Sparen, sparen, sparen - und immer schön an Brüssel denken! Mit dieser Parole zieht Hans Eichel mutig in die letzten Vorwahlmonate.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 16.02.2002
Zwei große Filme hat Hollywood über Hitler und gegen den Führer gedreht, beide mitten im Krieg, als der Diktator sich anschickte, als Herr Europas Herr der Welt zu werden, und Amerikas Filmschaffende und Emigranten fürchten mussten, Amerika könnte sich mit Hitler arrangieren und auf die Neue Welt zurückziehen, der neuen Barbarei mit ihrer atavistischen Bestialität und ihrer hoch industrialisierten Kriegs- und Herrschaftsmaschinerie Europa bis nach Asien hinein zu überlassen.Das waren die Ängste, die Ernst Lubitsch und Charlie Chaplin heimsuchten, als sie ihre Filme schufen, und der Widerstand und das Unverständnis, das die Filmindustrie ihren Projekten entgegenbrachte, gab ihren Befürchtungen Recht.
Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider hat nach der Ankündigung seines Rückzugs aus der österreichischen Bundespolitik breite Rückendeckung aus seiner Partei erhalten. Hohe FPÖ-Funktionäre verlangten am Samstag, Haider müsse trotz der Kontroversen um seinen Besuch bei Saddam Hussein im Irak in der Parteispitze bleiben und die österreichische Politik mitbestimmen.
Nach dem 11. September hat in Teilen der westlichen Gesellschaften ein Nachdenken über eigene Werte und das Verhältnis zum Islam eingesetzt.
Sehr geehrter Herr StoiberSie gehen der Tatsache aus dem Weg, dass Unternehmen und Großaktionäre Milliarden Euro an Millionen Arbeitslosen verdienen. Gerade diese müssten also kräftig besteuert werden, weil sie mit immer weniger Arbeitnehmern, die größtenteils in die Arbeitslosigkeit geschickt werden, immer höhere Gewinne erzielen.
Die Weigerung eines marokkanischen Einwanderers, seine Tochter ohne Kopftuch in die Schule zu schicken, hat in Spanien einen Streit um den Umgang mit islamischen Bräuchen ausgelöst. Nach Ansicht von Erziehungsministerin Pilar del Castillo muss sich das 13 Jahre alte Mädchen den spanischen Sitten anpassen.
So ein Abend mit Sharon Kam, der Top-Klarinettistin aus Israel, ist etwas für Fans und Leute, die noch davon überzeugt werden wollen, dass Kammermusik auf hohem Niveau nicht langweilen muss. Und davon, dass ein ganzer Abend mit "Fräulein Klarinette" - wie Brahms sie nannte - die reine Wonne ist, und dass so etwas genau dieser jungen Musikerin zurzeit am besten gelingt.
Die Berlinale endet heute mit Charlie Chaplins "Großem Diktator". Der Film endet mit einer Rede des chaplinesk sich vermenschlichenden Hitler-Doubles, die auch heute verblüffende Aktualität hat.
Einige Stunden, nachdem Christopher Roths Film "Baader" auf der Berlinale Schiffbruch erlitten hatte, konnte man in den Sophiensälen noch einmal schrill stilisierten Wiedergängern der RAF-Gründer begegnen. In Fred Kelemens Uraufführungsinszenierung von Oliver Czesliks pathosgeladenem Stück "stammheim proben" sind Gudrun Ensslin (Natascha Bub), Irmgard Möller (Ingrid Sattes) und Ulrike Meinhof (Sanja Spengler) hinter einer Gazewand eingesperrt, scheinbar aus dem Jenseits zu uns sprechend.
Entschuldigung, aber was bitteschön hat Sie, Friedrich Merz, und Sie, Edmund Stoiber, nur bewogen, ihre Ehefrauen in jede Wahlkampfrede einzubauen? Als frei jonglierbares Versatzstück.
Die Hürden für den geplanten Großflughafen in Schönefeld werden offenbar immer höher. Nach der vertagten Entscheidung über eine Privatisierung des Projektes, kritisiert jetzt der Brandenburger Landesrechnungshof die bislang bekannt gewordene Kaufsumme als "inakzeptabel".
Zum zwöften Mal wird jetzt der "Moses-Mendelssohn-Preis des Landes Berlin zur Förderung der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und zwischen den Völkern, Rassen und Religionen" ausgeschrieben. Mit dem alle zwei Jahre vergebenen, mit 10 000 Euro dotierten Preis wird laut Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur "jeweils eine Persönlichkeit, Gruppe oder Institution ausgezeichnet, die sich durch ihr Wirken auf geistig-literarischem oder religiös-philosophischem Gebiet um die Verwirklichung der Toleranz verdient gemacht" hat.
Ach, das könnte schön sein, das Neuland aus Berlin und Brandenburg. Kluge Köpfe werkeln seit 1990 daran.
Das preußische Erbe wiegt schwer, im positiven wie im negativen Sinne. In Berlin und Brandenburg kommt niemand um Preußen herum.
Als Gregor Gysi die Mehrzweckhalle betritt trillern Pfeifen. Ein Teil der Menge empfängt ihn mit Buhrufen, einige klatschen.
Lange hat er versucht, sich dem Ruf seiner Gene zu widersetzen. Schließlich genügt schon sein Nachname als Spaßbremse.
Mit großem Besucherandrang ist am Samstag in Oranienburg wenige Kilometer vor den Toren der Bundeshauptstadt die neue "Turm-Erlebniscity" eröffnet worden. Mehrere hundert Gäste stürmten um 10 Uhr die Türen zu der riesigen Badelandschaft mit Sportanlagen, wie Sprecherin Steffi Ernst sagte.
Alles wird gut. Der Schuldenberg bald nur noch eine vage Erinnerung, die rot-rote Koalition ein Bündnis der Harmonie.
"Ich kam in den Hof, da lagen zwei Menschen auf dem Boden und schrien", berichtete eine Nachbarin unter Schock, eine andere Frau hatte vom Vorderhaus beobachtet, wie Flammen aus den Treppenhaus-Fenstern des Quergebäudes schlugen. Eine Frau habe in Todesangst aus dem dritten Stock springen wollen, sie und andere Nachbarn hätten sie durch Zurufe gerade noch davon abhalten können: Es waren dramatische Szenen, die sich Sonnabend gegen halb elf im Hinterhof des Hauses Forster Straße 54 in Kreuzberg abspielten.
Die Reiterstaffel der Berliner Polizei bleibt erhalten. Allerdings nicht mehr als Reiterstaffel der Berliner Polizei - sondern des Bundesgrenzschutzes.
Die Ausländerbeauftragte des Senats, Barbara John (CDU), hat die rot-rote Landesregierung vor weiteren Einsparungen bei der Ausländer-Integration gewarnt. "Weitere Kürzungen wären Gift", sagte John dem "Berliner Kurier".
Die Entscheidung der Innenverwaltung, Beamtenanwärter nicht in den öffentlichen Dienst zu übernehmen, ist von der CDU scharf kritisiert worden. Damit gefährde Innensenator Ehrhart Körting (SPD) die Ausbildung in der Verwaltung, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Frank Henkel.
Die Liebe bestehe zu drei Vierteln aus Neugier, soll Casanova einmal gesagt haben. Eine ähnliche Neugier treibt die Menschen auch schon, wenn darüber spekuliert wird, wer denn wohl als nächstes in den Hafen der Ehe einlaufen wird.
In den letzten Wochen hat der 1. FC Köln die schmerzhafte Erfahrung machen müssen, dass es in der komplizierten Welt des Fußballs nicht reicht, als Unternehmen gut aufgestellt zu sein.
Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff soll Interesse angemeldet haben, falls das Kirch-Imperium aufgeteilt wir. Ein Kauf der Fernsehsender würde an zahlreiche Grenzen stoßen.
Geschmäcker sind unterschiedlich. Die einen mögen Horrorfilme, andere stehen auf Beziehungskomödien, und wieder andere lieben schwarzen Humor.
Im Norden Indiens sind vier Menschen an einer Lungenerkrankung gestorben, deren Symptome der Pest ähneln. Die Regierung schickte Fachärzte nach Himachal Pradesh am Fuß des Himalaya, um die Ursachen zu untersuchen, berichteten indische Medien am Samstag.
Aus technischen Gründen kann die Auflösung des Weihnachtsrätsels erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden. Verlag und Redaktion bitten um Verständnis.
Das Verfahren zum Verbot der NPD vor dem Bundesverfassungsgericht bleibt in der Schwebe. Nachdem die Prozessbevollmächtigten von Bundestag, Bundesrat und Regierung ihre Stellungnahme zu der V-Mann-Problematik abgegeben haben, ist nun die NPD am Zug.
Tomaten sind im Sommer süß und preiswert. Im Winter sind sie eher wässrig und teuer.
Soll ein gemeinsames Bundesland den Namen Preußen erhalten? Rufen Sie am heutigen Sonntag zwischen 8 und 24 Uhr an: Wenn Sie dafür sind, wählen Sie 0137 - 203333-1, sind Sie dagegen die 0137 - 203333-2.
Im Gelehrten-Streit um die Bedeutung des antiken Troja zeichnet sich zwischen den Kontrahenten, dem Archäologen Manfred Korfmann und dem Althistoriker Frank Kolb, keine Annäherung ab. Im Gegenteil.
"Buona sera, tutti bene?" Na, wenn dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Walter Momper, ein paar Brocken Italienisch entfleuchen - und das während der Berlinale - dann ist doch klar, welche Feier er besucht, oder?
Sema Alp starb für ihr Land. So einfach und kurz lässt sich ihre Lebensgeschichte beschreiben.
Das passiert Jürgen Trittin nicht oft: Der Minister sitzt auf dem Podium, der Mann am Rednerpult schimpft auf die Energiepolitik der Bundesregierung - und im Publikum branden Lachsalven auf. Nicht weil die Zuhörer Trittin so komisch finden.
Diese Nachricht hätte gut ins gerade erst sanft entschlafene Preußenjahr gepasst: Das aus der Fusion von Berlin und Brandenburg hervorgehende Bundesland könnte Preußen heißen. Der Vorschlag, den der brandenburgische Sozialminister Alwin Ziel gegenüber dem Tagesspiegel äußerte, erregt derzeit die Gemüter aufs heftigste.
Es war eine bewegte Woche für Oliver Kahn. Vergangenen Samstag ist er mal wieder mit Samuel Kuffour zusammengerasselt, und am Mittwoch hat er im Länderspiel gegen Israel ein Eigentor fabriziert.
Aus dem erwarteten Österreich-Festival ist nichts geworden. Der Norweger Kjetil-Andre Aamodt hat den Österreichern die Party verdorben und nach der Kombination auch im Super-G die Goldmedaille geholt.
Beim unerlaubten Weitschuss pfeift der Eishockey-Schiedsrichter ab. Wir aber fangen erst richtig an.
In Stuttgart rechnen sie etwas anders, seitdem Gerhard Mayer-Vorfelder nicht mehr dem VfB vorsteht. Viele Millionen Euro Schulden drücken.
Frau Bujny, das Gemüse war im Januar um bis zu 120 Prozent teurer als im vergangenen Jahr, angeblich wegen des Frosts. Aber wächst das Gemüse nicht in Gewächshäusern?
Fast drei Jahre ist es her, dass aufgebrachte Kurden nach der Entführung von PKK-Chef Abdullah Öcalan das israelische Generalkonsulat an der Schinkelstraße in Grunewald stürmten. Die juristische Aufarbeitung ist noch längst nicht abgeschlossen.
Der im Tagesspiegel veröffentlichte Aufruf amerikanischer Intellektueller trägt 58 Unterschriften, darunter die des Soziologen Francis Fukuyama, des Kulturhistorikers Samuel P. Huntington und des Gesellschaftstheoretikers Amitai Etzioni.
Zahlreiche Systeme in unseren Autos halten nicht ewig, verschleißen wenn sie regelmäßig benutzt werden. Das gilt für die Reifen, aber auch für die Bremsen.
Wenn es nach dem Votum des Repräsentantenhauses in Washington geht, dürfen amerikanische Abgeordnete in Zukunft nicht mehr so viel Spendengelder annehmen wie bisher. Der Grund: Sie geraten sonst in Versuchung, mit ihren politischen Entscheidungen die Interessen ihrer Spender zu bedienen.
Vor 25 Jahren berichteten wir:Polizeischutz ist grundsätzlich nicht käuflich. Diese Ansicht des Polizeipräsidenten wird in einem Urteil des Berliner Oberverwaltungsgerichts im Zusammenhang mit privaten Geldtransporten gestützt.
1956Leo Kirch, 30, kauft in Rom Filmrechte. Mit 20 000 Mark Kredit und einem Freund als Bürgen.
Eberhard Diepgen wollte es nicht wahrhaben und wurde von seiner Partei brutal bestraft. Nach der Niederlage im Kampf um die Spitzenkandidatur trat der seit 1983 amtierende CDU-Landesvorsitzende von allen Ämtern zurück.