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Die vergangene Woche war neben allem anderen auch eine Art Schnellkurs in Weltpolitik. Nie hat man in so kurzer Zeit so viel über Fundamentalismus und Terrorismus gehört, aber auch selten zuvor so viel über die islamische Welt im Ganzen gelernt, über die internen Kräfteverhältnisse und die Beziehungen der einzelnen Länder zueinander, selten auch hat man so viele Bilder aus arabischen Hauptstädten gesehen.

Von Dorothee Nolte

Der Lufthansa-Vorsitzende Jürgen Weber gab sich pathetisch. Er finde keine Worte für seine Gefühle, schrieb er an die "Freunde in Amerika".

Von Lorenz Maroldt

Die Entscheidung, die auch die letzte Hoffnung erstickt, rückt unweigerlich näher: Eine Woche nach den Anschlägen stehen die New Yorker vor der quälenden Frage, wann sie die Suche nach Überlebenden in den Trümmern des World Trade Center einstellen sollen. Im Licht der Scheinwerfer gruben sich Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Freiwillige auch am Dienstag vorsichtig durch den Trümmerberg, der von den 110 Stockwerke hohen Zwillingstürmen übrig geblieben ist.

Überraschend sind die Meldungen aus den Bankentürmen in Frankfurt am Main nicht. Angesichts der Börsenflaute, der schwachen Konjunktur, aber vor allem wegen der Kostenlawine war es nur eine Frage der Zeit, wann die Banken zu harten Schnitten ansetzen würden.

Von Rolf Obertreis

Zum Thema Newsticker: Aktuelle Meldungen aus Berlin und Brandenburg Das Alliierten-Museum kämpft um die Mittel für den Bau einer neuen Ausstellungshalle. Es geht um einen gläsernen Schutzraum für militärische Großobjekte wie den US-Hubschrauber "Spirit of Steinstücken".

Von Amory Burchard

Der Traum eines jeden China-Reisenden ist es, in einem kleinen Restaurant die Speisekarte lesen und ein Gericht bestellen zu können. Auf der Suche nach totaler Authentizität und mit großer Risikobereitschaft bestellt der nicht der chinesischen Sprache mächtige Tourist irgend etwas - selbst auf die Gefahr hin, es dann nicht essen zu können.

Wer Ende der achtziger Jahre in der DDR aufregendes Theater sehen wollte, der musste die real-sozialistische Republik von Nord nach Süd durchmessen und in die Provinz fahren: nach Anklam zu Frank Castorf und nach Rudolstadt zu Konstanze Lauterbach. Heute kann man beider Arbeit in Berlin sehen.

Die brandenburgische Wirtschaft hat im ersten Halbjahr 2001 bei den Ausfuhren ein Rekordergebnis erzielt. In den ersten sechs Monaten wurden Waren im Wert von 4,2 Milliarden Mark ins Ausland geliefert, teilte das Wirtschaftsministerium am Dienstag in Potsdam unter Hinweis auf Berechnungen des Landesbetriebs für Statistik mit.

Rekordquoten, Rekordauflagen, das immense Informationsbedürfnis der Bevölkerung nach den Terroranschlägen in den USA führt bei den Medien zu einem Nachfrageschub. Sender und Verlage reagieren weiterhin mit Sonderprogrammen, Extraausgaben und erweiterter Berichterstattung.

Von Joachim Huber

In interessantesten Momenten meint man, Hildegard Knef zu hören - mit brüchiger Stimme und einer gebrochenen Liebeserklärung: "Berlin, du alte Hure". Doch dann zerfließt die "màscará" - so der Titel von Annette Berrs Chansonprogramm - und formt neue temporäre Bilder.

Mit einer Symbiose aus westlicher Moderne und traditionellem chinesischen Tanz, wie man ihn aus der Peking Oper kennt, wartet die Guangdong Modern Dance Company beim China Fest auf: Das vor neun Jahren gegründete Ensemble aus der gleichnamigen südostchinesischen Provinz, das als erste professionell arbeitende moderne Tanzkompanie in China Pionierarbeit leistete, zeigt eine Auswahl aus seinem aktuellen Repertoire. Ins Haus stehen damit minimalistische Stücke, die auf Bühnenbilder weitgehend verzichten und den Akteuren tänzerische und akrobatische Höchstleistungen abfordern.

In einem dramatischen Appell hat Palästinenserpräsident Jassir Arafat gegenüber Israel erneut seinen Friedenswillen bekundet und den USA Unterstützung im weltweiten Kampf gegen den Terrorismus angeboten. In Anwesenheit von EU-Diplomaten sagte Arafat am Dienstag in Gaza, er habe den Verantwortlichen der palästinensischen Sicherheitskräfte befohlen, die mit Israel vereinbarte Waffenruhe streng einzuhalten.

Von Hans Monath

Den USA ist ein Coup gelungen. Während alle Welt darauf wartet, ob die Weltmacht Afghanistan angreifen wird, hat sie Palästinenser und Israelis zu der lange ersehnten Waffenruhe gebracht.

Von Andrea Nüsse

"Dieser Schritt ist dem Vorstand menschlich sehr schwer gefallen." Mit diesen Worten kommentierte HSV-Vorstandschef Werner Hackmann die erste Trainerentlassung der laufenden Bundesliga-Saison.

Aus Afghanistan strömen nach UN-Angaben weiterhin Flüchtlinge in Scharen aus Angst wegen eines möglichen US-Militärschlags. Rund 5000 Flüchtlinge hätten nahe der Provinzhauptstadt Quetta die Grenze zu Pakistan erreicht, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf mit.

Voraussichtlich an diesem Mittwoch fällt die Entscheidung, ob Afghanistan der Forderung der USA nachkommt und den mutmaßlichen Topterroristen Osama bin Laden ausliefert. Nach den Angaben eines "Ministers" der herrschenden Taliban könnte bin Laden Verantwortung tragen für die Anschläge in New York und Washington.

Das Bundesverwaltungsgericht in Berlin will die Entscheidung über Sittenwidrigkeit von Prostitution dem Europäischen Gerichtshof überlassen. Die obersten deutschen Verwaltungsrichter entschieden am Dienstag nicht selbst über den Fall einer niederländischen Prostituierten, die aus Deutschland ausgewiesen worden war.

Nach VW und Opel muss Daimler-Chrysler in diesem Herbst mit einem Bußgeld wegen Verstoßes gegen das Europäische Wettbewerbsrecht rechnen. Die Untersuchungen der Brüsseler Wettbewerbsbehörde ständen kurz vor dem Abschluss, sagte ein Sprecher von Wettbewerbskommissar Mario Monti.

Die Berliner Anwaltskammer prüft, ob Horst Mahler die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft entzogen werden kann. Mahler, einst RAF-Terrorist und nun Mitglied der NPD, hatte im Internet die Anschläge in den USA als "eminent wirksam und damit rechtens" begrüßt.

Von Frank Jansen

Zum Thema Newsticker: Aktuelle Meldungen aus Berlin und Brandenburg Für den Kauf der Flughafengesellschaft haben die Bewerber Hochtief/IVG nach eigenen Angaben ein "seriöses stimmiges" Konzept vorgelegt. Ihr Vorschlag war am Montag, wie berichtet, von der Projektplanungsgesellschaft Schönefeld PPS als nicht verhandlungsfähig bezeichnet worden.

Lärmgeplagte Anwohner werden es kaum glauben: Die neuen Straßenbahnen der BVG sind fast zu leise für einen sicheren Verkehr. Die BVG wollte sogar zusammen mit der Polizei Broschüren verteilen, in denen Autofahrer und Fußgänger vor den leisen Bahnen gewarnt werden.

Von Klaus Kurpjuweit

Mit Aktienrückkäufen können Unternehmen ihre eigenen Wertpapiere an der Börse zurückerwerben, um dadurch den Kurs zu stützen. Nach den Terroranschlägen in den USA nutzen viele US-amerikanische Unternehmen, darunter die US-Investmentbank Morgan Stanley und der Computerhersteller Hewlett-Packard, diese Maßnahme um die Kursverluste abzumildern.

Um 8.30 Uhr beginnt eine Demonstration "Terroranschläge rechtfertigen keinen Krieg gegen Staaten" vor dem Reichstag, der Veranstalter hat zehn Teilnehmer bei der Polizei angemeldet.

Von Jörn Hasselmann

Da die Stiftung Deutsche Klassenlotterie kein Geld für das Tempodrom spendiert hat, galt die für Dezember vorgesehene Eröffnung des Neubaus als gefährdet (wir berichteten). Doch Tempodrom-Chefin Irene Moessinger, der es gegenüber der Presse die Sprache verschlagen hatte, fand gestern zu ihrem Optimismus zurück: "Alles ist gut", versichert sie dem Tagesspiegel, um sich sofort zu berichtigen: "Es ist eine schwierige Situation, aber wir werden sie meistern.

Vor 25 Jahren berichteten wir:Nach Angaben des Statistischen Landesamtes zogen in den Monaten Januar bis März 12 770 Bürger nach Berlin. 5524 von ihnen waren Ausländer, zum größten Teil aus dem europäischen Ausland (3975; davon 1368 aus der Türkei).