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Von Tag zu Tag zum MauerbauDie propagandistische Auseinandersetzung um Flüchtlinge und Grenzgänger in den Berliner Zeitungen wird heftiger. Das SED-Zentralorgan "Neues Deutschland" (ND) und die Ost-"Berliner Zeitung" berichten weiter über den Prozess gegen "fünf Menschenhändler" vor dem Obersten Gericht der DDR, die angeblich DDR-Bürger zum Verlassen der Republik verleitet haben sollen.

Der Charité ist es gelungen, für ihren in Deutschland einmaligen Reformstudiengang Medizin Sponsoren zu finden. Die Deutsche Ärzte-Vereinigung will für den Reformstudiengang 125 000 Euro oder 250 000 Mark zur Verfügung stellen.

Von Uwe Schlicht

Wenn Helmut Dick in der Frühe zwischen sechs und sieben Uhr seine Salatköpfe gießt, schläft die Gropiusstadt noch. Dann kann der Künstler in Ruhe seine 10 000 Jungpflanzen hegen und pflegen, ohne dass er angepöbelt wird.

Von Tanja Buntrock

Eigentlich sollte im November das zehnjährige Bestehen des Heimatmuseums Hohenschönhausen gefeiert werden. Doch die Vorfreude auf das Jubiläum ist getrübt: Denn das Bezirksamt hat jetzt beschlossen, den derzeitigen Standort des Museums am Lindenweg 7 für immer aufzugeben.

Lauter Superlative: Mit dem größten einmotorigen Doppeldecker der Welt zum einst größten Militärflugplatz Europas mitten im am dünnsten besiedelten Landstrich Deutschlands. Dort, in der uckermärkischen Gemeinde Bebersee, veranstaltet der Pianist Markus Groh seit zwei Jahren ein kleines Klassik-Festival, das aber mit dem Bundesjugendorchester durchaus prominent besetzt ist.

München, die schönste Stadt Deutschlands? Frank Steffel hat sich mit dieser unerwarteten Äußerung eine blutige Lederhose geholt.

Von Lars von Törne

"Großbritannien hat keine permanenten Freunde oder Feinde, permanent sind nur die Interessen", so heißt ein berühmtes Credo der britischen Diplomatie. Dies könnte das Motto des ersten offiziellen Besuches eines englischen Staatsoberhauptes in Argentinien sein, 20 Jahre nachdem sich die beiden Nationen auf den Falkland-Inseln im Süden Argentiniens bitter bekämpften.

Berlin hatte es diesem Urbayern, anders als Herzog oder gar Achternbusch, Berlin hatte es ihm angetan. Seine Kurzfilme waren in Oberhausen gelaufen, und "Katzelmacher" war für Mannheim programmiert, aber "Liebe ist kälter als der Tod", seine Annäherung ans amerikanische Kino, sein "Außer Atem", sollte im Zoo-Palast Premiere haben.

Von Peter W. Jansen

Auf positives Echo ist in Deutschland die Entscheidung des US-Repräsentantenhauses gestoßen, das Klonen menschlicher Embryonen zu verbieten. Es sei gut, "dass die Wissenschaftsnation Nummer Eins nicht nur das reproduktive, sondern auch das therapeutische Klonen wie in Deutschland verbietet", sagte CDU-Vize Jürgen Rüttgers.

Die Ostsee schäumt, Wellen überschlagen sich, und der Wind pfeift so eisig durchs Mikrofon, dass man sich seinen Träger nur gekrümmt vorstellen kann. Der Beweis dafür aber bleibt aus.

Der Kurort Bad Wilsnack (Kreis Prignitz) verfügt seit gestern über ein modernes Gradierwerk zur Behandlung angegriffener Atemwege. Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) setzte die erste derartige Anlage des Landes vor einigen Hundert Besuchern des örtlichen Thermalbades in Betrieb.

Über das Areal des Hackeschen Markts ist jetzt ein vierbändiges Werk im Stadtwandel-Verlag herausgekommen. Die Bände widmen sich den Hackeschen Höfen, dem Neuen Hackeschen Markt, dem Gebäude Hackescher Markt 2-3 und dem Quartier an der Museumsinsel.

Mitten in der sommerlichen Reisewelle könnte das Teilstück des Berliner Rings zwischen Weißensee und dem Autobahnzubringer Prenzlau für Verkehrsrowdies aller Art zum polizeifreien Paradies werden. In einem Schreiben, das dem Tagesspiegel vorliegt, hat der Verkehrsdienst der Direktion 1 im Norden Berlins dem Landesschutzpolizeiamt am Tempelhofer Damm vor drei Tagen mitgeteilt, dass dieser Autobahnabschnitt "ab sofort" nicht mehr bestreift werden könne, "da das vorhandene Kraftfahrzeug zum wiederholten Maße mit technischem Defekt in die Werkstatt gebracht werden musste".

Ausdrücklich nur die Schokoladenseiten des Stadtteils hat die Kunstamtsleiterin Krista Tebbe in dem kleinen Büchlein "Kreuzberg" zusammengestellt, und das sind viele. Zwar ist das fünf Mark teure Heft so klein, dass es in jede Jacken- oder Handtasche passt, aber es enthält 400 Adressen, 400 Fotos und sieben Karten zu Kultur, Einkaufen und Ausgehen.

Filme mit anständigen Menschen haben meist soziale Themen. Selten sind die anständigen Menschen dabei Politiker oder Fabrikbesitzer, eher schon Kleinkriminelle oder Nutten.

Von Silvia Hallensleben

Während die internationale Kunstberichterstattung bereits Jahre vorher das Rampenlicht auf die Kasseler Documenta lenkt, existieren andere europäische Großereignisse oft im publizistischen Schatten. Man muss sich schon großspurig ein "Biennale" vor den Titel kleben, um internationale Aufmerksamkeit zu erwecken.

Auf der Bühne schien er immer: der Berserker. Ein hünenhaft massiger Mensch, obenauf ein fast kindlich weiches Gesicht unterm struppigen Graublond - doch aus Kopf und Corpus schwitzend und dröhnend, und seine Rollenreden waren tatsächlich Aufrufe, Erschütterungsversuche, waren also wahrhaft öffentliche Ansprachen, die das Theater noch einmal als Forum, Kultstätte und gesellschaftliche Arena beschworen.

Von Peter von Becker

Dass Rudolf Thome der deutsche Rohmer ist, weiß man nicht nur, weil Thome damit kokettiert, wie "Thomé" ausgesprochen zu werden. "Paradiso" ist der wunderbarste Beweis: Leise und melancholisch ist dieser Film, augenzwinkernd und ein bisschen lebenssüchtig.

Die Union hat die Regierung für ihre Politik gegenüber Vertriebenen und Aussiedlern scharf kritisiert. Die staatlichen Ausgaben für beide Gruppen seien seit 1998 systematisch zusammengestrichen worden, sagte der vertriebenenpolitische Sprecher der Union, Hartmut Koschyk (CSU).

Die verworrenen politischen Verhältnisse in Haiti bewirken seit geraumer Zeit einen kulturellen "brain drain". Auch Foula, die dieswöchige "Heimatklänge"-Band, stammt von der karibischen Inselhälfte und ist beizeiten vor repressiven Militärregimes in die USA ausgewichen, gelten doch ihre afrikanisch eingefärbten Vodou-Klänge noch heute als subversiv.

Das jahrelange Chaos in der Kfz-Zulassungsstelle an der Jüterboger Straße ist nach Ansicht von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) "weitgehend behoben". Die Wartezeiten betrügen nicht mehr bis zu sechs Stunden, sondern durchschnittlich nur noch etwa eineinhalb Stunden, sagte Körting gestern bei einem Rundgang durch die Amtsräume.

Von Cay Dobberke