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Kurz vor der Wahl stellt sich die Frage nicht, ob Gerhard Schröder Urlaub verdient hat. Mehr als ein paar Tage in Hannover sind da nicht drin.

Wir Picknick-Fans sind Puristen. Silberbesteck und Gläser, aus denen man mit Anstand und Andacht trinken kann – das gebietet schon der Respekt vor den stilvollen britischen Erfindern des Essens unter freiem Himmel.

Von Carsten Brönstrup Die Hoffnung starb um 14 Uhr 52. Als Oliver Kahn im WM-Endspiel von Yokohama der Ball aus den Händen und Ronaldo zum Torschuss vor die Füße glitschte, verloren Deutschlands Firmenbosse auch noch das letzte Fünkchen Zuversicht.

Von Christine Meffert Am Rande des UIA-Weltkongresses der Architektur, der von kommendem Samstag bis zum Mittwoch in Berlin stattfinden wird, macht auch die katholische Guardini-Stiftung einen Versuch der Stadterkundung: Einen scheinbar unspektakulären und leicht übersehbaren Versuch – sehr sparsam in seinen Mitteln, aber dafür um so anspruchsvoller in seiner Zielsetzung. Es ist eine Erkundung, die sich nicht der äußeren Erscheinung, nicht dem steinernen Körper der Metropole widmet, sondern dem, was Stadt noch ausmacht – über die Summe ihrer Gebäude, Straßen und Bewohner hinaus.

Von Matthias Meisner und Hans Monath Nach all den Pannen hatten sich die Innenminister von Bund und Ländern im NPD-Verfahren vorgenommen, extra gründlich zu arbeiten. Schließlich hatte das Bundesverfassungsgericht sehr empfindlich auf die Enthüllung reagiert, dass unter den von der Anklage zitierten Rechtsradikalen auch V-Männer des Verfassungsschutzes waren – ohne dass sie als solche in Karlsruhe benannt worden wären.

Von Andreas Conrad Jetzt ist guter Rat teuer. Zwar ist es zu früh, sich vorzustellen, es sei Love Parade und keiner geht hin.

Es war eine Parabel über das Verhältnis von Macht und Recht, was die Weltöffentlichkeit im Streit der amerikanischen Regierung mit dem UN-Sicherheitsrat über den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) vorgeführt bekam: Das Recht, wie es der ICC vertritt, kann keine Ausnahmen dulden, weil damit erst seine Glaubwürdigkeit und dann seine Wirkung verlorengehen würde. Die Macht aber, über die Amerika verfügt, widersetzte sich diesem Prinzip offen und rücksichtslos: Weil die USA Immunität für ihre Soldaten verlangten, erpressten sie die Vereinten Nationen und alle Staaten, die an der Fortführung von UN-Friedensmissionen ein Interesse haben.

Ach, was sind schon n. Die Länderinnenminister haben klar gemacht, was von Namen zu halten ist, jedenfalls von denen der V-Leute in der NPD: Nichts, wenn der Staat sie geheim halten muss, damit er auch morgen noch kraftvoll gegen Verfassungsfeinde zubeißen kann.

Von Martin Breutigam Dortmund. Ein Offizieller versuchte, Alexander Morosewitsch noch zu einem Besuch des Presseraums zu bewegen, doch der russische Schachgroßmeister wollte nur noch seine Ruhe haben und ging.

Es hätte ein schöner, entspannter und vergnüglicher Abend werden können für Helmut Brandstätter, Chef des Berliner Nachrichtensenders n-tv. Er war am Mittwochabend in den Kaisersaal im Sony-Center eingeladen, wo der Onlinedienst AOL mit Boris Becker und anderen Prominenten seine „Media-Night“ feierte.

Von außen ist nicht zu erkennen, dass hier ein Film gedreht wird. Nicht die üblichen Absperrschilder, nicht die Komparsen, die sich mit Pappbechern um den Kaffeeautomaten scharen und sich über neugierige Fußgänger mokieren, weil sie sich insgeheim freuen, näher an den eigentlichen Stars zu sein.

Berlins Feuerwehrführung erwägt nach dem verheerenden Unwetter vom Mittwoch, ihre Prognosen künftig vom Meteorologen Jörg Kachelmann erstellen zu lassen. Das sagte Feuerwehrchef Albrecht Broemme gestern dem Tagesspiegel.

Von Andreas Oswald Der frühere Schweizer Botschafter Thomas Borer hat gute Aussichten, eine hohe Entschädigung vom Ringier-Verlag zu bekommen. Am Samstag zeichnete sich eine außergerichtliche Einigung ab.

Der Fußball-Zweitligist 1. FC Union probte gestern beim FC Hennigsdorf (Spiel erst nach Redaktionsschluss beendet) – doch Trainer Georgi Wassilew schaute nicht zu.

Von Martín E. Hiller Der Ablauf kommt einem irgendwie vertraut vor: Der Junge wächst auf in den Slums von Buenos Aires und fängt bei den Argentinos Juniors mit dem Fußballspielen an.

Von Annette Kögel Brandenburger Tor, Alexanderplatz, Pfalzburger Straße. Dieser Tage rollen Reisebusse auf ungewohnten Sightseeing-Routen durch Berlin: zum Orkanchaos-Gucken nach Wilmersdorf.

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Womöglich ging es Politikern viel zu lange um eine Küche, die das Volk vor allem satt macht. Schon Friedrich der Große galt in dieser Hinsicht als Revolutionär.

Betrifft: „Teure Sozialfälle“ vom 2. Juli 2002 In Ihrem Artikel wird der Eindruck erweckt, dass Ärzte Sozialhilfeempfänger ähnlich wie Privatpatienten abrechnen können.

„Billig, billig!", ruft der Andenkenhändler am Potsdamer Platz.

Von Klaus-Dieter Steyer Fünf Jahre nach dem Oder-Hochwasser taucht in der Region zwischen Frankfurt und Eisenhüttenstadt wieder das Gerücht vom Verrat auf. Der Deich, so erzählen es die Einheimischen den Besuchern in den Gaststätten oder bei Spaziergängen durch die herausgeputzten Dörfern, sei damals absichtlich von den Helfern aufgegeben worden.

Berlin (cas/Tsp). Im Präsidium des Telekom-Aufsichtsrats ist eine Vorentscheidung über die Ablösung von Vorstandschef Ron Sommer gefallen.

Von Susanne Güsten Mit zwei Dingen hatten die Türken in diesem Sommer auf keinen Fall gerechnet: Dass ihre Fußball-Mannschaft es bis ins Halbfinale der Weltmeisterschaft schaffen würde, und dass aus Ankara noch einmal eine gute Nachricht kommen könnte. Nach dem türkischen Fußball läuft nun plötzlich auch die Politik zu ungeahnter Form auf.

Ein schwerer Zugunfall ereignete sich am Nachmittag auf dem neuen Lehrter Bahnhof. Ein vom Bahnsteig urinierender Mann wurde von einer S-Bahn aufs Gleisbett gezogen und schwer verletzt.

Caroline Fetscher staunt über den Politikerjargon der Herablassung Sie will es nun auch: Stoibers neue Kompetenzteamfrau Katherina Reiche - Mutter, Osten, Jugend - erklärt, dass sie „zu den Menschen hingehen“ und „die Menschen ansprechen“ möchte. Ihre Lektion in Politsprech hat sie also gelernt.

Der Sommer kann nur besser werden“, heißt es im letzten Konjunkturbericht des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Ende April. Und wie ist der Sommer?

Nur 44 Prozent der Berliner finden das Bundestagsvotum für eine Rekonstruktion der historischen Stadtschlossfassade richtig. Jeder zweite Berliner hätte einen offenen Architektenwettbewerb besser gefunden, der auch modernen Fassaden eine Chance gegeben hätte.

Von Hermann Rudolph 125 Jahre sind eine respektable Zeit, aber dass es an diesem Sonntag so lange her ist, dass der Papiergroßhändler und Kommunalpolitiker Leopold Ullstein in Berlin eine Tageszeitung kaufte, müsste die Öffentlichkeit nicht unbedingt bewegen. Wenn diese Verlagsgründung nicht – das ist die eine Rechtfertigung, sozusagen die unternehmensgeschichtliche – eine Zeitungstradition begründet hätte, die mit Berliner Blättern wie „B.