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BERLINER CHRONIK Junge Bäume am Straßenrand bieten häufig einen recht erbarmungswürdigen Anblick: Einbetoniert, Abgasen und Staub ausgesetzt, von parkenden Autos oft beschädigt und mitunter auch als Stütze für aufgeschichtetes Baumaterial mißbraucht, so versuchen sie, widrigen Umständen zum Trotz Wurzeln zu fassen. Jedes Gartenbauamt hat seine eigene Methode, um die noch stangendünnnen anfälligen Stämme dabei zu stützen.

ZURÜCK >> KABARETT Ina Müller schwingt sich mit „Sitz-ups“ auf den Flügel. Die kräftig umleibte Edda Schnittgard streckt unwillig die Arme in die Luft.

Ihre erste Liebe verlor sie im Krieg aus den Augen. Ihrer zweiten folgte sie nach Ostberlin.

Von Cordula Eubel und Antje Sirleschtov Einen Tag vor seinem Treffen mit den Gewerkschaftschefs machte Schröder damit deutlich, dass er an einer Umsetzung des Gesamtkonzepts der Kommission zur Arbeitsmarktreform interessiert ist. Mitte August wird die Regierungskommission unter Leitung von VW-Personalvorstand Peter Hartz ihre Ergebnisse vorlegen.

Von Barbara-Maria Vahl, New York Ihren gestrigen Nationalfeiertag konnten die Amerikaner in dem Gefühl begehen, nicht endgültig fast den ganzen Rest der Welt zum Feind zu haben. Denn dies wäre wohl der Fall gewesen, hätte es nicht am Mittwochabend in New York eine überraschende Wende gegeben.

OPER Schön, dass sie weg ist, die Staatskapelle. Jetzt wagnert sie mit Daniel Barenboim in Madrid und erntet dafür Standing Ovations.

Zum Einkaufen ließ sie sich vom Chauffeur kutschieren. Als sie heiraten wollte, glaubte ihr Onkel sich verhört zu haben.

Küsschen hier, Küsschen da - ein jeder schien sich zu freuen, den anderen mal wieder zu sehen, am Donnerstagmorgen im Regent Schlosshotel in Grunewald. Bald beherrschten eifrige Unterhaltungen in Englisch, Französisch, Spanisch und anderen Sprachen den goldenen Saal.

Sein Fest im eigenen Garten am heutigen Freitag ist für Bundeskanzler Gerhard Schröder nicht wirklich eine Herausforderung. Schließlich ist er seit dem Tag der Offenen Tür im Kanzleramt im vergangenen September Routinier in der Frage, wie man tausende Gäste bewirtet, unterhält und durch den Kanzlerpark flanieren lässt.

Thomas Lackmann liest Franz Kafkas Beitrag zur nationalen Tagesdebatte Keine Witze über patriotische Symbole! Deshalb soll zur Feier des Tages der unkomischste Dichter seit Schiller zitiert werden.

Im Ringen um die Rettung von Babcock-Borsig (siehe Bericht Seite 18) haben der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen Bürgschaften angeboten, die fast die Hälfte des auf 700 Millionen Euro bezifferten Finanzbedarfs abdecken sollen. Wer eine Bürgschaft übernimmt, verpflichtet sich, für die Erfüllung der Schulden eines anderen einzustehen.

Von Jost Müller-Neuhof Heute ist das Kopftuch beige, braun und schwarz,und schon an der Art, wie sie es gebunden hat, merkt man, dass Fereshta Ludin es nicht aus modischen Gründen trägt. So sitzt sie am Donnerstag schweigend vor dem Gericht, das ein für ihre berufliche Zukunft entscheidendes Urteil fällt: Die aus Afghanistan stammende Deutsche muss auf ihr Tuch verzichten, wenn sie hier zu Lande Lehrerin an einer staatlichen Schule werden will.

Da sage niemand, Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin habe kein Händchen für die Medien, jedenfalls für gewisse. So konnten sich fleißige Leser der „Süddeutschen Zeitung“ gestern bereits am Frühstückstisch – aus der Feder des Ministers selbst – gedanklich auf das einstimmen, was er mittags vor Journalisten in Berlin über den „Zwischenbericht zur Konkretisierung und Umsetzung des filmpolitischen Konzepts“ aus seinem Hause vorzutragen gedachte.

Von Bernhard Schulz Ein reichliches Jahrzehnt Berliner Schlossdebatte geht zu Ende. Gewiss –mit der gestrigen Abstimmung im Bundestag, so deutlich sie auch für die Wiedererrichtung von Schlüters Barockfassaden ausging, ist der erste Spatenstich noch längst nicht getan.

Das Verschleierungsgebot im Islam wird zumeist vom Koranvers 33,59 abgeleitet: „Oh Prophet, sage deinen Gattinnen und deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen von ihrem Überwurf (djilbab) über sich herunterziehen. Das bewirkt eher, dass sie erkannt und nicht belästigt werden.

Von Brigitte Grunert und Barbara Junge Mit Spannung erwarteten am Donnerstagabend die Berliner Politiker die Entscheidung des Bundestages über die Zukunft des Schlossplatzes. Kaum war das Votum für eine Rekonstruktion der historischen Schlossfassade gefallen, reagierten die Parteien höchst unterschiedlich: SPD, PDS und die Grünen warnten vor barocker Herrlichkeit, CDU und FDP begrüßten den Entschluss im Reichstag.

Rekonstruktionen von historischen Gebäuden sind keine Seltenheit. Man muss nicht zurückgehen bis 1902, als der die Silhouette Venedigs beherrschende Campanile auf dem Markusplatz einstürzte und bald darauf originalgetreu wiederaufgebaut wurde.

Rund 75 Millionen Euro will der Förderverein Berliner Stadtschloss bei privaten Spendern sammeln, um die Mehrkosten für die Rekonstruktion der historischen Barockfassade zu finanzieren. Der Vereinsvorsitzende Wilhelm von Boddien rechnet dabei vor allem auf die Beteiligung von Unternehmen, die den Wiederaufbau ermöglichen sollen.

Berlin (asi). Einen Tag vor dem Treffen des Bundeskanzlers mit führenden Gewerkschaftsvertretern zur Zukunft der Arbeitsmarktpolitik hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi massive Kritik am Konsolidierungskurs der rot-grünen Bundesregierung geübt.

Von Thorsten Metzner Potsdam. Die Ergebnisse Brandenburgs bei der innerdeutschen PISA-Studie, bei der das Land in Kernkompetenzen wie Lesen und Mathematik den vorletzten Platz belegte, sind noch schlechter als bislang bekannt: Das wurde am Donnerstag auf einer Anhörung im Potsdamer Landtag deutlich, auf der PISA-Autor Jürgen Baumert vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung erstmals öffentlich Detailergebnisse vorstellte.

Verleger wirken hinter den Kulissen, und auch ihnen flicht die Nachwelt keine Kränze. Hans-Wolfgang Pfeifer hätte sie verdient – obwohl er den Titel nicht in Anspruch nahm, sondern schlicht der Vorsitzende der Geschäftsführung der „FAZ“ war, über zwanzig Jahre lang.

Von Dieter Fockenbrock An diesem Fall ist alles ein bisschen merkwürdig. Der Kanzler ermuntert den Chef des Energiekonzerns Eon, eine Ministererlaubnis für die geplante Fusion mit dem Gasunternehmen Ruhrgas zu beantragen, und versichert, diese wohlwollend prüfen zu lassen.

Über die Zukunft des Schlossplatzes mit seiner mehr als 500-jährigen Vergangenheit wird in Berlin seit gut zwölf Jahren diskutiert. Eine Chronologie des Platzes: 1443: Grundsteinlegung für das erste Schloss an der Spree 1698: Beginn des Schlossbaus von Andreas Schlüter 1845: Mit der Fertigstellung des Portals von Eosander von Göthe bekommt das Schloss seine endgültige Form 1920: Neue Nutzungen durch Schlossmuseum und Schlossbauämter 1933: Nutzung durch die Reichskammer der Bildenden Künste Februar 1940: Schließung des Schlossmuseums 1945: Brand des Schlosses 22.

Entschieden hat der Bundestag nur über die äußere Gestalt des Gebäudes auf dem Schlossplatz. Jetzt müssen die Fragen der Finanzierung, der Nutzung und des Zeitplans geklärt werden.

Den Haag (klb). Die neue niederländische Regierungskoalition aus Christdemokraten, der populistischen „Liste Pim Fortuyn“ und den Rechtsliberalen hat eine radikale Abkehr von der bisherigen liberalen Rechts-, Innen- und Ausländerpolitik angekündigt.

Moderatorin Sandra Maischberger und Friedrich Küppersbusch als Produzent der Sendung „Maischberger“ haben die Zusammenarbeit mit dem Fernsehsender n-tv bis mindestens Ende 2003 verlängert. Programmchef Helmut Brandstätter freute sich, dass damit „endlich die letzten Spekulationen aus der Welt sind“.

Wir leben ein gutes Stück vom Prinzip Hoffnung, sagte Hans-Joachim Fuhrmann, Sprecher des Verbandes der Zeitungsverleger, am Donnerstag in Berlin. Worauf diese Hoffnung basieren soll, vermochte er nicht zu sagen.