Das Leben hat einen Anfang, dann dauert es eine Weile, und dann kommt der Schluss. Auch Romane haben einen Anfang, dauern eine Weile, dann ist Schluss.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 20.03.2001
Boris Mikhailov fürchtet sich nicht. Er hat keine Angst gehabt vor der sowjetischen Macht, die ihm das Fotografieren verbieten wollte.
Ihren Gruppennamen entlehnten die vier zugezogenen Prenzlauer-Berg-Boys bei einem alten Nachbarn, der an ihren Küchenstudio-Produktionen regen Anteil nahm: Herr Nilsson ist inzwischen ausgezogen, wie die zweite CD zu vermelden weiß. Mit dem Titel der dritten, "Der erste eigene Wasserwerfer", beschwören sie Ruhm, Besitzstand und Wehrhaftigkeit.
Die Kamera bewegt sich nicht. Mehr als eine Stunde lang hält sie die immer gleiche Distanz.
Seit acht Jahren ist der 22. März der Welttag des Wassers der Vereinten Nationen - und wir hätten Grund mit einem Gläschen desselben auf ihn anzustoßen, enthalten unsere Körper doch nur zehn Prozent weniger davon als die der Fische, für die unseres Schöpfers strafende Sintflut ein großes Gelage gewesen sein muss, allerdings bloß ein Fressgelage, denn im Unterschied zu uns trinken Fische nicht, nicht einmal einen Tropfen des Elixiers, in dem sie leben, Atemzug um Atemschluck.
Die Live-Übertragung einer Hinrichtung in den USA darf nach Ansicht der Medienwächter vom deutschen Fernsehen nicht übernommen werden. Mit dieser Feststellung reagierten die für die Privatsender zuständigen Landesmedienanstalten auf Pläne von US-Sendern, die für Mitte Mai angesetzte Exekution des Oklahoma-City-Attentäters Timothy McVeigh live auszustrahlen.
Nach einem "ernsten Verdachtsfall" von Maul- und Klauenseuche in den Niederlanden wächst die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der hochansteckenden Tierkrankheit. Bisher ist sie auf dem europäischen Kontinent nur in einem Fall in Frankreich nachgewiesen worden.
Wie sehen Schriftsteller die Welt? Sieben Autoren kommentieren heute die aktuelle Tagespolitik für die Meinungsseite.
Im Streit um Sicherheitsmängel im tschechischen Atomkraftwerk Temelin hat die Leitung der Anlage dem US-Staranwalt Ed Fagan am Dienstag kurzfristig den Besuch erlaubt. Fagan besichtigte am Vormittag im Auftrag österreichischer Temelin-Gegner etwa 90 Minuten lang den Reaktor, dessen Betreibern er zuvor ein "Unterdrücken wichtiger Dokumente" vorgeworfen hatte.
Die Mazedonien-Krise hat sich am Dienstag weiter verschärft. Die mazedonische Regierung zog bei der umkämpften Stadt Tetovo Truppen, Panzer und Artillerie zusammen.
Wenn in Mazedonien von "Skipetaren" geredet wurde, beschwor das nie jene herzlich romantische Stimmung, die uns aus den Büchern Karl Mays vertraut ist. Die "Skipetaren", die albanischen Mitbürger, zogen so ziemlich alle Vorurteile auf sich, die Minderheiten überall aufgedrückt werden: zu faul, zu dumm, zu viele Kinder.
Setzt die Moral sich gegen den Eigennutz durch? 14 Tage lang hat der amerikanische Senat nun Zeit, um diese Frage zu beantworten.
Der Freistaat Bayern will vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gegen das Gesetz zur so genannten Homo-Ehe klagen. Das beschloss das Kabinett in München am Dienstag auf Antrag von Justizminister Manfred Weiß (CSU).
Michael Preetz (33) stürmt seit fast fünf Jahren für Hertha BSC. Der 1,92 m große Kapitän (7 Länderspiele) wurde in der Saison 1998/99 Torschützenkönig (23 Treffer).
Das große Spiel war schon nach wenigen Stunden ausverkauft, Samuel Kuffour versprach die Treue und Ciriaco Sforza ein schnelles Comeback. Mit einem Ansturm auf die Eintrittskarten und erfreulichen Nachrichten für die Klubverantwortlichen haben beim FC Bayern München die Vorbereitungen auf den bevorstehenden Europacup-Knüller gegen Manchester United begonnen.
Sie schüttelten sich zur Begrüßung herzlich die Hand. Oliver Bierhoff klopfte Rudi Völler geradezu kumpelhaft auf die Schulter.
Petra Roth hat es am vergangenen Sonntag in Frankfurt getan, Ute Vogt wird es am kommenden so halten, ebenso Kurt Beck, Erwin Teufel, Christoph Böhr. An Wahltagen sind dies die ersten, immer gleichen Bilder: die Kandidatin, der Kandidat, wie sie/er den Zettel in die Urne steckt.
Die Worte klingen nach mehr als nur Zufriedenheit. Auf die Frage nach dem größten Erfolg des Bundeskriminalamts nennt Jürgen Stoltenow prompt "die Bekämpfung des linksextremen Terrorismus".
Wenige Tage vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz verschärfen Union und FDP den Tonfall in der "Nationalstolz"-Debatte. Der frühere CDU-Chef Wolfgang Schäuble warf Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) vor, mit seiner Ablehnung des Satzes "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein" vor allem junge Leute den Rechtsextremen in die Arme zu treiben.
Über den Grünen-Umweltminister Jürgen Trittin regen sich derzeit viele auf. Monika Hohlmeier, bayerische Kultusministerin und Tochter von Franz Josef Strauß, glaubt einen neuen Anlass gefunden zu haben.
Als Führer der albanischen "Nationalen Befreiungsarmee" (NLA), die gemeinhin als mazedonische UCK bezeichnet wird, gilt der 60-jährige Fazli Veliu. Der frühere Lehrer pflegt enge Kontakte zur albanischen Befreiungsarmee im Kosovo (KLA), der kosovarischen UCK.
Gewerkschaften sind nicht gerade in Mode. Selbst die in diesen Tagen vollzogene Fusion von fünf Traditionsverbänden weckt außerhalb des Berliner ICC keine spürbare Begeisterung.
Die Staatsanwaltschaft Potsdam hat Anklage gegen einen Berliner Polizisten erhoben, der telefonisch mit rechtem Terror gedroht haben soll. Dem inzwischen suspendierten Beamten wird vorgeworfen, er habe im letzten Juli nach dem Anschlag auf Aussiedler in Düsseldorf beim Polizeipräsidium Potsdam angerufen.
Caspar David Friedrich hat seit jeher die Meinungen gespalten. Es erforderte eine eigene Betrachtung, die Konjunkturen der Friedrich-Rezeption nachzuzeichnen.
Brandenburgs angeschlagene Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) soll mit einer kurzfristigen 30-Millionen-Spritze vor dem Konkursrichter bewahrt werden. Die Landesregierung billigte am Dienstag eine entsprechende gemeinsame Vorlage von Finanzministerin Dagmar Ziegler und Bauminister Hartmut Meyer (beide SPD).
Dem britischen Ideenhistoriker Isaiah Berlin galt die individuelle Freiheit als das kostbarste menschliche Gut. Nicht nur wurde sie von autoritären und totalitären Systemen immer wieder brutal beschnitten oder gänzlich liquidiert.
Berlin hat 4249 öffentliche Grünanlagen, eine davon ist der Lustgarten. Diese ungewöhnlich hohe, exakte Zahl der großen und kleinen "grünen Lungen" verdanken wir einem Mann, der es wissen muss, weil er beruflich damit zu tun hat, und auf den wirklich Verlass ist - Hendrik Gottfriedsen, Chef der Grün Berlin GmbH.
In Krimis haben Frauen die Spürnasen vorn, tummeln sich pfiffige Fahnderinnen in Neuerscheinungen gleich zu dutzenden. Vorsorglich präsentiert Jutta Motz in ihrem dritten Kriminalroman gleich ein ganzes Team: In "Drei Frauen und die Kunst" geht es um Kunstfälschungen.
Für Sozialwissenschaftler:Walter Krämer: Wie schreibe ich eine Seminar- oder Examensarbeit? Campus Verlag Frankfurt/New York 1999, 256 Seiten, 24,80 DM.
Berlin ist eine laute Stadt. Musik.
Die Geliebte des "Vorlesers" von Bernhard Schlink steht nicht allein: Wie viele Menschen in Deutschland leben, die überhaupt nicht lesen können, ist zwar unbekannt, aber 14 Prozent aller Erwachsenen leben nach Aussage von Professor Klaus Ring, Geschäftsführer der "Stiftung Lesen", "an der Grenze zum funktionellen Analphabetismus". Unsicherheiten im Umgang mit Schriftlichem sind für sie ein Hemmschuh im Alltag.
Alles fing damit an, dass der 16-jährige Assaf einen Ferienjob in der Stadtverwaltung von Jerusalem annahm, ein Job, der sein Leben ziemlich durcheinander bringen sollte: Assaf jagt durch die Straßen Jerusalems, an der Leine ein herrenloser Hund aus dem Städtischen Tierheim. Er soll die Person finden, der das Tier entlaufen ist.
Der Untergang kommt immer näher. "Eine Prognose .
Bei der Suche nach dem Mörder der 12-jährigen Ulrike Brandt aus Eberswalde fehlt der Polizei weiterhin eine heiße Spur. Auch die Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Fahndung nach dem Träger eines weinroten T-Shirts brachte bisher nicht den entscheidenden Hinweis, sagte Polizeisprecher Frank Schröder in Eberswalde.
Der größte deutsche Mobilfunk-Service-Provider Debitel will auch im UMTS-Zeitalter bei seinem Geschäft bleiben: Das Unternehmen verhandelt mit mehreren der künftigen UMTS-Netzbetreiber, um Verträge über den Kauf mobiler Datendienste abzuschließen. Das gab Debitel-Chef Peter Wagner gestern in Hannover bekannt.
Tomislav Kelava ist neun Jahre alt und seine Helden tragen Badehosen. "Nee, doch nicht so richtig, aber rote Anzüge und darüber kurze Hosen".
Dag Trosin Seraphim liest gerade "Wer ist wer im Judentum". Warum?
Das gereizte Klima zwischen den Koalitionspartnern CDU und SPD beeinträchtigt die Zusammenarbeit im Senat. Die sozialdemokratischen Senatoren verweigerten gestern Haushaltskürzungen für 2002 in den Bezirken ihre Zustimmung.
Die Psychologische Beratungsstelle der FU bietet Kurse und Beratung im Schreiben an. Edith Püschel, Psychotherapeutin, leitet einen semesterbegleitenden Kurs "Schreiben, Denken, Fühlen" und einen Jour fixe für Examenskandidatinnen.
Die chinesische Küche: ein deutsches Missverständnis. Klebrig süß-saures Geschmurzel, trockene Enten, glibbrige Saucen, Glutamat statt Würze, Büchsenfutter statt Gemüse.
Eine Geiselnahme in Schöneberg ist in der Nacht zu Dienstag unblutig beendet worden. Beamte eines Spezialeinsatzkommandos befreiten einen 49-jähriger Sudanesen, der seit zwei Tagen in einer Wohnung in der Lietzenburger Straße festgehalten wurde.
Es war ein Frühlingsanfang mit Eiskratzen, also keiner wie er im Buche steht. Die Polizei war mit Glatteisunfällen nahezu ausgelastet.
Die italienische Küche: eine abkühlende Affäre. Pizza auf Charlottenburger Art, Nudeln in Sahne ertrunken, Scalloppine alla catastrofa haben wir durch, aber wo bleibt der Risotto, die Krönung der norditalienischen Küche?
Das ZDF wird sein Nachrichtenangebot im Internet künftig exklusiv über T-Online anbieten. T-Online-Chef Thomas Holtrop und ZDF-Intendant Dieter Stolte unterzeichneten dazu am Dienstag in Hannover einen Vorvertrag.
Die Großbetriebe des Einzelhandels haben die Bundesregierung aufgefordert, auf die Einführung eines Zwangspfandes auf Getränkeverpackungen zum 1. Januar 2002 ganz zu verzichten oder zumindest über Alternativen nachzudenken.
"Die Epoche der Weltraumraketen" heißt der Bildband, den Tiedt Bernhard am Dienstag zur Tagung "Raumfahrt zum Nutzen der Menschheit" im Russischen Haus in der Friedrichstraße mitgenommen hat. Auf den Umschlagseiten sind rund zwanzig Farbporträts von Kosmonauten zu sehen: Bernhard will heute ihre Autogramme haben.
Vor 25 Jahren berichteten wir:Berlingemäß finden die Feierlichkeiten zum 75jährigen Jubiläum des Caritasverbandes für Berlin einmal im Ostteil und einmal im Westteil statt. In der Corpus-Christi-Kirche (Ost) wurde am letzten Mittwoch eine Pontifikalmesse mit Kardinal Bengsch gefeiert, an der auch West-Berliner Besucher teilnahmen.
Der erste Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat sich für eine tiefgreifende Modernisierung ausgesprochen. "Raus aus den Gewerkschaftsghettos, rein ins Leben", rief Bsirske am Dienstag den rund 1000 Delegierten des Gründungskongresses von Verdi zu.