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Schöner hätte Erich Honecker auch nicht feiern können. Mit Sekt und Häppchen wandelte die politische Prominenz Ostdeutschlands am Mittwochabend durch das DDR-Staatsratsgebäude in Berlin, um ein Gesetz zu feiern, mit dem der SED-Staat endgültig ad acta gelegt wurde: das Stasi-Unterlagen-Gesetz.

Von Robert Ide

Der von der Bundesregierung eingesetzte Nationale Ethikrat hat sich für einen auf drei Jahre befristeten Import embryonaler Stammzellen ausgesprochen. 14 der 25 Ratsmitglieder stimmten für diese Option.

Einen Tag vor dem ersten Durchgang des rot-grünen Sicherheitspakets II zur Terrorbekämpfung im Bundesrat hat sich am Donnerstag keine klare Linie in der Länderkammer abgezeichnet. Ein angebliches Kompromisspapier, ausgearbeitet von Bayern, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, wurde in Länderkreisen als "Ente" bezeichnet.

Von Albert Funk

Eines ist sicher: die Ökosteuer. Sie bleibt, denn sie sichert die gesetzliche Rente mittlerweile mit beträchtlichen Summen.

Von Thomas Gack

Als Michael Rolince, Chefermittler bei der US-amerikanischen Bundespolizei FBI, vor zwei Wochen beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden den Ermittlungsstand referierte, stand es ganz klein unten auf seiner Vorlage: 20 Mitglieder und Unterstützer vermuten die Amerikaner in der Hamburger Terroristengruppe um den Todespiloten vom 11. September, Mohamed Atta.

Von Christian Tretbar

Porsche baut an seinem Stammsitz Stuttgart-Zuffenhausen ein neues Motorenwerk. Dafür werden rund 100 Millionen Mark (51,1 Millionen Euro) investiert, teilte der Sportwagenbauer am Donnerstag mit.

Bajramovic zum SC FreiburgDer Wechsel von Mittelfeldspieler Zlatan Bajramovic vom Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli zum Ligakonkurrenten SC Freiburg ist perfekt.

Mit einer Ministererlaubnis ( siehe Artikel ) kann der Bundeswirtschaftsminister einen Zusammenschluss zweier oder mehrerer Unternehmen genehmigen, auch wenn dieser vorher vom Bundeskartellamt verboten wurde. Er darf dies aber nur in Ausnahmefällen tun, wenn die Fusion gesamtwirtschaftliche Vorteile mit sich bringt und im überragenden Interesse der Allgemeinheit ist.

Kartellamtspräsident Ulf Böge hat seine Bedenken gegen die Übernahme von Teilen der deutschen Kabelfernsehnetze sowie eines Anteils am Bezahlfernsehen Premiere durch den US-Konzern Liberty Media bekräftigt. Böge ließ am Donnerstag in Bonn aber erkennen, dass der Einstieg der Amerikaner auch positive Aspekte habe.

Nun soll es sie doch geben, die multinationale Friedenstruppe für Afghanistan. "Wenn ein politischer Übergangsprozess etabliert ist, und die Lage es erfordert, sind wir nicht gegen die Stationierung einer solchen Truppe", sagte der Nordallianz-Vertreter bei der Bonner Afghanistan-Konferenz, Junis Kanuni, am Donnerstag.

Von Ulrike Scheffer

Ausnahmsweise läuteten die Alarmglocken in der Essener Konzernzentrale der Ruhrkohle dieses Mal nicht. Finanzminister Hans Eichel musste zu Wochenbeginn zwar bei Wettbewerbskommissar Mario Monti in Sachen Ökosteuer vorsprechen, aber das ließ die Kumpel kalt.

Von Jürgen Zurheide

Der 19. März war für viele Südafrikaner ein Freudentag: Sie tanzen auf den Straßen und feierten den vermeintlichen Sieg über die mächtige Pharmaindustrie.

Das Gezerre um die Besetzung der Geschäftsführerposition der Adlershofer Wista-Management GmbH verärgert zunehmend den Aufsichtsrat. "Herr Gentz ist sehr beunruhigt", hieß es am Donnerstag im Büro des Daimler-Chrysler-Finanzvorstands und Wista-Aufsichtsrats Manfred Gentz.

Bayer Leverkusen hat im Durcheinander um die Nebelspiele von Turin den Überblick verloren. In seinem schon zweimal abgesagten Zwischenrunden-Auftaktspiel in der Champions League unterlag der souveräne Bundesliga-Spitzenreiter am Donnerstag bei Juventus Turin mit 0:4 (0:3) und ist in der Gruppe D schon vor dem zweiten Spiel am Dienstag gegen Deportivo La Coruña im Zugzwang.

Seine zupackende Art, dieses Dazwischenfahren in brenzligen Situationen, ohne sich und den Gegenspieler zu schonen, das wirkt nach außen hin schon ziemlich Respekt einflößend. Doch bei allem verbissenen Einsatz: Den Torhüter Oliver Kahn scheint auch eine Aura der Unverwundbarkeit zu umgeben.

Das muss ein kontroverser Tag gewesen sein im Nationalen Ethikrat. Jedenfalls konnte man den meisten der 25 Mitglieder bei der Pressekonferenz am Donnerstagabend die Anspannung und einen Hauch von Aggressivität gut anmerken.

Setzt der Rechtsstaat am Sonnabend sein Ansehen aufs Spiel? Das ist zu befürchten, wenn dieses Szenario eintritt: 4000 NPD-Anhänger marschieren in Berlin durch das historische Scheunenviertel, in dem vor Beginn des Nazi-Terrors Zehntausende Juden gelebt haben.

Von Frank Jansen

Geht es nach dem Wunsch der Anschutz Entertainment Group, dann ist beim EHC Eisbären aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ab 2004 nicht mehr nur die Mannschaft, sondern auch die Halle der Star. Gestern stellte der nordamerikanische Eigner der Eisbären in seinen neuen Berliner Büros in der Friedrichstraße sein ehrgeiziges Projekt einer Multifunktionsarena am Ostbahnhof vor.

Von Claus Vetter

Man würde sie dieser Tage gerne in den Arm nehmen, die Union, sie beruhigen, ihr erklären, dass es doch gar nicht so schlimm ist mit dem Zuwanderungsgesetz, das SPD, Grüne und der Minister Schily entworfen haben. Dann müssten sich die Politiker aus der CDU und vor allem aus CSU weniger aufregen.

Schon jetzt kann sich die internationale Gemeinschaft das Bundesverdienstkreuz an die Brust heften: Erstmals in der jüngeren Geschichte Afghanistans setzten sich Vertreter aller relevanten ethnischen und religiösen Gruppen an den Konferenztisch, um nach einer friedlichen Lösung ihrer in Jahrhunderten angehäuften Probleme zu suchen. Komponisten würden den Protagonisten für den afghanischen Marsch in eine stabile Zukunft dennoch nur ein Allegro, ma non troppo in die Partitur schreiben.

Von Elke Windisch

Alkohol spielt eine herausgehobene Rolle im deutschen Fernsehen. Zum Beispiel in Spielfilmen, Daily Soaps und Zeichentrickserien: Vom "Tatort" über "Verbotene Liebe" bis zu den "Simpsons" - bei mehr als zwei Drittel aller fiktionalen Sendungen ist Alkohol mit im Spiel.

Wer von den Schlägen des Schicksals so fasziniert ist, dass er ihnen bisher 14 biographische Bücher abgewonnen hat, der kann auf Dauer nicht von Härten verschont bleiben. "Ich habe extra einen Raum aufgeräumt, und nun sieht sich der Besuch alle anderen an", ruft Manfred Flügge mit komischer Emphase, während er durch seine Wohnung eilt und die Fotografin Zimmertüren öffnet.

Beim Verfahren um die Vermietung des Berliner Theaters des Westens an einen privaten Betreiber ist am Mittwoch die Bewerbungsfrist ausgelaufen. Mehrere Interessenten haben sich bei der Berliner Senatsfinanzverwaltung darum beworben, das Musicaltheater an der Kantstraße zu übernehmen, bestätigte eine Sprecherin.

Martin Walser hat die gegen ihn protestierenden Vertreter der "jungen Linken" zur Diskussion aufgefordert. Bei einer Lesereise durch Deutschland haben jugendliche Protestler dem Schriftsteller Antisemitismus vorgeworfen und wiederholt seine Veranstaltungen gestört.

Das erste Haus aus dem Ensemble der Berliner Museumsinsel ist nach umfänglicher Sanierung und gewichtigem Umbau fertig gestellt. Die Alte Nationalgalerie aus dem Verbund der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, wie sie zur Unterscheidung vom West-Berliner Neubau an der Potsdamer Brücke genannt wird, birgt erstmals seit der kriegsbedingten Schließung 1939 wieder den ungeteilten Überblick über die Kunst des 19.

Von Bernhard Schulz

Unter dem Motto "Baukultur in Deutschland" lädt Bundesbauminister Kurt Bodewig zu einem Kongress nach Köln: Auf der am 3. Dezember beginnenden Veranstaltung wird die vor einem Jahr ins Leben gerufene "Initiative Baukultur" zur Situation der Architektur in Deutschland berichten und erste Empfehlungen geben.

Von Frank Peter Jäger

Der Nationale Ethikrat ist ein vom Bundeskanzler berufenes Gremium. Dessen Voten aber pauschal als Willensbekundungen im Sinne Schröders zu werten, wäre angesichts der Persönlichkeiten überheblich.

Von Gerd Appenzeller

Auf Anschlag folgt Anschlag, auf Vergeltung Vergeltung, auf Friedensinitiative Friedensinitiative. Für die meisten Beobachter ist der Nahost-Konflikt so deprimierend wie langweilig geworden.

Von Malte Lehming

Der Aufwand, mit dem das Ensemble Modern den großen Saal des Konzerthauses in einen Klangraum zu verwandeln suchte, war nicht unerheblich. Das Ergebnis eher unbefriedigend.

Die Universitätsklinika in Berlin gehören zu den leistungsstärksten in Deutschland. Entsprechende Ranglisten der Deutschen Forschungsgemeinschaft haben das erwiesen.

Die überfällige Neuordnung der Bundesbankstruktur gestaltet sich weiterhin schwierig. Der von den Grünen in dieser Woche in die Diskussion gebrachte Kompromissvorschlag, einen neuen Bundesbankvorstand von sechs auf zwölf Mitglieder zu erweitern, wird von Fachleuten einhellig abgelehnt.

Der Star des Ensembles ragt schon jetzt über drei Meter aus dem Boden und wird auf fünf Meter wachsen, wenn er im nächsten Jahr ganz freigelegt ist. Nach Abschluss der diesjährigen Grabung recken sich nun insgesamt 25 tonnenschwere Kalksteinpfeiler in den anatolischen Himmel.

Von Michael Zick

"Im Wirtschaftsleben ist nichts ist erotischer als Geld", sagte der Verleger Hubert Burda vor drei Wochen anlässlich eines Verbandstreffen in Berlin. Gleichzeitig beklagte er die handgestrickte und emotionslose Art und Weise, mit der aus Brüssel den Bundesbürgern Lust auf den Euro gemacht werden soll.

Sie war "der lebendige Beweis gegen das Vorurteil, das schöpferische Handwerk des Komponierens sei Männersache". Noch 1979 musste Grete von Zieritz sich dieses zweifelhafte Kompliment anhören.

Von Isabel Herzfeld

Auch das Auge hört mit: Gemessenen Schrittes kommen die Sängerinnen und Sänger der Berliner Singakademie auf die Bühne. In schwarzen Kutten mit weiten Ärmeln nehmen sie - über hundert Personen - zeitgleich Platz.

Wegen der Attacke auf einen Kenianer hat das Cottbuser Landgericht einen Südbrandenburger zu einer Freiheitsstrafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt. Der Mann habe dem Asylbewerber 1999 in Hohenleipisch (Kreis Elbe-Elster) absichtlich ins Gesicht geschlagen, begründeten die Richter am Donnerstag ihre Entscheidung.

Der Dialog der Kulturen kostet Geld. Das Auswärtige Amt hat den Etat für seine Kulturarbeit deshalb kurzfristig aufgestockt und stellt beispielsweise für sein Sonderprogramm "Dialog mit der islamisch geprägten Welt" kurzfristig mindestens 10 Millionen Mark zur Verfügung.

Von Christiane Peitz

Der Verein Glashütte ist am Donnerstag mit dem diesjährigen brandenburgischen Denkmalpflegepreis ausgezeichnet worden. Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) lobte den Verein für die Erhaltung des denkmalgeschützten Ortes Glashütte und seiner 1980 stillgelegten Glashütte.

Wolfgang Kubicki (49) gehört dem FDP-Vorstand an und ist Fraktionschef in Schleswig-Holstein. Er will, dass die Liberalen im Bund mitregieren - jedoch werde Parteichef Westerwelle noch als "Vertreter der Spaßgesellschaft" wahrgenommen.