zum Hauptinhalt

Die Stimmung in den Unternehmen Ostdeutschlands ist so schlecht wie seit 1996 nicht mehr. Eine durchgreifende Besserung ihrer Geschäftslage erwarten die Firmen in den neuen Bundesländern für die kommenden Monate nicht: Sie seien im Vergleich zur aktuellen Lage nur "geringfügig zuversichtlicher", ergab eine Umfrage unter 495 Unternehmen, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Donnerstag in Berlin vorstellte.

Der Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (HDI) hat im vergangenen Jahr Schäden in Rekordhöhe verzeichnet. "Das Jahr 2001 war für uns eine einzige Katastrophe", sagte Klaus-Peter Herfeld am Rande einer Industrieversicherungstagung am Donnerstag in Berlin.

Die Adidas-Salomon AG hat ihre Erwartungen für dieses Jahr heruntergeschraubt. Statt eines Gewinnplus von 15 Prozent erwarte der Sportartikler nun fünf bis zehn Prozent, sagte Konzernchef Herbert Hainer am Donnerstag in Herzogenaurach.

Mario Montis neue Pläne zur Regulierung des Mobilfunkmarktes haben bei den Netzbetreibern Katastrophenstimmung ausgelöst. Der EU-Wettbewerbskommissar will die Preise drücken, die Mobilfunkkonzerne für das Weiterleiten von Gesprächen vom Festnetz aufs Handy verlangen.

Man will diese Nachrichten einfach nicht mehr hören. Es fällt schwer, die Bilder Tag für Tag, Woche für Woche zu ertragen: die Blutflecken am Boden und verstreuten Trümmerteile nach Selbstmordattentaten auf Busse und Pizzerien, die Sirenen der Notrufwagen, die klaffenden Löcher in den Palästinenserhäusern und Autonomiegebäuden, die Israel zur Bestrafung der Täter und ihres Umfeldes beschießt und zerstört, die von Trauer zerfurchten, von Gewalt berauschten, von Hass verzerrten Gesichter.

Von Christoph von Marschall

Experten beurteilen die Pläne der Berliner Billigfluglinie Germania, der Lufthansa dauerhaft auf innerdeutschen Strecken Konkurrenz zu machen, skeptisch. Die Gesellschaft, die der Lufthansa im Augenblick einen aggressiven Preiskampf liefert, sei nicht optimal aufgestellt, um das Geschäft durchzuhalten, sagte Rigas Doganis, ehemaliger Chef der griechischen Olympic Airways und renommierter Luftfahrtexperte, dieser Zeitung.

Von Rainer W. During

Die Buchungslage bei Thomas Cook, dem zweitgrößten europäischen Reisekonzern, normalisiert sich allmählich. "Wir liegen für den Sommer wieder auf dem Niveau des Vorjahres", sagte Vorstandssprecher Stefan Pichler am Donnerstag in Mainz.

Voicestream, die amerikanische Tochtergesellschaft von T-Mobile International, wird im ersten Quartal 2002 im operativen Geschäft in die schwarzen Zahlen kommen. Das sagte Kai-Uwe Ricke, Mobilfunkchef der Telekom, am Donnerstag in Bonn.

Der Mensch ist, was er isst, der Politiker erst recht. Im Zuge der verschärften Verfeinerung der Esssitten haben sich unsere Volksvertreter deshalb in den letzten Jahrzehnten über die streng volkstümliche Kost erhoben; wer wollte schon am Ende als Würstchen dastehen?

Die direkte Demokratie hat bisweilen den Vorzug, die Regierenden vor den Konsequenzen ihrer Verbohrtheit zu bewahren. Irlands Bürgerinnen und Bürger haben sich geweigert, Frauen in Krisensituationen zu kriminalisieren und ihrer Verzweiflung auch noch die Entwürdigung hinzuzufügen.

"Es werden noch viele Engel vom Himmel fallen", fürchtet Wassili Papas. Der Fondsmanager aus dem Haus Union Investment glaubt sogar, dass der Neue Markt (siehe Lexikon ) in seinem sechsten Lebensjahr "30 bis 50, vielleicht sogar bis zu 100" Unternehmen verlieren werde.

Es ist das altbekannte Versteckspiel. Immer wenn es Geheimnisse um seine Zukunft gibt, hält sich Michael Jordan zurück.

Das Defizit der gesetzlichen Krankenkassen ist im vergangenen Jahr höher ausgefallen als erwartet. Die Kassen schlossen 2001 mit einem Minus von 2,8 Milliarden Euro ab, teilte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) am Donnerstag in Berlin mit.

Eigentlich wollte Svetislav Pesic vor der Saison für Rhein Energy Cologne gar keinen Tabellenplatz als Ziel angeben. Andere Bereiche seien ihm am Anfang wichtiger, hatte der Basketballtrainer auf seiner ersten Pressekonferenz im Sommer vergangenen Jahres gesagt.

Vor zwei Monaten in Marbella stand Christian Timm am Rande des Trainingsplatzes von Hertha BSC und schaute dem Berliner Fußball-Bundesligisten bei der Vorbereitung auf die Rückrunde zu. Die Herthaner lachten und scherzten und hatten Spaß an ihrer Tagesarbeit.

Von Stefan Hermanns

Es hätte nicht der Szenen einer Potsdamer Ehe bedurft, um die CDU-Führung hellhörig zu machen. Der jüngste Schlagabtausch zwischen Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) und Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) im Streit um die Zuwanderung hat die Befürchtungen nur verstärkt: In der Union schwindet die Hoffnung, das Zuwanderungsgesetz der Bundesregierung im Bundesrat letztlich verhindern zu können.

Von Robert Birnbaum

Die Besten kommen wieder, das kennt man ja aus der Vergangenheit: Jennifer Capriati spielt zum Beispiel, die Weltranglisten-Zweite. Die Tennis-Olympiasiegerin und Vorjahres-Finalistin ist die prominenteste Teilnehmerin am traditionellen Damen-Tennisturnier in Berlin (6.

Eigentlich verstehen sich die Herren ganz gut. Beide wissen, wie man den Fußball verkauft, ohne seine Tradition zu verraten.

Von Markus Hesselmann

Das Neue am Neuen Markt sind die Ideen: An ihm sind Unternehmen notiert, die Pläne für innovative Produkte entwickelt haben. Diese vornehmlich kleinen und mittelgroßen Firmen, die meist aus Branchen mit großem Wachstumspotenzials kommen, benötigen für die Umsetzung ihrer Ideen dringend Kapital.

Die Gewerkschaften bemühen sich um Einfluss auf die Reform der Bundesanstalt für Arbeit und setzen dazu eine Arbeitsgruppe ein. Wie DGB-Chef Dieter Schulte am Donnerstag mitteilen ließ, haben die Vorsitzenden der Gewerkschaften "im Gespräch mit dem Bundeskanzler den Eindruck gewonnen, dass die Reform der Bundesanstalt für Arbeit von der Bundesregierung mit höchster Priorität behandelt wird".

Der Touristik-Konzern Preussag wird die Hamburger Hapag-Lloyd AG in absehbarer Zeit nicht verkaufen. "Bei einer rein pragmatischen Betrachtungsweise ist ein Verkauf zur Zeit nicht sinnvoll", sagte Preussag-Chef Michael Frenzel am Mittwochabend in Hamburg.

Dank eines Kraftaktes und der Mithilfe von Mentaltrainer Lothar Linz haben Deutschlands Hockeyspieler ihr Halbfinal-Trauma besiegt und greifen bei der 10. Feld-Weltmeisterschaft nach dem ersten WM-Titel.

Plötzlich sind sie eine umworbene Wählergruppe: Pünktlich zum Vorwahlkampf machen die Parteien in Deutschland die Familien zum Thema und überbieten sich mit Überlegungen, wie auch hierzulande das Kinderkriegen mit der Berufstätigkeit besser in Einklang zu bringen ist. Schließlich steht Deutschland in Europa keineswegs beispielhaft da, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht.

Freitags und sonnabends, wenn es Mitternacht vom Glockenturm am Ludwigkirchplatz schlägt, schleicht ein Chamäleon mit zehn Stimmbändern durch die Wilmersdorfer Schaperstraße (bis 30. März).

Von Frederik Hanssen

Kinderbetreuung flächendeckend und kostenlos bis zum Jahr 2020 - diese Forderung will eine Gruppe von GrünenAbgeordneten ins neue Grundsatzgrogramm der Partei bringen. Katrin Göring-Eckardt, Ekin Deligöz und Matthias Berninger stellten am Donnerstag einen Änderungsantrag für den Bundesparteitag am übernächsten Wochenende in Berlin vor.

"Bitte keinen Pfeffer oder Essig!" Diese Zutaten würden der Stimme von Monajat Yulchieva schaden, erläutert ihr musikalischer Mentor Shawqat Mirzaev, der sie bei Konzerten auf der Langhalslaute Rubab begleitet.

Von Werner Schmidt Schon wieder wurde eine Kordel am Anorak für ein Kind zur tödlichen Falle: Gestern Vormittag starb der drei Jahre alte Fabian in der Kindertagesstätte des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) am Wasgensteig in Zehlendorf. Die Kordel des Kleidungsstücks hatte sich in der Rutsche verfangen und den Jungen stranguliert.

Der Sonderweg des Limburger Bischofs Franz Kamphaus bei der Schwangeren-Konfliktberatung ist offenbar beendet: Sein Bistum muss nach einer Weisung von Papst Johannes Paul II. aus dem staatlichen Beratungssystem aussteigen, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die "Frankfurter Rundschau" übereinstimmend berichten.

Kurz nachdem Norbert Rüther zu reden begonnen hatte, dämmerte Jochen Ott, dass die kommenden Tage und Wochen für ihn äußerst schwer werden würden. Rüther, bis vor wenigen Tagen Fraktionschef der SPD im Kölner Stadtrat, Multifunktionär in Partei und verschiedenen Aufsichtsräten, hatte ihm offenbart, dass es da Schwierigkeiten mit Parteispenden in der SPD gebe und ihm nur noch der totale Rückzug bleibe.

Von Jürgen Zurheide

Marianne Birthler sitzt heute in ihrem Büro in Berlin-Mitte und trinkt Tee. Mit ein paar Akten will sich die Bundesbeauftragte für Stasi-Unterlagen am Freitag einen "normalen Arbeitstag machen", wie sie sagt.

Von Robert Ide

Die nationalen Kultureinrichtungen in den neuen Bundesländern schlagen Alarm: Der andauernde Sanierungsrückstau habe zu ruinösen Zuständen der Häuser geführt, beklagten deren Leiter am Donnerstag in Berlin. Deshalb haben sie sich Anfang März in Halle zur "Konferenz nationaler Kultureinrichtungen" zusammengeschlossen.

Kanada war verliebt und feierte sie: In jedem Café, in jedem Supermarkt und fast jeder Radiostation legte täglich jemand Alanis Morissettes Album "Jagged little Pill" auf. Leute, die etwas an der zornigen, jungen Lady und ihrem rockigen Alternative-Pop auszusetzten hatten, waren damals in der Minderheit.

Von Nadine Lange

Mit einer bemerkenswerten Fassung haben, bei aller spürbaren Erschütterung, die Öffentlichkeit und die Politik unseres Landes die Nachricht vom Tod der beiden deutschen Soldaten in Kabul aufgenommen. Dass wenige Stunden später zwei weitere Bundeswehrangehörige bei einem Manöver in der Ostsee ums Leben kamen, hat zudem für alle ins Bewusstsein zurückgerufen, dass es ungefährliche militärische Einsätze, wo immer sie stattfinden, nicht gibt.

Von Gerd Appenzeller

Wenn man die Krokodilstränen, die über die Lage der Familie vergossen werden, sammeln und auf Flaschen ziehen könnte, dann bräuchte in Deutschland nie wieder ein Kind Durst zu haben. Tatsächlich hat es einen anderen Effekt, wenn die Parteien die Familie ins Zentrum des Wahlkampfes rücken.

Von Giovanni di Lorenzo