zum Hauptinhalt

Die Augen der arabischen Welt sind auf die USA gerichtet: Jetzt, wo die Militärkampagne in Afghanistan vom Erfolg gekrönt zu sein scheint, soll die US-Regierung stärker in den Nahostkonflikt eingreifen. Die arabischen Führer hoffen, dass US-Außenminister Powell in seiner Grundsatzrede an der Universität von Louisville im US-Bundesstaat Kentucky am Motnag für einen selbstständigen palästinensischen Staat eintritt.

Von Andrea Nüsse

Die SPD-Führung hat die Grünen davor gewarnt, auf ihrem Parteitag kommende Woche den Bundestags-Beschluss zum Afghanistan-Einsatz zu kippen. "Was der Bundestag beschließt, können Parteitage nicht aufheben", sagte Generalsekretär Franz Müntefering.

Am vergangenen Donnerstag überschlugen sich die Krisensitzungen und -telefonate in der Bundesregierung. Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping wurde mitten aus einer Feierstunde herausgerufen, um mit Außenminister Joschka Fischer zu sprechen.

Neun Jahre nach den ausländerfeindlichen Krawallen in Rostock-Lichtenhagen soll der weltweit Aufsehen erregende Fall seinen juristischen Abschluss finden. Vor dem Landgericht Schwerin müssen sich von diesem Dienstag an drei Männer wegen versuchten Mordes, schweren Landfriedensbruchs und schwerer Brandstiftung verantworten.

Fremdenfeindlichkeit gibt es überall - auch im Internet. Über die Download-Taste flimmern in sekundenschnelle unzählige Gratisprodukte rechter Verführer über den heimischen Bildschirm.

Vor allem war es kalt. Rund ums Olympiastadion zu München warnten Schilder vor Lawinen vom Zeltdach, drinnen gefroren Hände und Füße zu bläulichen Klumpen, und einige Werbebanden fragten auch noch rhetorisch: "Nase voll?

Zum Thema Online Spezial: Terror und die Folgen Schwerpunkt: Wege jenseits der Bomben Fotostrecke: Krieg in Afghanistan Die inzwischen weite Teile Afghanistans beherrschende Nordallianz hat zugestimmt, dass die Verhandlungen über die künftige Regierung auf neutralem Boden stattfinden, möglicherweise in Bonn. Nach anfänglichem Beharren auf Kabul als Konferenzort sagte ihr Außenminister Abdullah Abdullah am Sonntag in Taschkent, alle von den UN vorgeschlagenen Treffpunkte in Deutschland, Österreich oder der Schweiz seien akzeptabel.

Zum ersten Mal seit Beginn des zweiten Tschetschenien-Krieges im Jahr 1999 ist ein Vertreter der tschetschenischen Rebellen am Sonntag zu offiziellen Gesprächen mit der russischen Regierung in Moskau eingetroffen. Die Nachrichtenagentur Interfax meldete, Achmed Sakajew, stellvertretender Ministerpräsident der Regierung der Rebellen unter Aslan Maschadow, sei in einem Landhaus außerhalb Moskaus mit Vertretern der russischen Regierung zusammengetroffen.

Die vier in Afghanistan befreiten deutschen Mitarbeiter der Hilfsorganisation Shelter Now sind zurück in Deutschland. Sie seien am Sonntagmittag auf dem Flughafen Frankfurt am Main angekommen, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes.

Die Namensfindung für die künftige ARD-Anstalt aus der angestrebten Fusion von Sender Freies Berlin (SFB) und Ostdeutschem Rundfunk Brandenburg (ORB) wird schwierig. Wie der "Focus" berichtet, sind sich die Staats- und die Senatskanzlei in Potsdam und Berlin einig, dass beide Länder im Namen des Senders vorkommen müssen.

Zum Thema Online Spezial: Terror und die Folgen Schwerpunkt: Wege jenseits der Bomben Fotostrecke: Krieg in Afghanistan Die Nordallianz vertreibt die Taliban aus einer Region nach der anderen. Fast überall ist der Jubel der Afghanen groß.

Außenminister Joschka Fischer (Grüne) hat nach einem "Bild"-Bericht einen Vorstoß von Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) vorerst gestoppt, über die deutschen Botschaften im Ausland ausgemusterte Waffen der Bundeswehr anzubieten. Scharping habe einen 46-Seiten-Katalog an die deutschen Verteidigungs-Attaches in 53 Ländern geschickt, schreibt das Blatt.

Die Kosovaren haben sich bei der ersten freien Wahl für die Stimme der Mäßigung entschieden. Der moderate Albanerführer Ibrahim Rugova verspricht eine gute Kooperation mit der internationalen Gemeinschaft, die trotz der künftigen Selbstverwaltung des Kosovo das letzte Wort behält.

Von Stephan Israel

Wenn Gerhard Schröder heute in der Mittagszeit in die Nürnberger Frankenhalle einzieht, dann wird der SPD-Parteitag ihn feiern. Doch der berauschende Beifall wird nicht der Sachentscheidung, dem Mandat für den Einsatz der Bundeswehr im Krieg gegen den internationalen Terrorismus, gelten, nicht dem Kriegskanzler huldigen.

Warum hat der Kanzler die Vertrauensfrage gestellt? Um die Koalition zur Einheit zu zwingen, oder um ihr Platzen und damit vorgezogene Neuwahlen zu provozieren?

Von Gerd Appenzeller

Parteiaustritte, fehlende Spenden von Abgeordneten, schlechte Wahlergebnisse in den Ländern: Bei den Grünen wird das Geld knapp - und das vor dem entscheidenden Bundestagswahljahr 2002. Vor dem Bundesparteitag am kommenden Wochenende in Rostock schlug jetzt Schatzmeister Dietmar Strehl Alarm: In seiner Vorlage zum Haushalt berichtet er, dass die Bundespartei im Jahre 2000 einen Einnahmeausfall von knapp 1,2 Millionen Mark zu verkraften hat.

Von Matthias Meisner

Alle Planspiele scheinen wieder einmal vergebens: Nachdem die Taliban-Gegner in Afghanistan mit der Einnahme Kabuls Tatsachen geschaffen haben, drohte der Plan von Ex-König Sahir Schah bloße Makulatur zu werden. Das Konzept des von UN und Anti-Terror-Koalition unterstützten Ex-Königs sieht die Bildung einer Übergangsregierung vor, an der alle Volksgruppen des Landes beteiligt werden sollten.

Von Elke Windisch

Das Verwirrspiel um den Aufenthaltsort des islamischen Fundamentalistenführers Osama bin Laden dauert an: Bin Laden sei weiterhin "Gast" der Taliban, sagte Taliban-Botschafter Abdul Salam Saif am Sonntag im pakistanischen Islamabad. Die radikalislamische Miliz werde den mutmaßlichen Terroristen "bis zum letzten Augenblick" beschützen, sein Aufenthaltsort sei den Taliban jedoch nicht bekannt.

In der Wirtschaftsgeschichte wird an einer neuen Erfolgsstory gestrickt: Es gibt da einen Ort, der eine der niedrigsten Einkommensteuern der Welt und die größten Wachstumsraten hat. Nein, es geht nicht um Hongkong.

Zur Überraschung der Investmentbanker-Welt hat der legendäre Wall-Street-Banker Bruce Wasserstein am Donnerstagmorgen die Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein (DKW) verlassen. Nur wenige Stunden später hatte er sich einen Job als Chef des Bankhaus Lazard LLC geangelt.

Das ist voll die Härte, härter als Vollkornbrot mit Sojapaste, stressige Wandertage im Dorfmuseum oder Mathe machen statt Schwimmen gehn: Florians Eltern wollen sich scheiden lassen, denn das, was sie einmal verband, das haben sie "wohl irgendwie verschlampt/ Vergessen, verloren, zerrieben/ Auf immer unterm Alltagsmüll verkramt", und Flo, der Zweitklässler, fühlt sich nun auch wie ausrangiert und weggeworfen, ein nutzloses Bruchstück aus dem zersprungenen Papa-Mama-Kind-Universum.An diesem Ernstfall will sich das Grips-Theater nicht vorbeimogeln.

Auch im kleinen südbrandenburgischen Dorf Horno stirbt die Hoffnung zuletzt. Gestern schauten sich zwei Abgeordnete des schwedischen Reichstages im Ort um, der Ende 2002 dem nahen Braunkohle-Tagebau weichen soll.

Mancher ist unerschütterlich. Just zu dem Zeitpunkt, als der Bundestag über die Beteiligung deutscher Soldaten am Krieg gegen islamistische Fundamentalisten abstimmte, sagt Hans-Georg Knopp auf einem Podium im Haus der Kulturen der Welt: "Die Ursache für Konflikte zwischen Kulturen sind Missverständnisse.

Von Moritz Schuller

Es ist eine Parodie auf die Kunst und eine Provinzposse par excellence. Veranstalter: die Universität der Künste (UdK).

Die Führung der Grünen in Nordrhein-Westfalen hat vor etwa 120 Basisvertretern in Duisburg vehement für die Fortsetzung der rot-grünen Koalition geworben und dafür plädiert, die neue Rolle Deutschlands in der Welt zu akzeptieren. Widerspruch kam von weiten Teilen der Basis, wo man den Militäreinsatz an Afghanistan eindeutig ablehnt.

Von Jürgen Zurheide

"Dass Harold Pinter die oft als lästig empfundene, beharrliche Erinnerung an verfolgte, gefolterte, ermordete Schriftsteller wach hält, dafür sei ihm gedankt" - so Rolf Michaelis in seiner Laudatio gestern vormittag im Berliner Ensemble. Pinter erhielt am "Tag der verfolgten Autoren" die Hermann-Kesten-Medaille.

Nichts ist angenehmer, als Gutes zu tun und dabei auch noch Spaß zu haben. Das ist eine ganz alte Erkenntnis, die zeitweise in Vergessenheit geriet, die aber ihre Wirkungsmacht bis heute nicht verloren hat.

Der Berliner Rechtsanwalt Peter Raue wäre nach Ansicht von Bundesinnenminister Otto Schily "ein hervorragender Kultursenator" für die Hauptstadt. Offenbar scheue er aber den offenen politischen Konflikt, meinte Schily am Sonntag bei einer Diskussion des Senders "radio kultur".

Die Armut von Kindern allein erziehender Eltern hat nach Ansicht des Kinderschutzbundes zugenommen. "Ein Drittel der Kinder, die nur bei einem Elternteil aufwachsen, ist unterversorgt", sagte Walter Wilken vom Kinderschutzbund.

Analysten verstanden in der vergangenen Woche die Welt nicht mehr: Die veröffentlichten schlechten Unternehmensergebnisse - unter anderem von Infineon, Allianz, Bayer und BASF - hätten die Stimmung an den Aktienmärkten eigentlich belasten müssen. Statt dessen legten die Börsen kräftig zu, trotz schon zuvor gesehener deutlicher Kursgewinne.

Die Reform der Lehrerbildung ist überfällig, aber bisher gibt es nur zahme Vorschläge zur Änderung. Die Kultusminister haben sich von den Schulpolitikern ihre Ideen diktieren lassen und ein Papier mit wenig Neuerungen vorgelegt.

"War Hitler schwul?", titelte die Bild-Zeitung vor einigen Wochen anlässlich eines kürzlich erschienenen Buches des Bremer Historikers Lothar Machtan.

Von Silvia Hallensleben

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Es muss einen nicht nach dem Wort Gottes hungern, um dieser christlichen Weisheit beipflichten zu können, und dennoch gilt zugleich: Der Mensch ist, was er isst.

Von Stephan Wiehler

Mit einem gemeinsamen Aktionsplan wollen die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer gegen die weltweite Finanzierung des Terrorismus vorgehen. "Terroristen und ihren Verbündeten" solle der Zugang zu den internationalen Finanzsystemen verwehrt werden, hieß es in einer beim Jahrestreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Ottawa verabschiedeten Erklärung der Finanzminister und Notenbankchefs der G-20-Staaten.

Neue Landkarten für die Lausitz taugen meist nicht lange. Denn unlängst noch befahrene Straßen und Wege verschwinden in den Löffeln riesiger Braunkohlebagger, hinter dem Berg speist die Spree plötzlich einen neuen See und schließlich verändern ganze Ortschaften ihren Standort.

Nein: Sabine Christiansen war nicht da am Samstagabend, Klaus Wowereit auch nicht. Die offensiven Hedonisten, die sich zum "Grande Finale" des Davidoff-Gourmet-Festivals bekennen, sind eher in der zweiten bis dritten Prominenz-Reihe anzusiedeln; das hochglamouröse Ehepaar Borer-Fielding bildete eine Ausnahme, war aber wohl vor allem in offizieller Mission erschienen.

Von Lars von Törne