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Man stelle sich vor: James Joyce, Marcel Duchamp und Erik Satie hätten sich getroffen. Vorgestellt hat sich dies der Komponist John Cage, der die drei von ihm verehrten Künstler zu einem imaginären Stelldichein versammelt.

Von Sandra Luzina

Der konzessionslose Neuerer kannte sich in der alten Musik besser aus als die meisten seiner radikalen Weggefährten. Als er 1934 ein tonales Stück im alten Stil schrieb, meinten seine Gegner schon, er sei reumütig zur Tonalität zurückgekehrt.

Das so genannte Religionsprivileg schützt Extremistenorganisationen bisher vor einem Verbot, wenn sie sich selbst als Religionsgemeinschaft bezeichnen. Paragraf 2 Absatz 2 Ziffer 3 des "Gesetzes zur Regelung des öffentlichen Vereinsrechtes" bestimmt, dass "Religionsgemeinschaften und Vereinigungen, die sich die gemeinschaftliche Pflege einer Weltanschauung zur Aufgabe machen", keine Vereine im Sinne dieses Gesetzes sind.

Auf der Suche nach den Drahtziehern des Terroranschlags auf New York und Washington hat das amerikanische Justizministerium am Freitagabend einen ersten Haftbefehl ausgestellt. Wie der New Yorker Polizeichef Bernard Kerik mitteilte, gilt der Mann als "unentbehrlicher Zeuge".

Hunderte erschöpfter Feuerwehrleute und Bauarbeiter haben am Samstag in der Katastrophenzone im Süden Manhattans die Suche nach Überlebenden unter den Trümmern des World Trade Centers fortgesetzt. Zu ihrer Enttäuschung gruben sie aber nur einige Tote und fast 400 Leichenteile aus.

Israelische Kampfhubschrauber haben trotz der Sabbatruhe im Gazastreifen Einrichtungen der palästinensischen Polizei und des Geheimdienstes mit zahlreichen Raketen beschossen. Im Zentrum der Stadt feuerten sie allein sieben Raketen auf das Hauptquartier des palästinensischen Geheimdienstes im Zentrum Gazas.

Die Taliban drohen ihren Nachbarstaaten Rache für den Fall an, dass sie die USA in möglichen Vergeltungsschlägen unterstützen. Unter Berufung auf Quellen in Islamabad meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax, die Taliban hätten Staaten, die ihr Hoheitsgebiet für einen Luftkrieg oder eine Operation des Heeres zur Verfügung stellen, mit "massiven Angriffen" gedroht.

Von Elke Windisch

Was meinen Sie: Sollen die Berliner Parteien nach den Terrorattentaten in den Vereinigten Staaten den Wahlkampf bis zur Wahl im Oktober einstellen? Rufen Sie am heutigen Sonntag zwischen 8 und 24 Uhr an: Wenn Sie dafür sind, wählen Sie bitte die Nummer 0137-203 333-1, sind Sie dagegen die 0137-203 333-2.

Beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (IT) in Bonn will man sich nicht dazu äußern, ob nach den Attentaten auf die USA eine zusätzliche Bedrohung für die IT-Systeme entstanden ist und ob von daher weitere Aufwendungen für Sicherheitstechnik notwendig sind. An solchen Spekulationen möchte man sich nicht beteiligen, heißt es aus der Bundesbehörde.

Von Kurt Sagatz

Vielleicht hätten die Theater nach dem mörderischen Dienstag ihren regulären Spielbetrieb besser eingestellt - und inne gehalten. Denn es zeigt sich, dass man auch dann, wenn man glaubt, umsichtig - und also für den Augenblick "richtig" - zu handeln, einem Irrtum aufsitzt.

Gegen den Willen des sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf ist der frühere Finanzminister Georg Milbradt neuer Landesvorsitzender der CDU geworden. Der 56-Jährige erhielt am Samstag auf einem vorgezogenen Parteitag in Glauchau 131 von 227 Stimmen.

James Conlon, der Chefdirigent der Pariser Nationaloper, will seinen Vertrag nicht verlängern: Wenn sein Engagement in der französischen Hauptstadt Ende Juli 2004 ausläuft, werde er sich anderen Aufgaben zuwenden, erklärte der Musiker: "Nach neun Jahren intensiver Zusammenarbeit wird es sowohl für die Pariser Oper als auch für mich gut sein, wenn ich mich auf etwas Neues konzentriere." Seit Conlon im Mai 1995 zum musikalischen Leiter von Opéra Bastille und Palais Garnier berufen wurde, hat er dort 15 Neuinszenierungen betreut.

Die feierliche Festveranstaltung in Berlin wurde dieser Tage abgesagt, doch am 25. Oktober findet die Verleihungszeremonie in Tokio statt: Fünf Künstler, darunter der amerikanische Dramatiker Arthur Miller und der französische Architekt Jean Nouvel, werden mit dem Praemium Imperiale ausgezeichnet.

Ereignisse wie die von New York und Washington zwingen uns dazu, inne zu halten. Aber sie verleiten auch angesichts des Ausmaßes des Schreckens zur Überinterpretation.

Von Falk Jaeger

Edel geht die Welt zugrunde: Es ist kein preiswertes Vergnügen, wenn man den einstigen Glampop-Göttern von Roxy Music beim Comeback-Konzert zusehen will (ab 76 Mark). Nun haben Comebackversuche oft einen faden Beigeschmack: Bands oder Bandfragmente mit verwelktem Ruhm stellen sich auf die Bühne und schrammeln mehr oder weniger inspiriert ihre alten Hits herunter.

Mit sendungsbewusster Zitterstimme singt und spricht Olaf Schubert über "Echte Menschen". In diesem aktuellen Programm zeigt sich der Dresdener Rautenpullunderträger auf der Höhe seines satirischen Raffinements.

Die wohl häufigste Feststellung über die Anschläge in Amerika - abgesehen vielleicht davon, dass sie "wie im Kino" seien - lautet: Nichts sei mehr, wie es vorher war. Die Zeit habe sozusagen einen Riss bekommen.

Von Barbara Nolte

Für viele ist sie ein Abbild des Paradieses: Die Karibik lockt mit grünen Palmen, türkisfarbenem Wasser, entspannten Bewohnern und hochprozentigen Getränken. Auf Tobago, wo der Sandstrand aus der Barcardi-Werbung zu Hause ist, hat Heike Minschke mit ihrer Kamera den Höhepunkt des Insel-Jahres beobachtet.

Pakistan hat den Vereinigten Staaten die volle Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus zugesagt. Das sagte US-Außenminister Colin Powell gestern, und wenn es dabei bleibt, dann bedeutet es, dass die islamistische Regierung in Islamabad Osama bin Laden für den Terror in New York und Washington verantwortlich halten könnte.

Von
  • Torsten Hampel
  • Antje Sirleschtov

Tom Riedel, der Zeugwart von Hertha BSC, wird den Profis heute in der Kabine im Olympiastadion nicht nur wie sonst Trikots, Stutzen, Hosen und Fußballschuhe auf ihre Plätze legen, sondern auch schwarze Armbinden. Alle Bundesligaspieler sind an diesem Wochenende mit Trauerflor aufgelaufen, und so wird es auch heute (17.

Von Stefan Hermanns

Verspottet haben sie ihn, nannten ihn "verantwortungslos" oder "Kindergärtner". Als Peter Sauber mit Nick Heidfeld und Kimi Räikkönen die Fahrer seines Rennstalls für diese Saison präsentierte, sahen sich Kenner der Formel-1-Szene allenthalben zu bissigen Kommentaren genötigt.