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Das Beklagen von Veränderungen klingt immer ein wenig altmodisch. Zum Beispiel im Sport: Wettbewerbe werden mittlerweile als Events vermarktet, auf die Zuschauer im Stadion und am Fernsehschirm prasselt Werbung nieder.

Von Robert Ide

Wenn die Konjunktur stottert, wird die Regierung seltsam wortkarg, die Opposition aber um so munterer. Kurz vor Beginn der parlamentarischen Sommerpause versuchen jetzt beide Seiten, ihre Deutung der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Schwächephase unter das Volk zu bringen.

Von Robert Birnbaum

Der Punkt wurde am Montagabend unter "Sonstiges" abgehandelt. Da teilt der sächsische PDS-Chef seinem Landesvorstand beinahe beiläufig mit, dass er den Vorsitz an seine Stellvertreterin Cornelia Ernst (PDS) abgeben werde.

In Freizeitkleidung, ganz ohne Fußball-Logo, lief Bettina Wiegmann durch die Stadt. "Ich dachte, ich bin inkognito", erzählt die 29-jährige Mittelfeldspielerin der deutschen Fußballnationalmannschaft.

Thomas Haas spielte schlecht, bevor ihm schlecht wurde. Nach 2:20 Stunden Spielzeit in seiner Auftaktpartie in Wimbledon gegen Wayne Black aus Simbabwe gab der Tennisprofi aus Hamburg auf.

Vor zwei Wochen war Peter Porsch bundesweit ziemlich unbekannt. Das änderte sich blitzschnell - mit einem Satz.

Der Kanzlerbeauftragte für die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter, Otto Graf Lambsdorff, sieht derzeit keinen Anlass zur Sorge, dass für einen Teil der Opfer das Geld nicht reichen könnte. Vor kurzem hatte die International Organisation for Migration (IOM) davor gewarnt, dass vermutlich für den "Rest der Welt" nicht genügend Mittel zur Verfügung stehen werden.

Von Christian Böhme

Noch vergangene Woche hatte sich die Nato ein Schönwetterprogramm zusammen gestellt: Soldaten sollten nach einer Einigung zwischen Regierung und Albanerrebellen nach Mazedonien entsandt werden, dort Waffen einsammeln und dann schnell wieder nach Hause fahren. Es scheint inzwischen allen klar, dass die Realität in Mazedonien anders ist.

Sie nennen sich Gesundheitskasse, doch in der Realität sind sie längst das Gegenteil. In den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) dominieren die Alten und die chronisch Kranken, und das mit steigender Tendenz.

Von Rainer Woratschka

Der Besuch des syrischen Staatspräsidenten Bashar al Assad in Paris zeigt viele Facetten der französischen Nahostpolitik. Nicht zufällig hat Assad Frankreich für seinen ersten offiziellen Staatsbesuch im Ausland ausgewählt - dies zeugt von der engen historischen Bande, die 30 Jahre französisches Mandat über Syrien und Libanon nach dem Ersten Weltkrieg geschaffen haben.

Von Andrea Nüsse

Als Romano Prodi 1999 Kommissionspräsident wurde, erschien er allgemein als Idealbesetzung für den Brüsseler Posten. Mit ihm als Spitzenkandidaten war 1996 erstmals im Italien der Nachkriegszeit ein Bündnis unter Führung der Linksdemokraten, der früheren Kommunisten, an die Macht gekommen.

Im Nahen Osten gilt das als Erfolg: Seitdem die Waffen offiziell ruhen, wurden lediglich 14 Menschen umgebracht und Dutzende verwundet. Vor zwei Wochen trat die von CIA-Direktor George J.

Von Malte Lehming

Die gesetzlichen Krankenkassen erhöhen auf breiter Front ihre Beiträge. Als vorerst Letzte in der Reihe kündigte am Dienstag die AOK Baden-Württemberg an, ihren Beitrag zum 1.

"Polizeiaktionen gehen manchmal schrecklich schief", sagte der 33-jährige Shahid Malik am Dienstag. Bei den Krawallen im nordenglischen Burnley war er mit Schutzschilden der Polizei verletzt, verhaftet und ins Krankenhaus eingeliefert worden.

Von Matthias Thibaut

Seit knapp zwei Jahren ist Romano Prodi im Amt, und in dieser Zeit hat der EU-Kommissionspräsident schon so manchen Sturm erlebt. Als der Italiener der Brüsseler Kommissionsbehörde eine neue Organisationsstruktur verpasste, rief er die EU-Beamten auf den Plan.

Von Albrecht Meier

Der Bundeskanzler auf Vor-Wahlkampftour: Noch ein paar Wochen, dann wird Gerhard Schröder - wie im vorigen Sommer auch - auf Reisen durch den deutschen Osten gehen. Im Unterschied zum vergangenen Jahr kann er sich allerdings nicht auf Mut machende Gesten beschränken.

Wie hältst du es mit der Religion? Die bis heute gültige Antwort auf diese Gretchenfrage wurde, für den deutschen Staat, mit der Weimarer Reichsverfassung gefunden: Wir sind geschieden!

Von Jost Müller-Neuhof

Es war der erste Auftritt vor dem Bundesverfassungsgericht, den Unionschef Friedrich Merz am Dienstag hatte, aber er sparte nicht mit Superlativen. Das Verfahren gegen den brandenburgischen Ethik-Unterricht habe eine Bedeutung, "wie es bisher nur wenigen Verfahren zugekommen ist", meinte Merz.

Von Ursula Knapp

Die Japanerin Chiharu Shiota, vor kurzem im Haus der Kulturen der Welt in der Ausstellung "Translated Acts" vertreten, stellt in "Under the Skin" ihre neue Installation mit überdimensionalen Kleidern vor (Foto). Im Zentrum ihrer Arbeit stehen Objekte, die mit einem Gespinnst dünner Wollfäden kombiniert werden.

Die Gesundheitsministerin hat wenig Grund zum Lachen. Nach den heftigen Konflikten ihrer Vorgängerin Andrea Fischer mit Ärzten und Pharmaindustrie wollte Ulla Schmidt (SPD) endlich wieder Ruhe in die Gesundheitspolitik bekommen.

Journalismus ist ein schöner Beruf, doch Spaß bereitet er nicht immer: "Richtig eklig" findet es Hagen Boßdorf, Chefredakteur des Ostdeutschen Rundfunks Brandenbug (ORB), dass seine Mitarbeiter so häufig über rechtsextreme Gewalt in Brandenburg berichten müssen. Aber es gebe auch Erfolgserlebnisse, erklärte er beim Medienforum NRW, zum Beispiel, dass überraschend viele Zuschauer das deutsch-polnische Magazin "Kowalski trifft Schmidt" am Sonntag sehen wollten.

Von Thomas Gehringer

Die IG Metall ist nicht über die Hürde gekommen. Die Latte lag zu hoch für die alten Kämpen an der Spitze der Gewerkschaft, die einige Jahrzehnte ihres Funktionärslebens für die 35-Stunden-Woche gekämpft haben, und nun ihre Siege von damals für ein paar Tausend neue Arbeitsplätze bei VW opfern sollten.

Französisch, Englisch und Russisch zu dichten, ist eine Sache. Vertritt jedoch der jeweilige Dichter innerhalb seines Sprachraums ein kulturelles Randgebiet, sprenkelt er zusätzliche Farbtupfer auf die "Landkarten der Poesie".

Eine Extraportion Ausdauer beweist Maceo Parker in zweierlei Hinsicht: Zum einen ist er seit gut 30 Jahren DIE Institution des Funk-Saxophons, ohne geringste Ermüdungserscheinungen zu zeigen, zum anderen geraten seine Konzerte oft zu begeisternden Dreistunden-Marathons. Den Willen, sein Publikum an den Rand der Erschöpfung zu treiben, dürfte er vom "Hardest Working Man in Showbiz", James Brown, geerbt haben.

Das Londoner Obdachlosenmagazin "The Big Issue" machte in seiner letzten Ausgabe erstaunlicherweise mit Lara Croft auf. Genauer: mit Angelina Jolie, einem privaten Porträt jenes Stars, der die übermenschliche Heroine des Computer- und Videospiels verkörpert.

Zum ersten Mal ist eine mögliche neue Parkgebührenzone in Berlin nach gründlicher Prüfung für überflüssig erklärt worden. Laut einem Gutachten gibt es im Untersuchungsgebiet zwischen Hohenzollerndamm, Berliner Straße, Bundesallee und Brandenburgischer Straße schon jetzt eine hohe Fluktuation.

Von Cay Dobberke

"Es gibt keinen Notfallplan, falls Karlsruhe gegen LER entscheidet", sagt Brandenburgs SPD-Bildungsstaatssekretär Frank Szymanski. Schließlich gehe das Bildungsministerium fest davon aus, dass das Bundesverfassungsgericht - das gestern erstmals öffentlich über die Klage von Kirchen, CDU und Eltern verhandelte - nicht gegen das Schulfach Lebensgestaltung, Ethik, Religionskunde (LER) entscheiden wird.

Von Thorsten Metzner

Mit wissenschaftlicher Rückendeckung gehen die Grünen künftig in koalitionsinterne Auseinandersetzungen um die Bekämpfung von Kinderarmut. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bestätigte in einem Gutachten, dass die von den Grünen geforderte staatliche Kindergrundsicherung durch eine Reduzierung des steuerlichen Ehegattensplittings bei höheren Einkommen finanziert werden kann.

Von Hans Monath

Wenn Jugendliche einheitliche Kleidung in der Schule tragen, erledigen sich Markenzwang und Cliquenwirtschaft dann von selbst? Dieser Frage geht der Tagesspiegel in einem Versuch nach.

Von Annette Kögel

Stadtplanungsstadträtin Dorothee Dubrau (Grüne) sieht nur noch einen Weg, den Bau der umstrittenen Tiefgarage neben dem Mahnmal zum Gedenken an die Bücherverbrennung auf dem Bebelplatz zu stoppen: Im Stadtplanungsausschuss von Mitte regte sie am Montagabend an, mit dem Bauherren über eine Entschädigung zu verhandeln. Das Geld dafür soll durch eine Spendenaktion zusammenkommen.

Eine linksradikale Gruppe in Berlin bedroht eine Reihe von prominenten Personen, die die Zwangsarbeiterentschädigung mitausgehandelt haben. Der Beauftragte des Bundeskanzlers in den Verhandlungen, Otto Graf Lambsdorff (FDP), Daimler-Chrysler-Vorstand Manfred Gentz und der Sprecher der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft, Wolfgang Gibowski, haben in ihrer Post jeweils einen Drohbrief gefunden.

Von
  • Barbara Junge
  • Christian Böhme

Die Berliner FDP, seit 1995 in der außerparlamentarischen Opposition, wittert ihre Chance. Sie will, auf der Bugwelle des Spenden- und Bankenskandals, wieder ins Abgeordnetenhaus gespült werden.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach