über 100 000 Beschäftigten in den deutschen Werken nach Angaben des Betriebsrats im nächsten Jahr einen Pensionsfonds einrichten. Konzernbetriebsratschef Klaus Volkert stellte das Modell am Donnerstag in Wolfsburg vor, dem zufolge Volkswagen ab 2001 jährlich ein Prozent der Lohnsumme in einen Fonds einzahlt.
Für die Farmer Argentiniens und Brasiliens sind die BSE-Nachrichten aus Europa überwiegend gute Nachrichten. Denn sie sind es, die am flexibelsten auf jede Nachfrageänderung in Euroland reagieren können - und das auf beinahe allen Produktionsstufen der Lebensmittelkette.
Die Deutsche Bahn will rund 9000 Kilometer Nebenstrecken aus dem Unternehmen ausgliedern. Bahnmitarbeiter sollen künftig bundesweit 37 regionale Eisenbahnnetze in eigener Regie wie eine Privatbahn betreiben, kündigte Bahnchef Hartmut Mehdorn in Kassel an.
An den kommenden drei Sonnabenden öffnen laut Einzelhandelsverband "fast alle" Einkaufszentren und Kaufhäuser sowie viele kleinere Läden bis 18 Uhr. Schon vorigen Sonnabend "war die Hölle los", berichtete Verbands-Geschäftsführer Gernot Bazin.
Wegen Raubmordes an einem Rentner muss sich ein 29-Jähriger seit gestern vor dem Landgericht Berlin verantworten. Er soll vor acht Jahren einen 73-jährigen Charlottenburger in dessen Wohnung umgebracht und 200 Mark geraubt haben.
Die für 1985 nach Berlin vergebene Bundesgartenschau wirft eine in letzter Zeit fast vergessene Frage wieder auf: Soll die Osttangente der Berliner Stadtautobahn nach Süden über den vorläufig konzipierten Endpunkt an der Gradestraße in Britz hinaus verlängert werden oder nicht? Die Entscheidung dieser Frage liegt zur Zeit auf Eis.
Der Waffenhändler Karlheinz Schreiber wird für den 25. Januar 2001 vor den Untersuchungsausschuss des Bundestages zur CDU-Spendenaffäre geladen.
Und wieder wirft die endlose Welle der Comebacks einen Schatten auf die Welt. Kaum hat man sich an die Rückkehr der rockenden Rentner gewöhnt, darf man sich nun auch über Auferstehungen wundern, die aus der Techno-Ecke angeleiert wurden.
Entertainer Jürgen von der Lippe lässt kein gutes Haar am Ersten Deutschen Fernsehen. "Sich in der ARD unwohl zu fühlen, ist nicht schwer", sagte der 52-Jährige, der im Juni 2001 mit seiner zwölf Jahre alten Show "Geld oder Liebe" aufhören wird, in einem Interview mit der Zeitschrift "Hör Zu".
Der ehemalige Generalbevollmächtigte der CDU-Schatzmeisterei, Uwe Lüthje, hat schwere Vorwürfe gegen Altkanzler Helmut Kohl erhoben. Kohl lasse ihm gegenüber "nicht auch nur einen leisen Schimmer von jener Verantwortung erkennen", die ihm eigentlich "als vertragliche Fürsorgepflicht seinen Untergebenen gegenüber obliegt", heißt es in einer Antwort auf schriftliche Fragen des Spenden-Untersuchungsausschusses.
So wie der Teammanager redet, spielt die Mannschaft: direkt, furchtlos, selbstbewusst. Andreas Brehme hat den alten Geist auf den Betzenberg zurückgerufen.
Ausgerechnet in dieser Stadt musste Hertha BSC die Erfahrung machen, wie weit der Verein noch entfernt ist, von der feineren Gesellschaft des europäischen Fußballs - ganze 120 Sekunden. Bis in die 88.
Bleibt er nun oder bleibt er nicht? Immer noch ist über die Zukunft von René Jacobs an der Staatsoper nicht das letzte Wort gesprochen.
Der Heinrich Bauer Verlag exisitiert seit 125 Jahren. Aber erst 1999 ließ sich das Unternehmen dazu hinreißen, öffentlich Bilanz zu ziehen.
Oliver Bierhoff war der Verlierer beim Sieg des AC Mailand in La Coruña. Während Milan mit dem 1:0 beim Spanischen Meister seine Renaissance in der europäischen Königsklasse erlebte, saß der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft zum ersten Mal in einem Europacup-Spiel nur auf der Bank.
Rudi Völler kann nicht alles wissen. Deshalb wird ihm jeden Freitag erzählt, wer eigentlich in seiner Mannschaft spielen müsste.
Harte Fronten, eine Sitzung bis tief in die Nacht: Die Kontrahenten saßen sich am Donnerstag im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat ohne Aussicht auf eine schnelle Lösung bei der Entfernungspauschale gegenüber. Zwar hat Rot-Grün in dem Gremium aus Vertretern von Bundestag und Länderregierungen eine Mehrheit, nicht aber im Bundesrat: Dort brauchen der Kanzler und sein Finanzminister am 21.
Vor seiner politischen Einheit war Europa im Geiste der Kultur eins: in der klassischen Philosophie, in der Gemeinschaft des Römischen Rechts, im Christentum, in der Musik, Architektur sowie den anderen Künsten, in der Aufklärung schließlich in einer Gelehrtenrepublik, welche die Gebildeten von Edinburgh bis St. Petersburg, von Stockholm über Königsberg bis Krakau, von Weimar bis Neapel verbanden.
Trommelwirbel, Tusch und - the winner is: Dirk Skreber. Endlich ist es raus.
Vor dem philippinischen Senat in Manila hat am Donnerstag der Prozess um die Amtsenthebung von Präsident Joseph Estrada begonnen. Dem ehemaligen Schauspieler wird vorgeworfen, umgerechnet mehr als 20 Millionen Mark von Betreibern einer illegalen Lotterie sowie aus Tabaksteuern kassiert zu haben.
Die endgültige Stilllegung des Unglücks-Atomkraftwerks von Tschernobyl am nächsten Freitag ist weitgehend finanziell abgesichert. Die Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) stimmte am Donnerstag in London der Kreditvergabe für zwei allerdings umstrittene Ersatz-Reaktoren in anderen Regionen der Ukraine in Höhe von 215 Millionen Dollar (446 Millionen Mark) unter bestimmten Auflagen zu.
Das neudeutsche Wort für Konkurrenz lautet "Mitbewerber". Das Wort suggeriert eine gewisse Fairness.
Der Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge war nicht das Werk deutscher Rechtsextremisten, sondern die Tat zweier gebürtiger Araber. Die 19 und 20 Jahre alten in Düsseldorf lebenden Männer legten bei ihrer Vernehmung ein umfassendes Geständnis ab, wie Generalbundesanwalt Kay Nehm mitteilte.
Ein Betrug bei der Entsorgung von radioaktiven Abfällen ist in Schleswig-Holstein aufgedeckt worden. Bei der Überprüfung von 28 als "schwach radioaktiv" deklarierten Fässern aus der Zeit vor 1980 hätten Mitarbeiter der Landessammelstelle für Atom-Abfälle in Geesthacht zum Teil starke Strahlung festgestellt.
"Wie viele Kubaner gibt es hier?" Niemand antwortet.