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Unter soziologischen, ästhetischen und historischen Aspekten ist die PDS zweifellos die interessanteste deutsche Partei. Sie schafft das Unmögliche: gleichzeitig für Nostalgie und Rebellion zu stehen, für Fortschrittsrhetorik und Traditionspflege, für Rentner und Punks, für Regionalgefühl und internationalistische Weltanschauung .

Eines muss man dem Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber lassen: Die Linie, auf die er sich zwecks Eroberung der Macht hat festlegen lassen, hält er eisern durch. Nach wie vor richtet der CSU-Mann sein Hauptaugenmerk darauf, der Gegenseite keine Haken und Ösen zu bieten, an denen ihre Kampagne ansetzen könnte.

Von Christian Schröder Ein Roman könnte folgendermaßen beginnen: „Kein Bauschild verrät in der Pücklerstraße den n dessen, der ab Montag in dem weißen Palais mit dem Rundbogengiebel wohnen wird, aber die Zahl der Streifen des Bundesgrenzschutzes sagt genug über seine Prominenz." So stand es am 1.

Von Stefan Hermanns Yokohama. Es waren keine gute Nachrichten, die Harald Stenger in seiner Eigenschaft als Pressesprecher des Deutschen Fußball-Bundes verkünden musste: Nach dem Finale der Fußball-WM wird es leider keine Party geben.

Von Robert Birnbaum Das Bild von dem Blatt Papier, das nicht zwischen zwei Herren passt, ist leider von der politischen Konkurrenz schon arg in Misskredit gebracht worden. Also hat Edmund Stoiber ein neues gesucht.

Der Widerstand gegen die Umbaupläne der Bahn am S-Bahnhof Charlottenburg wächst. Die Bezirksverordneten von Charlottenburg-Wilmersdorf haben sich jetzt einmütig für eine kleine Lösung ausgesprochen, wie sie der Grünen-Abgeordnete Michael Cramer vorgeschlagen hat.

Gemeinsam schalten Eon und Ruhrgas den Wettbewerb auf dem Erdgasmarkt aus. Steigende Preise sind die Folge, sagen Gegner.

Die Fusion, werben Eon, Ruhrgas und ihre Gutachter, habe erhebliche gesamtwirtschaftliche und energiewirtschaftliche Vorteile. Die Argumente: Der europäische Energiemarkt ist entscheidend für die Beurteilung weil durch die Liberalisierung künftig Weltkonzerne wie BP oder Shell die Konkurrenten sind, nicht aber die kleineren deutschen Wettbewerber.

DAS SPIEL IST AUS! Irgendetwas muss schiefgelaufen sein, jedenfalls stehen heute im Finale nur elf Deutsche auf dem Platz, insgesamt könnten es dann immerhin vierzehn werden, die dank Einwechselung dabei helfen, dass ich Weltmeister werde.

BERLINER CHRONIK Der Beschluß der Europäischen Gemeinschaft, Gastarbeiter-Kindern teilweise Ausbildung in ihrer Muttersprache sowie heimatkundlichen Unterricht anzubieten, gilt in der Berliner Senatsschulverwaltung schon als erfüllt. Die bundesdeutschen Kulturminister hatten bereits vor Jahren festgestellt, daß dem „Erhalt der nationalen und kulturellen Identität der ausländischen Arbeitnehmer und ihrer Kinder eine besondere Bedeutung“ zukomme.

Ein Diakon aus Edewecht bei Oldenburg hat sich per Fax mit einem Gnadengesuch an Fifa-Präsident Joseph Blatter gewandt. Er bittet den „hochverehrten Herrn Präsidenten“ den wegen zweier Gelber Karten für das Finale gesperrten Michael Ballack spielen zu lassen.

Nach den Verwüstungen im Französischen Gymnasium vor zwei Wochen gibt es jetzt wieder gute Nachrichten aus der Derfflingerstraße in Tiergarten: Sechs Schülerinnen haben ihr Abitur dieses Jahr mit der Note 1,0 abgeschlossen. In einem Fall gab es die 1,0 für ein deutsches Abitur, die übrigen fünf Supernoten wurden für das Baccalaureat, also das französische Abitur, vergeben.

Von Bernd Matthies Heute Nachmittag ist alles vorüber. Ob Deutschland gewinnt oder verliert, ist fast schon egal, weil ja das Erreichen des Finales allein einen Erfolg darstellt, den nur komplett verbohrte Optimisten erwarten durften.

Was wird man für ein Mensch, wenn man in Israel geboren ist, in Österreich aufwächst, in Deutschland arbeitet und mit einer Südostwestfälin verheiratet ist? Ron Sommer, Vorstandschef der Deutschen Telekom, ist vermutlich der Einzige, der darauf eine Antwort geben kann.

Pünktlich um zehn Uhr kam der Transporter mit den mittelalterlichen Glasfenstern vor dem Südportal der Marienkirche an. Die 22 Kisten hatte man in elf Containern bruchsicher verstaut.

Den Fahrpreis können Taxifahrer und ihre Kunden künftig im Innenspiegel ablesen; und dann leuchtet die Adresse des nächsten Bestellers auf einem Display im Tacho auf. Diese Zukunft im Beförderungsgewerbe beginnt am Montag – wenn Mercedes mit dem Verkauf des neuen E-Klasse-Taxis beginnt.

Guido Westerwelle und Jürgen Möllemann, so verschieden sie auch im Charakter sein mögen, haben gemeinsam entdeckt, wie man eine kleine Partei groß machen kann. Immer im Gespräch bleiben, heißt ihre Devise, oder besser: in den Gesprächen.

Weltwelt wird ein Rekord an Fernseh-Zuschauern für das Spiel in Yokohama vorhergesagt. Der Marketing-Direktor des Fußball- Weltverbandes Fifa, Paul Ruschetti, rechnet für alle WM-Spiele mit 33 bis 35 Milliarden Zuschauern.

Von Dieter Fockenbrock Dieter Attig lässt sich nicht beeindrucken. „Die Ruhrgas greift uns mit ihrer geballten wirtschaftlichen Macht an“.

Von Sassan Niasseri Eminem, Amerikas Skandalrapper und Reizfigur unzähliger Homosexuellen- und Frauenverbände, gibt sich auf seinem neuen Album milde – er will vor seiner Tochter einen guten Eindruck machen. Keiner ist momentan so erfolgreich wie der Rapsänger Eminem.

Von Carsten Brönstrup Schlimmer kann es nicht mehr kommen. Dachten zumindest die Wall-Street-Börsianer vergangene Woche, als die Bilanz-Trickserein beim Telekommunikations-Giganten Worldcom ruchbar wurden.

Von Christoph Daum Wie stets nach einer WM werden auch diesmal wieder überall auf der Welt viele, viele Kinder ihre Begeisterung für Fußball entdecken. Sie eifern ihren Idolen nach und wollen spielen, spielen, spielen.

Peking. Bei dem schwersten Seegefecht seit drei Jahren zwischen nord- und südkoreanischen Kriegsschiffen sind am Samstag mindestens vier südkoreanische Soldaten getötet und 21 verletzt worden.

Von Hendrik Bebber Nein, nicht die Pizza und kein Hamburger hat „Fish and Chips“ als englisches Nationalgericht abgelöst, sondern „Chicken tikka masala". Und nun erfasst auch eine kulturelle Fresswelle mit anglo-indischer Mischkost Großbritannien.

Was rechtlich gescheitert ist, könnte jetzt politisch durchgeboxt werden: Nachdem das Bundeskartellamt die Fusion von Eon und Ruhrgas untersagt hat, ist das Bundeswirtschaftsministerium am Zuge. Kommen dessen Experten zu der Auffassung, dass überragende Gründe des Gemeinwohls für den Zusammenschluss sprechen, kann der Minister die Fusion mit Hilfe einer Ministererlaubnis doch noch auf den Weg bringen.

Von Andreas Conrad Man kann es nicht leugnen: Der menschliche Kopf ähnelt einem Ball. Die Frage, warum die Evolution dem Quadratschädel keine Chance gab, sich vielmehr die Rundform durchsetzte, hat bereits 1922 der Dadaist Francis Picabia beantwortet: „Damit das Denken die Richtung wechseln kann.

In Nordkorea, das eine Beteiligung an der Fußball-Weltmeisterschaft abgelehnt hat, wird kaum über das sportliche Großereignis jenseits der Grenze berichtet. Die Spiele Südkoreas wurden nur in kurzen Ausschnitten gezeigt, ohne Erwähnung des Spielorts.

„Offenbar findet uns die Basis besser als wir selbst gedacht haben“, sinnierte Stefan Liebich, Landesvorsitzender der PDS, am Sonnabend auf der Landeskonferenz seiner Partei. Denn von knapp 12 000 Mitgliedern waren nur 200 Delegierte in das Staatsratsgebäude gekommen.

Peter Laudenbach über Adorno und den Fußball auf der Beckett-Bühne Auch Theodor Wiesengrund Adorno hat die Fußballweltmeisterschaft beobachtet und unternimmt einem „Versuch, das Endspiel zu verstehen“. Wie immer verblüfft seine tiefsinnige Spielanalyse.

Die Türkei hat ihren starken Auftritt bei der Fußball-Weltmeisterschaft mit dem dritten Platz gekrönt. Im Spiel um den dritten Platz brachen die Türken am Samstag zudem noch einen Rekord – nach elf Sekunden Spielzeit schossen sie das schnellste Tor der WM-Geschichte.

Von Ralf Brockschmidt Wer die saarländische Landesvertretung „In den Ministergärten“ aufsucht, staunt ob der Größe des sechsgeschossigen Kubus der Saarbrücker Architekten Alt & Britz. So ein kleines Land und so ein großes Haus.

30 Jahre ist es her, dass Ulla Meinecke in Frankfurt am Main ihr Abitur gemacht hat. Doch an das Gefühl von damals kann sie sich noch „unglaublich gut“ erinnern: „Du kannst alles machen, was Du willst, nichts hält Dich!

Wenn Sie folgende Frage richtig beantworten, können Sie zwei Karten zum Empfang am 8. Juli anläßlich der Tour-de-France-Etappe im Saarland gewinnen: Wann ist das Saarland der Bundesrepublik beigetreten?

Von Natascha Meuser Wir schauen hinter Fassaden, lüften Geheimnisse und erzählen Geschichten. Heute: Lichtdompteur im Loft Das Charlottenburger Loft inspirierte die Künstlerin von Anfang an.

Sie gilt, sagt der Sozialphilosoph in seiner Festrede, als Vermittlerin zwischen den Fronten, als jene Friedensstifterin, die Animositäten und Aggression auf einer höheren Ebene aufzulösen vermag. Doch ist die Toleranz wirklich so erhaben?

Es ist wohl ein gutes Zeichen für einen Empfang, wenn man gleich zu Beginn mit einem Philosophen ins Gespräch kommt, einem Professor für Frieden. „The art of living", die Kunst des Lebens, sagt Vijay S.

Erholen wollte sich die damals 34-Jährige, vier Wochen lang. Spaß mit ihrer Kusine haben, die die Ferien ebenfalls in dem Fischerdorf an der türkischen Ägäis verbrachte.

In der „Teppichetage“ des Berliner Polizeipräsidiums herrscht der Frust. Mit seiner überraschenden Ankündigung, die polizeiliche Führungsstruktur einer radikalen Reform zu unterziehen, hat Polizeipräsident Dieter Glietsch für Verstimmung beim Führungspersonal gesorgt.