Nach zwei Wochen Affären-Trubel und zahllosen mahnenden Hinweisen aus den eigenen Reihen hat Rudolf Scharping zum ersten Mal ausdrücklich einen "Fehler" eingeräumt. Der Verteidigungsminister sagte: "Der Fehler war, dass ich mich unbefangen habe ablichten lassen.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 08.09.2001
Das Beschleunigungsprogramm für Busse und Straßenbahnen macht sich für die BVG bezahlt. Weil die Fahrzeuge durch Busspuren und bevorrechtigte Schaltungen bei Ampelanlagen schneller vorankommen, muss die BVG weniger Busse und Bahnen - und damit auch weniger Personal einsetzen.
Vor 25 Jahren berichteten wir:Ein kreisrunder Betonklotz von 30 Meter Durchmesser und 25 Meter Höhe am Sachsendamm / Ecke Naumannstraße in Schöneberg wird die längste Zeit die Straßenpassanten zum Staunen und Rätselraten veranlaßt haben. Das gewaltige Bauwerk - ein künftiges Regenwasserauffangbecken - kommt demnächst unter die Erde.
Zwei Fahrradkorsos bewegen sich heute durch die Stadt. Ab 10 Uhr ruft die SPD zum Radeln gegen Gewalt von Lichtenberg nach Mitte auf, ab 12 Uhr wird zwischen Ehlers-Platz und Rotem Rathaus der "Tag der Mahnung und Erinnerung" gewürdigt.
So mancher Wahlkämpfer in Niedersachsen wacht in diesen Tagen morgens mit einem flauen Gefühl im Magen auf - denn die Stimmungslage ist momentan so schwer einzuschätzen wie schon lange nicht mehr. Für die SPD spricht, dass eine Umfrage ihr vor wenigen Tagen klar die Rolle der stärksten Kraft zugewiesen hat.
Richard Holbrooke (60), ehemaliger US-Vizeaußenminister und Botschafter erst in Deutschland und dann bei den Vereinten Nationen, hatte als Architekt des Dayton-Abkommens maßgeblichen Anteil am Friedensschluss für Bosnien. Heute arbeitet er als Kuratoriumsvorsitzender für die American Academy in Berlin.
Herr Weimer, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien am meisten geärgert?Kleiner Ärger: Medienkanzler um Mitternacht.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat den Krankenkassen Nachlässigkeit bei der Kosteneindämmung vorgeworfen. Die Verwaltungskosten der Krankenkassen seien mit vier Prozent überdurchschnittlich gestiegen, sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Zum ersten Mal seit ihrer Festnahme am 3. August in Afghanistan sind acht ausländische Mitarbeiter der Hilfsorganisation Shelter Now vor einem Gericht in Kabul erschienen.
Den Stein ins Wasser geworfen hatte Joschka Fischer, noch bevor sich die 15 EU-Außenminister am idyllischen See von Genval in lockerer Runde trafen. Am Vorabend des informellen Wochenendtreffens vor den Toren Brüssels hatte er mit einem Interview für Gesprächsstoff gesorgt, aus dem die "International Herald Tribune" zitierte: Washington und die europäischen Verbündeten sollten, so schlug der deutsche Außenminister vor, eine neue und "robuste" Nato-Truppe schaffen, die im Auftrag der Vereinten Nationen (UN) in Mazedonien ein Wiederaufflackern der Feindseligkeiten verhindern könnte, wenn nach 30 Tagen das Nato-Mandat beendet ist.
Heute wird die ständige Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin eröffnet, und von Dienstag an steht es allen offen. Auch an anderen Orten gibt es Museen, die uns mit jüdischer Religion und jüdischer Kultur in Vergangenheit und Gegenwart vertraut machen.
Wer das Jüdische Museum besucht, macht den nächsten Auslands-Einsatz der Bundeswehr möglich. Wie bitte?
Schnief! Gerade freut man sich so richtig auf ein weiteres der tollen Contriva-Konzerte dieses Jahres (zumal sie mit "fourtunes" endlich eine Platte aufgenommen haben, die ihre Fähigkeiten angemessen widerspiegelt), da muss man erfahren, dass es das vorerst letzte in der jetzigen Besetzung sein wird.
Vielleicht ist es in Berlin nur noch eine Frage der Zeit, bis auf einem Grabstein steht: "Leider zahlte die Kasse die Medikamente nicht." Das mag zynisch klingen, entspricht aber der Wirklichkeit.
Am 3. September behaupteten wir in dem Beitrag "Ein idealtypischer IM", dass Rolf Schwanitz, der Ost-Beauftragte des Bundeskanzlers, eine Interview-Anfrage der Fernsehjournalistin Sabine Hingst wegen deren IM-Vergangenheit abgesagt habe.
In diesen verwirrenden Zeiten, in denen die Unterschiede zwischen Bademodenmodels und Ministern vor unser aller Augen zu verschwimmen beginnen, kommt sie uns gerade recht: Die Haushaltswoche des Bundestages. Das deutsche Parlament ist nämlich ein Ort, an dem es gesittet zugeht.
Jeder Mensch kann für fünfzehn Minuten ein Star sein. Oder so ähnlich.
Durch den Wegfall von Ermäßigungsstunden für Lehrer über 55 Jahre kann Brandenburg auf die Einstellung von 132 Vollzeit-Lehrern verzichten. Das teilte Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) am Samstag auf eine parlamentarische Anfrage mit.
Der Autoabsatz in Deutschland bleibt auch in diesem Jahr schwach. Nachdem im vergangenen Jahr 3,38 Millionen Pkw neu zugelassen worden waren, hatte die Branche für 2001 mit einem Anstieg auf rund 3,7 Millionen Autos gerechnet.
Als die Alliierten 1945 in Deutschland die Herrschaft des Terrors beendeten, fanden sie sich in einem Trümmerland mit kümmerlich kurzer Erfahrung von Demokratie. Zwischen 1918 und 1933 hatte es in Deutschland gerade einmal 15 Jahre lang ein echtes Parlament gegeben.
Frauen werden nach Ansicht des Deutschen Ärztinnenbundes von Medizinern nachlässiger behandelt als Männer. "Während Frauen oft als hysterisch abgeurteilt werden, nimmt man die Beschwerden der Männer ernster", sagte die Vorsitzende der Organisation, Astrid Bühren, am Freitag am Rande einer Tagung in Hannover.
Wer ist der Mann in der Rakete? Amerikaner, Franzosen und Deutsche rätseln, die Russen halten sich zurück.
Spätestens seit der Bundestagswahl 1998 weiß die Politik, was die Internet-Wahlbörse "Wahlstreet" ist. Denn, was keiner erwartet hat, bei diesem Volksentscheid ist es eingetroffen: Eine Internet-Plattform, auf der virtuelle Händler Aktien von Parteien handeln, führte zu besseren Vorhersagen über das Wahlverhalten der Bevölkerung als die Umfragen und Erhebungen der klassischen Meinungsforschungs-Institute.
Hinterlassenschaften des Mittelalters finden sich an vielen Bauwerken in Berlin und Brandenburg: als Kalkstein aus Rüdersdorf. Der wurde hier schon vor 500 Jahren gebrochen und in einem aufwendigen Verfahren gebrannt.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat eine Überprüfung der Abgabebedingungen für das Potenzmittel Viagra auf europäischer Ebene gefordert. Die Zahl von bisher 30 Todesfällen in Deutschland im Zusammenhang mit Viagra sei erschütternd, sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag.
Sind Sie Aktionär der Deutschen Telekom und haben die dritte Tranche zu 68,50 Euro gezeichnet, oder sind Sie im Juni 1999 zum Kurs von 80 Euro bei der Kinowelt eingestiegen in der Hoffung, bald nicht mehr arbeiten zu müssen - so wie jener Handwerksmeister, der 5000 Mark in EM.TV investierte und (auf dem Papier!
Nach einer Station in Hamburg ist die Wanderausstellung "Karawanserei, vom fröhlichen Leben unterwegs" bis zum 11. September in Berlin zu sehen.
Diese Personalie ist so brisant, dass sie auf höchster Ebene abgestimmt und entschieden wird - von Regierungschef Manfred Stolpe (SPD) und Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) höchstpersönlich: Es geht um die Zukunft von Uta Leichsenring.Jetzt wurde öffentlich, dass die Polizeipräsidentin von Eberswalde, wegen ihres Engagements gegen Rechtsextremismus hoch dekoriert, Extremismusbeauftragte des Landes werden solle.
Einen Tag nach der standesamtlichen Hochzeit haben Heiner Lauterbach (48) und seine Ehefrau Viktoria (29) am Samstag auch kirchlich geheiratet. Sie ließen sich in der evangelischen Erlöserkirche in München von Pfarrer Ernst Kunas trauen.
Das Unangenehme an Demonstrationen ist, dass man sie nicht daheim abhalten kann. Man muss sich Wind und Wetter aussetzen, auch mal eine Konfrontation mit der Polizei riskieren.
Punkt 10 Uhr 30 zieht Cornelia Schmellenmeier ihre Chipkarte durch das Lesegerät, dann blinkt eine grüne Lampe und sie kann die gläserne Drehtür passieren. Dahinter stehen ein Tisch, vollbeladen mit Zeitungen, und eine Holzkiste, gefüllt mit einem ausgesuchten Sortiment an Schokoladenriegeln.
Nach dem kaum kaschierten Koalitionseklat in der Zuwanderungsfrage ist jetzt erst einmal rot-grüne Schadensbegrenzung angesagt. Das Spiel vollzieht sich mit verteilten Rollen.
Für Wirtschaftspolitiker werden die Zeiten härter. Das Wachstum ist am Nullpunkt, die Arbeitslosigkeit wächst, die Börsen stürzen immer tiefer.
Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat seine Vorschläge zur Debatte um eine "nationale Identität" erweitert. Es sei "wünschenswert, dass die Schülerinnen und Schüler Respekt vor unserer Fahne haben", sagte Koch der "Bild am Sonntag".
Manchmal muss es an der Börse streng vertraulich zugehen. Während auf dem Parkett Käufer und Verkäufer um den besten Preis für ihre Aktien feilschen, fädeln Investmentbanker hinter den Kulissen die wirklich großen Deals ein.
Seit vier Jahren gibt es auch in Afrika Trinkwasser, eine befestigte Straße, ein Ortsschild und eine Holztafel. Auf der werden Touristen über die Geschichte von Afrika aufgeklärt: Am Rand von Stegelitz bei Angermünde nämlich hausten nach dem Krieg Flüchtlinge aus Pommern in windschiefen Erdhütten und hinter vorgehaltener Hand wurde ihnen nachgesagt: "Die wohnen ja wie Afrikaner.
Über die Kosten schweigen sich die Autofirmen aus. Aber es sind zweistellige Millionenbeträge, die sich die großen Hersteller wie Daimler-Chrysler, VW, BMW, Ford oder auch General Motors ihren Auftritt auf der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt kosten lassen dürften.
"Das muss der Star aushalten", findet Franz Josef Wagner. Am Donnerstag hatte er für seine "Bild"-Kolumne "Post von Wagner" an den "Star-Reporter" Paul Sahner von der "Bunten" geschrieben.
Die wohlhabenden Autoliebhaber werden in den kommenden Jahren umworben wie noch nie. Immer mehr Hersteller wollen in das Luxussegment, wo es die dicksten Margen und das größte Wachstum gibt.
Auch für Architekten ist Fußball die schönste Nebensache der Welt. So trafen sich am Sonnabend Berliner und internationale Architekten zum Fußballturnier auf zwei Plätzen des FSV Babelsberg am Griebnitzsee.
Das dauert, vom französischen Villeneuve sur lot nach Berlin. 17 Stunden Liegewagen-Luft kratzen an Lutz Dilles Stimme.
Hände und Köpfe schwirren durch die Luft, kennen nur ein Ziel, nur einen Ort, den sie einnehmen wollen. Auf eine blonde Frau im blauen schulterfreien Kleid konzentrieren sich die männlichen Handgreiflichkeiten, mit leerem Blick quittiert sie das Stöbern und Stoßen, das Tasten und Taumeln auf ihrem Körper.
Neuerdings müssen wir immer raus nach Neukölln, wenn Elzbietta zu Besuch in Berlin weilt. Neukölln, sagt Elzie, sei der einzige Grund, wieder nach Berlin zurückzukehren, obwohl es dort nicht so tolle Musiker wie in Hamburg gibt.
Plötzlich schweigt das Orchester. "Auferstehen, ja auferstehen!
Die Europäische Union ist zu einem längeren Engagement in Mazedonien auch nach dem Ende des derzeitigen Einsatzes bereit, um dem krisengeschüttelten Land wieder zur Stabilität zu verhelfen. Bundesaußenminister Joschka Fischer forderte vor einem informellen Treffen der EU-Außenminister in Genval bei Brüssel, Washington und die europäischen Verbündeten sollten eine neue, mit einem UN-Mandat versehene Nato-Truppe für Mazedonien schaffen.
Kultur: Ausstellung: Neue Wege ins Labyrinth der Gefühle: "Intime Expeditionen" von 23 Künstlerinnen
Zum zwölfjährigen Jubiläum des Goldrausch-Künstlerinnenprojekts stellt die Austellung "Intime Expeditionen" Arbeiten von Maria Eichhorn, Bettina Allamoda oder Tyyne Claudia Pollmann vor, die aktuelle Positionen zu Intimität, Schönheit und Neugierde beziehen. Catrin Otto kombiniert in ihrer Installation "Organisierung" Bügelbretter, Küchenstühle und Plastiktabletts.
Ausgerechnet der Ball ist bei Sat 1 neuerdings "Ursprung" und "Energiequelle". Das ist wirklich eine lustige Idee, doch der Sender meint es völlig ernst.
In "Highway 61", einem skurrilen Roadmovie von 1991, hat Tav Falco einen bemerkenswerten Auftritt als Anführer einer Rockergang. Der erste Eindruck ist lachtränentreibend: ein schmächtiges Männlein in Harte-Jungs-Lederklamotten mit geölten Haaren und messerscharfem Menjoubärtchen.